Lukaschenko schlägt dreiseitige Zusammenarbeit mit Russland und Nordkorea vor

16 Sep. 2023 10:12 Uhr

Russland und Weißrussland wollen „die alte Allianz mit Pjöngjang“ wiederbeleben. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko unterbreitete diesen Vorschlag bei seinem jüngsten Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Sotschi.

Lukaschenko schlägt dreiseitige Zusammenarbeit mit Russland und Nordkorea vor
Dieses von der Agentur „Sputnik“ verbreitete Poolbild zeigt den russischen und weißrussischen Präsidenten beim Händeschütteln während eines Treffens in Sotschi am 15. September 2023.

Der russische Präsident Wladimir Putin traf sich am Freitag mit seinem weißrussischen Verbündeten. Dieser schlug vor, dass sich Minsk nach dem Gipfel mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un in dieser Woche den Bemühungen Moskaus anschließen könnte, die „alte Allianz mit Pjöngjang“ wiederzubeleben.

Analyse

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko unterbreitete diesen Vorschlag bei seinem Treffen mit Putin im Schwarzmeerort Sotschi, wo der russische Staatschef sagte, er werde ihn über die Gespräche mit Kim am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands unterrichten. 

„Ich möchte Sie über die Diskussion über die Lage in der Region informieren, die sehr wichtig war, und auch das akuteste Thema, die Lage in der Ukraine, ansprechen“, sagte Putin zu Beginn des Treffens.

Lukaschenko antwortete, dass sie „über eine dreiseitige Zusammenarbeit nachdenken könnten“, und fügte hinzu:

„Ich denke, dass Belarus auch dort ein wenig Arbeit finden könnte.“

Am Freitag setzte Kim seine Reise mit dem Besuch einer Flugzeugfabrik fort, wo er die neuesten russischen Kampfjets besichtigte. Am Samstag soll er in der russischen Hafenstadt Wladiwostok eintreffen, wo er voraussichtlich Kriegsschiffe der russischen Pazifikflotte sehen und eine Universität besuchen wird. Die westlichen Staaten behaupten, dass Kim wahrscheinlich Munition an Russland für den Einsatz in der Ukraine liefern wird, um im Gegenzug fortschrittliche Waffen oder Technologie aus Moskau zu erhalten.

Waffenlieferung an Nordkorea dürften gegen die UN-Sanktionen gegen Pjöngjang verstoßen. Putin bekräftigte aber nach dem Treffen mit Kim, Russland werde sich an die UN-Sanktionen halten. „Wir verstoßen nie gegen etwas, und in diesem Fall haben wir auch nicht die Absicht, gegen etwas zu verstoßen“, sagte der Präsident gegenüber Reportern.

Treffen auf Wostotschny: Russland und Nordkorea durchkreuzen US-Dreierallianz im Pazifik

https://de.rt.com/international/180924-lukaschenko-schlaegt-dreiseitige-zusammenarbeit-mit/

Game-Changer in Ostasien: Bekommt Nordkorea russische Kampfjets?

Kim Jong-un soll im Gegenzug für die mutmaßliche Unterstützung Russlands bei der Aufstockung der Kriegsvorräte russische Hilfe bei der Modernisierung seiner Luftwaffe und Marine in Anspruch nehmen, die denen des Rivalen Südkorea derzeit unterlegen sind. Die Entwicklung erfolgte, nachdem die USA eine Militärallianz mit Südkorea und Japan geschmiedet hatten.

Game-Changer in Ostasien: Bekommt Nordkorea russische Kampfjets?

Experten zufolge würde Jong-un im Gegenzug für die mutmaßliche Unterstützung Russlands bei der Aufstockung der Kriegsvorräte russische Hilfe bei der Modernisierung seiner Luftwaffe und Marine in Anspruch nehmen, die denen des Rivalen Südkorea unterlegen sind, da Kim bisher einen Großteil seiner eigenen Ressourcen in sein Atomwaffenprogramm gesteckt hat.

Die mögliche Lieferung russischer Militärtechnologie an Nordkorea ist darauf zurückzuführen, dass Moskau und Pjongjang derzeit alarmiert wegen der neuen Dreierallianz aus den Vereinigten Staaten, Südkorea und Japan im Pazifik sind. Die USA arbeiten aktuell daran, die NATO auf den Fernen Osten zu erweitern. Der Waffenverkauf soll als Abschreckungsmaßnahme gegen eine mögliche Erweiterung der NATO in Ostasien wirken. Hinzu kommt, dass sowohl Chinas Widerwillen, alle Brücken zum Westen abzubrechen, als auch die gemeinsamen Interessen Russlands und Nordkoreas, eine potenziell unverhältnismäßige Abhängigkeit von der Volksrepublik präventiv abzuwenden, den Weg für die Vertiefung der Beziehungen beider Ländern im Sicherheitsbereich geebnet haben. 

Am Donnerstagabend äußerten die nationalen Sicherheitsberater der USA, Südkoreas und Japans in einem Telefongespräch „ernste Bedenken“ über mögliche Waffengeschäfte zwischen Russland und Nordkorea.

Westliche Regierungen und Experten behaupten, dass Kim wahrscheinlich Munition an Russland für dessen Militäroperation in der Ukraine liefern werde, um im Gegenzug fortschrittliche Waffen oder Technologie aus Russland zu erhalten.

 Nicht gut für die Ukraine: USA in Alarmstimmung wegen möglichen Russland-Nordkorea-Militärpakt

https://de.rt.com/international/180831-game-changer-in-ostasien-will/

Putin nimmt Kim Jong-uns Einladung zum Gegenbesuch an

14 Sep. 2023

Putin nimmt Kim Jong-uns Einladung zum Gegenbesuch an
Der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un auf dem Kosmodrom Wostotschny, 13. September 2023.

Nach dem Treffen auf dem Kosmodrom Wostotschny in Russland hat der russische Präsident Wladimir Putin eine Einladung von Kim Jong-un zum Gegenbesuch in Nordkorea angenommen. Dies teilte der Pressesprecher des Staatschefs, Dmitri Peskow, gegenüber Journalisten mit, berichtet die russische Nachrichtenagentur RBK. Die Agentur zitiert den Kreml-Sprecher mit den Worten:

„Während eines persönlichen Gesprächs hat Kim Jong-un Putin zu einem Besuch in Nordkorea eingeladen. Putin hat diese Einladung dankend angenommen. Die Vereinbarungen werden über diplomatische Kanäle fortgesetzt.“

Außerdem wird erwartet, dass der russische Außenminister, Sergei Lawrow, im Oktober Pjöngjang besucht.

Kim und Putin stoßen auf die Freundschaft an: "Ein alter Freund ist besser als zwei neue"

Kim und Putin stoßen auf die Freundschaft an: „Ein alter Freund ist besser als zwei neue“

Kim Jong-un hatte Russland am 13. September einen Besuch abgestattet. Der nordkoreanische Staatschef reiste zum Kosmodrom Wostotschny im russischen Fernen Osten, wo er und der russische Präsident eine Führung durch das Kosmodrom erhielten.

https://odysee.com/@RTDE:e/kim-jong-un-in-russland-treffen-mit-putin-im-kosmodrom:1?src=embed

Nicht gut für die Ukraine: USA in Alarmstimmung wegen möglichen Russland-Nordkorea-Militärpakt

Peskow bezeichnete das Treffen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern als „sehr konstruktiv“ und erklärte, beide Seiten seien übereingekommen, die Kontakte fortzusetzen. Ihm zufolge soll die Zusammenarbeit in allen möglichen Bereichen ausgebaut werden. Was die militärisch-technische Kooperation betreffe, so sei dies einer der sehr „sensiblen Bereiche der Interaktion“, sagte Peskow. Die Agentur zitiert ihn mit den Worten:

„Nordkorea ist unser Nachbar und wir beabsichtigen, die Beziehungen in allen möglichen Bereichen auszubauen, was wir tun werden.“

Südkoreas Premier: Militärkooperation zwischen Nordkorea und Russland Anlass zur Sorge

https://de.rt.com/international/180780-putin-nimmt-kim-jong-uns/

Kim und Putin stoßen auf die Freundschaft an: „Ein alter Freund ist besser als zwei neue“

Erstmals seit 2019 hat Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un Russland besucht.

Kim Jong-un bekundete seine Unterstützung für Russland und sagte, dass „die russische Armee und das russische Volk mit Sicherheit einen großen Sieg erringen werden“.

Die beiden Länder seien übereingekommen, ihre strategischen Beziehungen „im Kampf um die Verteidigung der souveränen Rechte und der Sicherheit“ weiter auszubauen.

Beim russisch-nordkoreanischen Militärabkommen geht es um geostrategisches Gleichgewicht

Von Andrew Korybko

Viele Beobachter glauben, dass Russland und Nordkorea aufgrund der gemeinsamen Bedrohung durch den Westen beschlossen haben, ihre militärischen Beziehungen zu stärken. Berichten zufolge prüfen sie einen Tausch, bei dem Russland Hyperschall-, Nuklear-, Satelliten- und U-Boot-Technologie mit Nordkorea im Tausch gegen Munition und Artillerie aus der Sowjetära teilen würde. Der erste Teil dieses Deals würde das sich abzeichnende Dreieck USA-Südkorea-Japan ausgleichen, während der zweite Teil Russlands Spezialoperation bis ins nächste Jahr hinein aufrechterhalten würde.

An dieser Einschätzung ist wahrscheinlich viel Wahres dran, denn es ist sinnvoll, dass die beiden Länder einander gegen ihre gemeinsamen Gegner im Neuen Kalten Krieg unterstützen.

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