Putin: Russische Wirtschaft befindet sich in einem „Strukturwandel“

2 Jan. 2024 09:22 Uhr

Die westlichen Sanktionen haben Russland dazu veranlasst, sich mehr auf die verarbeitende Industrie als auf Energieexporte zu konzentrieren. Diese strategische Veränderung hat sich nach Ansicht des russischen Präsidenten als vorteilhaft erwiesen.

Putin: Russische Wirtschaft befindet sich in einem "Strukturwandel"
Der russische Präsident Wladimir Putin im Zentralen Wischnewski-Militärkrankenhaus in Moskau, 1. Januar 2024

Die russische Wirtschaft ist in guter Verfassung und wächst trotz des Drucks durch die westlichen Sanktionen rasch, so der russische Präsident Wladimir Putin am Neujahrstag bei einem Besuch im Wischnewski-Militärkrankenhaus in Moskau. Der Staatschef teilte vor Anwesenden mit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes im Jahr 2023 um 3,5 Prozent gestiegen sei, was nach einem Rückgang von 2,1 Prozent im Jahr 2022 eine vielversprechende Entwicklung darstelle.

Putin führte weiter aus:

„Unser BIP, der Schlüsselindikator, der zeigt, wie viel unsere Wirtschaft produziert hat, ist im Jahr 2023 um 3,5 Prozent gewachsen. Dies zeigt uns, dass unsere Wirtschaft stabil funktioniert. Wir haben unsere Verluste wettgemacht und uns weiterentwickelt. Das ist von grundlegender Bedeutung.“

Weiter merkte der Präsident an, dass es zwar immer noch Probleme für die Wirtschaft gebe, etwa die steigende Inflation, „aber wir haben alles unter Kontrolle“. Putin wies darauf hin, dass dieses Wachstum auf die Veränderungen zurückzuführen ist, die die Wirtschaft des Landes im vergangenen Jahr durchlaufen hat, um darzulegen:

„So etwas haben wir noch nie erlebt: Während wir früher mit Öl- und Gasexporten Geld verdient haben, war 2023 das erste Jahr, in dem unsere verarbeitende Industrie viel schneller gewachsen ist und viel mehr Einnahmen erzielt hat. Was wir erleben, sind strukturelle Verschiebungen in unserer Wirtschaft, und die sind sehr wichtig.“

Russische Zentralbank zählt SWIFT-Abkopplung zu den schmerzhaftesten Sanktionen

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Der Präsident ergänzte, dass die Sanktionen des Westens im Zusammenhang mit der Ukraine, einschließlich des Ausschlusses Russlands vom SWIFT-Finanztransaktionssystem und des sanktionsbedingten Rückzugs einiger großer westlicher Unternehmen vom russischen Markt, der wirtschaftlichen Stabilität Russlands keinen nachhaltigen Schaden zugefügt haben. Putin wörtlich:

„Die Unternehmen, die unseren Markt verließen, rechneten damit, dass die russische Wirtschaft zusammenbrechen würde, dass unsere Unternehmen und die Produktion nicht mehr funktionieren würden und dass Tausende Russen ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Unsere Gegner erwarteten, dass die Menschen auf die Straße gehen und um Brot betteln würden. … [Aber] unsere Wirtschaft ist stabil und unser Finanzsystem ist ebenfalls stabil.“

Putin wies darauf hin, dass die Arbeitslosenquote in Russland derzeit auf einem historischen Tiefststand von 2,9 Prozent liege, während sowohl die realen Haushaltseinkommen als auch das real verfügbare Einkommen erheblich gestiegen seien. Der Präsident wies des Weiteren darauf hin, dass sich die Abwanderung westlicher Unternehmen für die einheimischen Unternehmen sogar zu einem Vorteil entwickelte.

„Jeder dachte, dass unsere Produktion aufhören würde, weil [der Westen] keine Komponenten mehr liefert. Das ist nicht eingetreten. Ja, sie haben Probleme geschaffen, aber diese Probleme werden gerade überwunden. … Als einige ausländische Firmen abgewandert sind, haben unsere Unternehmen sofort übernommen“, so Putin. Abschließend fügte er hinzu, dass Russland über genügend Talente, qualifizierte Fachleute und Manager verfüge, „um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft“.

Mehr zum Thema – Wladimir Putins Neujahrsansprache: „Wir stehen zusammen. Wir werden noch stärker sein.“

https://de.rt.com/russland/191463-putin-russische-wirtschaft-befindet-sich/

Putin erläutert Konzept für Russlands Präsidentschaft bei den BRICS-Staaten

1 Jan. 2024 21:52 Uhr

Zum 1. Januar hat Russland turnusgemäß den Vorsitz in der BRICS-Staatengruppe übernommen. Mit Beginn des neuen Jahres hat sich die Zahl der Mitgliedsländer auf zehn verdoppelt. Der russische Präsident Wladimir Putin versicherte, dass die BRICS-Länder unter russischem Vorsitz fruchtbar zusammenarbeiten werden.

Putin erläutert Konzept für Russlands Präsidentschaft bei den BRICS-Staaten
Russlands Präsident Wladimir Putin während des außerordentlichen Video-Gipfeltreffens der BRICS-Staaten zum Nahost-Konflikt, Moskau, 21. November 2023

Russland sieht einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit allen BRICS-Staaten entgegen, sagte Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache anlässlich des Beginns des russischen Vorsitzes in der Organisation.

Priorität habe die weitere Förderung der Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Hochtechnologie, Gesundheitswesen und Umwelt sowie in den Bereichen Kultur, Sport, Jugendaustausch und Zivilgesellschaft.

„Insgesamt sind im Rahmen des Vorsitzes in vielen russischen Städten mehr als 200 Veranstaltungen auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten geplant. Wir laden die Vertreter aller Länder, die mit unserer Organisation zusammenarbeiten wollen, ein, daran teilzunehmen. Und natürlich wird der Höhepunkt unseres Vorsitzes das Gipfeltreffen der Vereinigung sein, das im Oktober in Kasan stattfinden wird“, sagte der russische Staatschef.

Putin erinnerte daran, dass Russland heute den Vorsitz der BRICS übernommen hat und Ägypten, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Äthiopien der Organisation als neue Vollmitglieder beigetreten sind.

„Dies ist ein überzeugender Beweis für die wachsende Autorität des Verbandes und seine Rolle im Weltgeschehen. Die BRICS gewinnen immer mehr Unterstützer und gleichgesinnte Staaten – Staaten, die die ihren Aktivitäten zugrundeliegende prinzipielle Haltung teilen“, so der Präsident.

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Zu diesen Haltungen gehören laut Putin die souveräne Gleichheit, die Achtung der Wahl des eigenen Entwicklungsweges, die gegenseitige Rücksichtnahme auf die Interessen, die Offenheit, der Konsens, das Streben nach einer multipolaren Weltordnung und einem fairen Modell des globalen Finanz- und Handelssystems sowie die Suche nach gemeinsamen Lösungen für die drängendsten Probleme unserer Zeit.

Der russische BRICS-Vorsitz wird in diesem Sinne handeln, und sein Motto lautet „Stärkung des Multilateralismus für eine gerechte globale Entwicklung und die Sicherheit“, fügte Putin hinzu.

Er betonte, dass Russland alle möglichen Schritte unternehmen werde, um die harmonische Integration der neuen Mitglieder in alle BRICS-Formate zu erleichtern. Darüber hinaus wird es aktiv an den Modalitäten der neuen Kategorie von Partnerstaaten arbeiten und seine Bemühungen fortsetzen, das gesamte Spektrum der Zusammenarbeit in drei Schlüsselbereichen zu fördern: Politik und Sicherheit, Wirtschaft und Finanzen sowie kulturelle und kulturell-humanitäre Kontakte.

„Natürlich werden wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Verbesserung der außenpolitischen Koordinierung der Teilnehmerstaaten und die gemeinsame Suche nach wirksamen Antworten auf die Herausforderungen und Bedrohungen der internationalen und regionalen Sicherheit und Stabilität legen“, heißt es in der Ansprache.

Zu den BRICS-Staaten gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, aber in letzter Zeit haben weitere 23 Länder ihren Wunsch geäußert, dem Block beizutreten. Nach dem Gipfeltreffen in Johannesburg im August hat sich die Zahl der Mitglieder am 1. Januar auf zehn erhöht. Neben den fünf neu hinzugekommenen Mitgliedsstaaten sollte auch Argentinien aufgenommen werden, doch der neue argentinische Präsident Javier Milei lehnte den Beitritt ab.

Übersetzung aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA Nowosti am 1. Januar 2024.

Es ist Zeit, dass die Weltmehrheit im kommenden Jahr eine gemeinsame Basis findet

https://de.rt.com/international/191449-putin-erlaeutert-konzept-fuer-russlands/

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