21 Juni 2024 17:15 Uhr
Der Westen möchte Russland im Ukraine-Konflikt eine „strategische Niederlage“ zufügen. Laut Wladimir Putin würde das Eintreten eines solchen Szenarios das Ende Russlands als Staat bedeuten. Indes hat der Kreml präzisiert, was Putin meinte, als er erklärte, „bis zum Äußersten“ gehen zu wollen.Der russische Präsident Wladimir Putin bei seiner Begegnung mit Medienvertretern in Vietnams Hauptstadt Hanoi (20. Juni 2024)© Wladimir Smirnow/RIA Novosti/POOL
Der Westen muss begreifen, dass es aufgrund der Einheit des russischen Volkes unmöglich ist, Russland eine „strategische Niederlage“ zuzufügen. Das erklärte der russische Präsident Wladimir Putin auf einer Pressekonferenz in Hanoi, die am Donnerstag nach einem Treffen mit der vietnamesischen Führung stattfand.
Dort sagte er auch, dass die westlichen Mächte den Ukraine-Konflikt durch eine schrittweise Eskalation „anheizen“ würden.

Putin zum Ukraine-Konflikt: Russland wird seine Truppen niemals zurückziehen
„Offenbar erwarten sie, dass wir irgendwann Angst bekommen. Zugleich sagen sie aber auch, dass sie eine strategische Niederlage Russlands auf dem Schlachtfeld erreichen wollen. Was bedeutet das für Russland? Für Russland bedeutet es das Ende seiner Staatlichkeit. Es bedeutet das Ende der tausendjährigen Geschichte des russischen Staates. Ich denke, das ist für jeden verständlich“, so Putin.
Der russische Staatschef erteilte Hoffnungen des Westens eine Absage, dass Russland aus Angst zurückweichen wird. „Warum sollten wir Angst haben? Wäre es nicht besser, bis zum Äußersten zu gehen?“, so Putin.
Manche interpretierten diese Aussage als die Bereitschaft Moskaus, einen Atomkrieg anzuzetteln. Deshalb stellte Kreml-Pressesprecher Dmitri Peskow am Freitag klar, dass sich die von Putin bekundete Absicht, „bis zum Äußersten zu gehen“, auf die Erreichung seiner Ziele im Ukraine-Konflikt bezog.
In der Vergangenheit hatte Putin wiederholt betont, dass jeder Konflikt, bei dem Atomwaffen zum Einsatz kämen, schreckliche Folgen für die gesamte Menschheit hätte. Zugleich machte er aber auch immer wieder klar, dass Moskau gezwungen wäre, sich mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen, wenn die Existenz des Landes auf dem Spiel stünde.
Im Jahr 2018 sagte er bekanntlich: „Als Bürger Russlands und als Oberhaupt des russischen Staates muss ich mich fragen: Warum sollten wir eine Welt ohne Russland wollen?“

Larry Johnson zu Putins Angebot an den Westen: Bei Ablehnung bröckeln NATO und EU
Die USA und ihre Verbündeten haben in den letzten zwei Jahren Waffen, Munition und Ausrüstung in die Ukraine geliefert und beteuern zugleich, sie seien nicht an dem Konflikt beteiligt. Sie sprechen davon, Russland eine „strategische Niederlage“ zufügen zu wollen. In den letzten Monaten haben die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland und andere NATO-Mitglieder angekündigt, dass sie die Beschränkungen für den Einsatz ihrer an Kiew gelieferten Waffen gegen russisches Territorium aufheben werden.
Um dem Westen eine Botschaft zu übermitteln, ordnete der Kreml im vergangenen Monat an, dass das Militär Übungen für den Einsatz nicht strategischer Atomwaffen durchführen soll. Auf die Frage, ob Russland seine Nukleardoktrin dahingehend ändern könnte, dass sie eine Klausel über die Möglichkeit eines nuklearen Präventivschlags enthält, betonte Putin am Donnerstag, dafür bestehe keine Notwendigkeit.
„Wir brauchen noch keinen Präventivschlag, weil der Feind bei einem Vergeltungsschlag garantiert vernichtet wird“, sagte er in Hanoi.
Mehr zum Thema – Putin: Russland erwägt Änderung seiner Nukleardoktrin

https://odysee.com/@RTDE:e/Putin-in-Vietnam–Wichtige-Aussagen-zur-NATO-und-Ukraine:6?src=embed&t=36.115995
https://de.rt.com/international/209920-putin-vom-westen-gewuenschte-strategische/
Ukraine-Konflikt: Russland wird seine Truppen niemals zurückziehen
21 Juni 2024 15:30 Uhr
Kiew und seine westlichen Unterstützer haben den vor einer Woche unterbreiteten Vorschlag des russischen Präsidenten zur Aufnahme von Friedensverhandlungen abgelehnt. Stattdessen fordern sie den Abzug der russischen Truppen als Voraussetzung für Gespräche. Doch dazu werde es laut Wladimir Putin „niemals“ kommen.

Die Forderung der Ukraine nach einem Abzug der russischen Truppen diene nur dazu, den Konflikt aufrechtzuerhalten, denn nur so könne die derzeitige Regierung in Kiew an der Macht bleiben.
Das sagte der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Pressekonferenz in Hanoi nach seinen Treffen mit der vietnamesischen Führung am Donnerstag. Dabei ging er unter anderem auf den Ukraine-Konflikt ein.

Russisches Außenministerium: Ukraine wird niemals der NATO beitreten
„Wenn die Verhandlungen an den Abzug unserer Truppen geknüpft sind, wovon das Kiewer Regime träumt, dann wird es niemals dazu kommen“, erklärte Putin vor Reportern.
„Da das Kiewer Regime die Macht nicht aufgeben und keine normalen Wahlen gemäß der ukrainischen Verfassung abhalten will, wird es die Waffenstillstandsgespräche ewig hinauszögern“, fügte der russische Präsident hinzu. „Das bedeutet, dass Kiew ein Interesse daran hat, dass unsere Truppen dort bleiben, weil sie keine Wahlen abhalten wollen.“
Zu den Versuchen, die russischen Truppen aus Charkow „zurückzuschlagen“, sagte Putin, Kiews Befehl, „um jeden Preis“ einen Sieg auf dem Schlachtfeld zu erringen, werde bedeuten, dass die Ukraine die Leidtragende sein werde. Charkow sei eine taktische Operation, die die Ukraine als strategisch darzustellen versuche.
Angesprochen auf die ablehnende Haltung des Westens zu den Friedensbedingungen, die er der Ukraine in der vergangenen Woche angeboten hatte, sagte Putin, dies sei ein typischer Fall.
„Ich habe zunächst eine solche Reaktion erwartet“, erläuterte er. „Was später passiert, wird die Zeit zeigen. Es hängt alles davon ab, wie sich die Situation vor Ort [auf dem Schlachtfeld] entwickelt.“
Russland sei immer verhandlungsbereit gewesen, während die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer den Minsker Prozess und die Istanbuler Gespräche sabotiert hätten, erinnerte Putin. Er wies darauf hin, dass die von ihm dargelegten Bedingungen nicht ewig gültig sein würden.

Analyse
Sicherheitsarchitektur für Eurasien: Putins Friedensvorschlag – und Scholz‘ Ablehnung
Dem russischen Präsidenten zufolge muss die Ukraine die russische Souveränität über das gesamte Territorium der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Regionen Cherson und Saporoschje anerkennen, „wie sie durch ihre administrativen Grenzen zum Zeitpunkt des Beitritts zur Ukraine [im August 1991] definiert wurden“. Kiew müsse seine Streitkräfte aus den vier Regionen abziehen und Moskau schriftlich mitteilen, dass es nicht mehr beabsichtige, der NATO beizutreten, bevor Waffenstillstandsgespräche beginnen könnten, so Putin vor einer Woche.
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hatte Putins Vorschlag daraufhin als „Ultimatum“ bezeichnet und darauf bestanden, dass der einzige Weg zur Beendigung des Konflikts in seiner „Friedensformel“ bestehe, die auf eine russische Kapitulation hinausläuft.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg behauptete, Putins Angebot sei nicht „in gutem Glauben“ erfolgt und würde Kiew „erheblich mehr Land“ kosten. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete den Vorschlag des russischen Präsidenten als „klassische Landnahme“ und einen Versuch, die „Friedenskonferenz“ in der Schweiz zu unterminieren.
Mehr zum Thema – Rainer Rupp: Ergebnis-Analyse der westlichen Friedensfarce in der Schweiz

https://odysee.com/@RTDE:e/Putin-nennt-Bedingungen-f%C3%BCr-Friedensgespr%C3%A4che-mit-der-Ukraine:0?src=embed
https://de.rt.com/europa/209868-putin-zum-ukraine-konflikt-russland/