Telegram-Gründer Durow findet heraus, dass „Freiheit“ nicht frei sein bedeutet

Laut dem russischen Außenminister Sergei Lawrow tut der Westen alles dafür, dass die Ukraine auch weiterhin auf Eskalation setzt.

„Aber es wird nicht gelingen, uns zu provozieren.“


„Westen wird das Schachbrett nicht verändern können“

Man erhoffe sich, dass Russland auf Provokationen reinfalle, erklärt Außenminister Sergei Lawrow. Im Westen hoffe man, dass Moskau etwas unternehme, das es dem Westen ermöglichen werde, „das Schachbrett zu verändern“. Lawrow wörtlich:

„Es wird nicht funktionieren. Wir werden unsere Ziele erreichen.“

Wie Präsident Wladimir Putin gesagt habe, werde dies auf eine Weise geschehen, die den Interessen Russlands am besten entspreche, betont der Außenminister. Lawrow verweist auf die fürsorgliche Haltung gegenüber dem russischen Volk und den Schutz jener Menschen im Donbass, „die das faschistische Regime in Kiew zu Terroristen erklärt“ habe. Den Menschen seien grundlegende Rechte genommen worden, darunter das Recht auf Religion, Weltanschauung und Sprache.

„Aber es wird nicht gelingen, uns zu provozieren.“

Nach Angaben der Militärbehörde in Moskau habe die Ukraine seit dem Beginn der Sonderoperation am 22. Februar 2022 insgesamt 640 Flugzeuge, 283 Hubschrauber, 30.564 unbemannte Luftfahrzeuge, 575 Flugabwehrraketenkomplexe, 17.586 Panzer und andere Panzerfahrzeuge, 1.425 Mehrfachraketenwerfer sowie 13.690 Geschütze und Mörser verloren.

Washingtons Priorität sei es, einen Dritten Weltkrieg zu vermeiden, und nicht, die Ukraine zu unterstützen, so die Financial Times. In dem Artikel des Nachrichtenmagazins heißt es:

„Zu Beginn des Konflikts hat Präsident Joe Biden zwei Ziele für seine Regierung festgelegt. Das Erste war, die Ukraine zu unterstützen. Das Zweite aber war, einen Dritten Weltkrieg zu vermeiden. Wenn die USA zwischen diesen beiden Zielen wählen müssten, würden sie sich zweifellos für das zweite entscheiden.“

Der Autor des Artikels betont, dass Kiew und Washington eine unterschiedliche Einstellung zum Risiko haben: Die Ukraine hätte einer direkten Beteiligung der USA am Konflikt mit Russland zugestimmt, trotz der Position Washingtons. In dem Artikel heißt es weiter:

„Die US-Amerikaner sind nach wie vor darauf bedacht, einen direkten Konflikt mit Russland zu vermeiden, und nehmen die Gefahr eines nuklearen Konflikts nach wie vor ernst.“

Darüber hinaus stellt die Nachrichtenagentur fest, dass die Ukraine mit ihrem Angriff auf das Gebiet Kursk „nicht nur die Grenzen Russlands, sondern auch die von Washington festgelegten roten Linien überschritten hat“.

Die ukrainische Journalistin Diana Pantschenko spricht in einem X-Beitrag von der ukrainischen Kursk-Offensive als einem Versuch der USA und „ihres Protegés Selenskij“, Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu einem nuklearen Gegenschlag zu provozieren.

Dies diene unter anderem der demokratischen Spitzenkandidatin Kamala Harris dazu, ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump im US-Wahlkampf zu verunglimpfen.

Während zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg eine Atommacht angegriffen werde, habe der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij die Ukraine „in ein Kamikaze-Land verwandelt, das als Granate benutzt wird. Diese Granate soll einen Flächenbrand in Europa auslösen“, so Pantschenko.

https://freedert.online/international/131481-liveticker-ukraine-krieg/

Macron bot Durow an, Telegram-Sitz nach Paris zu verlegen

Der französische Präsident Emmanuel Macron soll Pawel Durow im Jahr 2018 zu einem Mittagessen eingeladen und ihm dabei angeboten haben, den Hauptsitz des Messengers Telegram nach Paris zu verlegen. Dies berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Durow habe abgelehnt. Macron habe auch erwogen, Durow die französische Staatsbürgerschaft zu verleihen. Diese erhielt er schließlich im Jahr 2021.

Bericht: Durows Begleiterin wieder freigelassen

Laut WSJ hackten die Geheimdienste Frankreichs und der Vereinigten Arabischen Emirate im Jahr 2017 in einer gemeinsamen Operation unter dem Codenamen „Purple Music“ Durows Smartphone. Eine Quelle sagte, Telegram habe jahrelang Vorladungen und Gerichtsbeschlüsse ignoriert, „die sich auf der selten überprüften E-Mail-Adresse des Unternehmens stapelten“.

Die Vereinigten Arabischen Emirate teilten am Dienstag mit, dass sie Durow, der die Staatsbürgerschaft des Landes besitzt, konsularischen Beistand gewähren wollen. Abu Dhabi habe ein entsprechendes Ersuchen an die französischen Behörden gerichtet.

Telegram erklärte am Sonntag, es sei absurd, die Plattform oder ihren Besitzer für den Missbrauch durch Dritte verantwortlich zu machen. Die App halte sich an die EU-Gesetze, einschließlich des Digital Services Act.

Die App, die weltweit fast eine Milliarde Nutzer hat, wurde von Durow und seinem Bruder in Russland entwickelt. Telegram verschlüsselt eingehende und ausgehende Nachrichten, was die Privatsphäre von Absendern und Empfängern verbessert, und verweigert Strafverfolgungsbehörden grundsätzlich den Zugang zu Nutzerdaten oder Chatprotokollen. Durow sagte, dies habe die unerwünschte Aufmerksamkeit von Geheimdiensten auf der ganzen Welt auf sich gezogen.

https://rumble.com/v5cjsuk-telegram-frankreich-erhebt-zwlf-anklagepunkte-gegen-durow-u-haft-verlngert.html

In den letzten Jahren lebte Durow in Dubai, wo sich auch der Hauptsitz von Telegram befindet.

Dass „Freiheit“ nicht frei sein bedeutet

27 Aug. 2024 09:49 Uhr

Pawel Durow, der aus seinem Heimatland Russland floh, weil er sich weigerte, mit den staatlichen Behörden zu kooperieren, hat am 24. August die persönlichen Grenzen der freien Meinungsäußerung in Frankreich kennen gelernt.

Telegram-Gründer Durow findet heraus, dass "Freiheit" nicht frei sein bedeutet
Pawel Durow (Symbolbild)

Von Rachel Marsden

Französische Beamte sind mit einem Haftbefehl in Aktion getreten, der scheinbar auf die Rückseite einer Serviette gekritzelt wurde, als sie feststellten, dass der Gründer der weltweit beliebten Online-Chat-App Telegram im Begriff war, den kolossalen Fehler zu begehen, in Frankreich zu landen, obwohl sein Unternehmen seinen Sitz weit außerhalb der Reichweite der EU in Dubai hat. 

Der gebürtige Russe Pawel Durow hatte es zuvor auf mysteriöse Weise geschafft, im Jahr 2021 die französische Staatsbürgerschaft zu erhalten, ohne jemals in dem Land gelebt zu haben. Normalerweise erfordert die französische Staatsbürgerschaft den Nachweis eines fünfjährigen Wohnsitzes und, was für die französischen Behörden noch wichtiger zu sein scheint, fünf volle Jahre der Zahlung von Einkommenssteuern in Frankreich. Stattdessen gelang es Durow, die Staatsbürgerschaft im Rahmen einer Initiative des französischen Außenministeriums im Eiltempo zu erhalten, bei der die Einbürgerung auf der Grundlage einer Handlung erfolgt, die zum Ansehen, zum Wohlstand und zu den internationalen Beziehungen Frankreichs beiträgt.

Le Monde: Zweifel an Durows französischer Staatsangehörigkeit

Niemand war in der Lage zu sagen, was genau Durow zu Frankreich beigetragen hat, abgesehen davon, dass er Russland schlecht gemacht oder die Chat-App entwickelt hat, die französische Medien seit mindestens 2016 als die erste Wahl des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und seines Gefolges bezeichnet haben.

Kreml dementiert Behauptungen über Treffen von Durow mit Putin

Kreml dementiert Behauptungen über Treffen von Durow mit Putin

Ebenso rätselhaft ist die Tatsache, dass nur drei Jahre später die Justiz derselben französischen Regierung, die ihm eine hochpolitische Abkürzung zur Staatsbürgerschaft verschaffte, Durow nun plötzlich beschuldigt. Französische Presseberichte zitieren anonyme Justizquellen, die dem Fall nahe stehen, und behaupten, dass sich die App zu einem riesigen Tummelplatz für den Abschaum der Welt (zusätzlich zu den bereits erwähnten Eliten) entwickelt hat: Terroristen, Geldwäscher, Drogenhändler, Pädophile.

Keine explizite Erwähnung von Menschen, die zufällig eine Meinung haben, die dem Establishment nicht besonders gefällt, und über deren Online-Verbreitung sich europäische Beamte immer wieder beschweren und den Plattformbetreibern öffentlich drohen. 

Wie zuletzt Elon Musk, dem Eigentümer der Plattform X. TikTok, Eigentum von China? Eine Bedrohung der nationalen Sicherheit, die der Westen verbieten will – es sei denn, sie überlassen den USA die Datenverwaltung und den Zugang. Huawei? Eine Bedrohung der nationalen Sicherheit, vor allem, weil es sich in das Revier westlicher Konkurrenten eingemischt hat, die es schwer hatten, zu konkurrieren. RT und andere mit Russland in Verbindung stehende Plattformen? Bedrohung der nationalen Sicherheit, weil sie alternative Ansichten und Informationen zur offiziellen Darstellung der EU über die Ukraine anbieten. Jetzt werden französische Medien wie C8 und CNews bedroht, als wären sie russisch – weil sie den inhaltlichen Forderungen der französischen Regulierungsbehörde nicht nachgekommen sind. 

„Rote Linie überschritten“ – Rumble-Chef verlässt nach Durows Verhaftung Europa

Durows Verhaftung war offenbar Zeichen genug, um den kanadischen Gründer einer anderen Plattform für freie Meinungsäußerung, Chris Pavlovski von der Video-Plattform Rumble, umgehend zu veranlassen, seine Reisetasche zu packen und sich aus dem Staub zu machen. So informierte er via X-Posting:

„Ich bin ein bisschen spät dran, aber aus gutem Grund – ich bin gerade sicher aus Europa abgereist. Frankreich hat Rumble bedroht, und jetzt haben sie eine rote Linie überschritten, indem sie den CEO von Telegram, Pawel Durow, verhaftet haben, angeblich, weil er keine Rede zensiert.“ 

Nach Durows Festnahme: Hacker greifen Webseiten französischer Behörden an

Pavlovski hatte sich zuvor dafür entschieden, Rumble in ganz Frankreich zu sperren, anstatt Inhalte zu zensieren, um die ihn die französische Regierung gebeten hatte – wie zum Beispiel RT. 

Aber Durow sang eine Zeit lang eine Melodie, die dem Westen sehr gefiel: Er wurde von der russischen Regierung wegen der Kontrolle von Inhalten und des Backdoor-Zugangs unter Druck gesetzt und wies sie im Grunde nur heldenhaft zurück.

Seine Verfolgung durch Russland ging so weit, dass er nie verhaftet oder angeklagt wurde, und Telegram ist in Russland immer noch in Betrieb, während Durow frei war, um die Welt zu bereisen und sich als professionelles Opfer seines Heimatlandes zu präsentieren.

Durow hat sogar den Forderungen der EU von oben nachgegeben, RT und andere russische Medien zu zensieren.

Doch in jüngster Zeit hatte es eine deutliche Veränderung gegeben. Vor einigen Monaten deutete er in einem X-Interview mit Tucker Carlson an, dass das FBI versucht habe, einen seiner Ingenieure davon zu überzeugen, westliche Hintertüren einzubauen, die den Geheimdiensten einen einfachen Zugang zu verschlüsselten Telegram-Inhalten ermöglichen würden. Er fügte hinzu, dass sie besonders daran interessiert zu sein schienen, Gruppen zu infiltrieren, die sich gegen die COVID-Mandate und sogenannte „Corona-Impfungen“ stellten. 

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew sagte nach der Verhaftung Durows, er habe ihn zuvor gewarnt, dass er in praktisch jedem Land, in dem er nicht mit den Behörden bei schweren Verbrechen zusammenarbeiten wolle, Probleme bekommen werde. Es ist nicht so, dass Leute, die COVID-Mandate anprangern, schwere Verbrechen begehen. Da fragt man sich, wie viel von dem, was hier geschieht, wirklich nur Frankreich darstellt, das das Element des schweren Verbrechens hochspielt, um gegen viel geringere Dinge vorzugehen, die sie eher als Bedrohung ihrer eigenen Macht denn als Bedrohung der Gesellschaft ansehen.

Durow könnte nun lernen, dass Russland trotz seiner persönlichen antirussischen Rhetorik im Vergleich gar nicht so schlecht dasteht, sobald seine neuen Freunde beschließen, dass sie die Nase voll von ihm haben – und seine gefeierte App wandert vom Trinkspruch im Élysée-Palast in den Mülleimer. 

Macron beklagt sich über falsche Informationen zur Durow-Festnahme: "Keine politische Entscheidung"

Macron beklagt sich über falsche Informationen zur Durow-Festnahme: „Keine politische Entscheidung“

Fragen Sie einfach den russischen Künstler Pjotr Pawlenski , dessen vermeintliche „Kunst“ in Brandstiftung bestand. Er zündete die Tür des Lubjanka-Büros des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) in Moskau für ein Tableau namens „Freiheit“ an und kam mit einer Geldstrafe davon. Er floh nach Frankreich, wo er zwei Jahre später, im Jahr 2017, beschloss, für sein nächstes Meisterwerk die Fenster der Bank von Frankreich in Brand zu setzen – weil Kunst heutzutage anscheinend einfach bedeutet, ein rasender Idiot zu sein. Am Ende verbrachte er genug Zeit im französischen Gefängnis, um sich in der „Kunst“ des Hungerstreiks zu versuchen. 

Natürlich gibt es keine konkreten Beweise dafür, dass dies mit der Meinungsfreiheit zu tun hat. Aber das westliche Establishment hat die unangenehme Angewohnheit, autoritäres Verhalten als Maßnahme im Rahmen der nationalen Sicherheit oder gegen Schwerverbrechen zu tarnen, sodass man aktuell nicht ausschließen kann, dass dies auch hier der Fall ist. Und sobald die Behörden unter dem Vorwand, schwere Verbrechen eindämmen zu wollen, Zugang oder Kontrolle erhalten, haben sie diesen Zugang für absolut alles. 

Ausgehend von früheren Berichten aus Deutschland und den Niederlanden hat Telegram tatsächlich auf gerichtliche Anordnungen zur Offenlegung von Informationen aus Gründen der nationalen Sicherheit in begrenzten Fällen von unmittelbarer Lebensgefahr reagiert. Aber es gibt keinen Mangel an Leuten, die das alles beobachten und denken, dass dies womöglich nur ein Weg ist, um mithilfe von Nötigung das Fenster zu einer viel größeren Kooperation mit der App zu öffnen, als sie es sonst hätten tun können. 

Man fragt sich, wie die Regierungen es jemals geschafft haben, Verbrechen zu untersuchen, bevor es mobile Apps und das Internet gab, wenn sie sich so verzweifelt darauf verlassen wollen, um herauszufinden, was vor sich geht.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg wird von amerikanischen Behörden regelmäßig beschuldigt, Sexualstraftäter auf seiner App nicht aufzuspüren. Als ob die Betreiber der Plattformen irgendwie für jeden Fiesling verantwortlich wären, der hinter einem Computerbildschirm lauert. Viel Glück bei diesem Hau-Drauf-Spiel à la „Whack-a-Mole“ (Hau den Maulwurf)! Zuckerberg ist allerdings nie verhaftet worden. Sicherlich ist es nur Zufall, dass er ständig vor der Macht kuscht und Forderungen nachgibt.

Vielleicht wird Durow zuerst von den französischen Behörden an das örtliche Decathlon-Sportgeschäft hier in Paris verwiesen, wo er in ein schönes Paar Knieschoner investieren kann. 

Rachel Marsden ist Journalistin und politische Expertin in internationaler Politik. Sie ist Produzentin und Moderatorin verschiedener TV- und Radioproduktionen. Ihre Webseite heißt rachelmarsden.com

Der englische Originalbeitrag wurde vom RT-DE-Team übersetzt.

Pawel Durow und Telegram: Der Westen lässt die Masken fallen

https://de.rt.com/meinung/216972-telegram-gruender-durow-findet-heraus/

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