Googles Imperium zerbricht

Elon Musk äußert Meinung dazu, wer die Schattenregierung leitet

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globalisierung zaehmen

An diverse Deutsche Verlage betrifft die Vorstellung eines Manuskripts mit dem Titel „Globalisierung zähmen und die Früchte ernten“

Seit fast einem Jahrzehnt steht der Gigant aus dem Silicon Valley, der uns mit bunten Doodles und einst harmlosen Suchmaschinen bezaubert, unter dem Mikroskop, und doch schien er bis vor Kurzem vollkommen unantastbar. Google, das ewige Goldkind der Tech-Branche, tat so, als seien die Anhörungen im Kongress nur eine Ablenkung – eine echte Möglichkeit, das Anwaltsteam zu trainieren und seine Redekünste aufzufrischen. Sicher, der eine oder andere Senator fummelte herum und war kaum in der Lage, die Geräte zu bedienen, denen man vorwarf, Werkzeuge böser monopolistischer Praktiken zu sein, aber ernsthafte Konsequenzen? Google war unantastbar. Allein der Gedanke, dass der Gigant sich für Kartellverstöße verantworten müsste, war lächerlich – bis er es nicht mehr war.

Irgendwann Mitte der 2010er Jahre, begann sich der Wind zu drehen. Was mit dem üblichen Gemurre der Behörden begann, wurde zu umfassenden Untersuchungen. Im Jahr 2020 sah sich Google, einst der Liebling der Tech-Revolutionäre, mit einer formellen Kartellklage konfrontiert. Es schien, als wäre das Spiel vorbei, oder zumindest war es peinlich nahe dran. Aber trotz des ganzen Lärms dachte die Unternehmensführung wahrscheinlich, dass alles wie immer sei. Sie haben das schon einmal erlebt, oder? Es ist doch nicht so, dass heutzutage jemand Monopole zerschlagen würde – schließlich war dies nicht der Microsoft-Prozess aus den 90er Jahren.

Das Urteil ist gefallen: Google, du bist ein Monopolist

Dieses Maß an Selbstgefälligkeit wurde im August erschüttert, als Richter Amit Mehta ein Urteil fällte. „Google ist ein Monopolist“, erklärte Mehta in einer Aussage, die man als die Untertreibung des Jahrzehnts bezeichnen könnte. Der Fall, Vereinigte Staaten von Amerika gegen Google LLC, hätte genauso gut den Titel The US Government Finally Finds its Backbone tragen können. Mehta nahm kein Blatt vor den Mund: „Google hat wie ein [Monopolist] gehandelt, um sein Monopol zu erhalten. Es hat gegen Abschnitt 2 des Sherman Acts verstoßen“.

Das ist Juristensprache für: „Sie haben die Konkurrenz wie eine Saftschachtel zerquetscht, und wir rufen Sie auf.“

Dies war auch nicht nur ein kleiner Klaps auf die Hand. Es war der zweite große juristische Schlag für Google in weniger als einem Jahr, nachdem eine Epic Games-Klage im Dezember 2023 die fragwürdigen Praktiken im Zusammenhang mit Android und seinem App-Store ins Visier genommen hatte. Man weiß, dass es schlimm ist, wenn sogar die Videospielindustrie einen in die Pfanne haut.

Die Mächtigen zucken mit den Schultern: Google bleibt cool – vorerst

Doch wie es sich für einen Konzernriesen gehört, hat Google kaum mit der Wimper gezuckt. Sicher, das Unternehmen wurde gerade beschuldigt, sich wie ein digitaler Mafiaboss zu verhalten, aber was sind schon ein paar juristische Niederlagen? Trotz des Feuerwerks vor Gericht schien das Tagesgeschäft von Google unangetastet zu bleiben. Keine unmittelbaren Abhilfemaßnahmen. Keine großen Änderungen. Nur das übliche „Wir sind bei allem Respekt anderer Meinung und werden unsere Optionen prüfen“ von der Rechtsabteilung. Man konnte das Achselzucken in den Pressemitteilungen praktisch hören.

Aber auch für Google hat die Uhr zu ticken begonnen. Die jüngsten Gerichtsentscheidungen und einige sich abzeichnende Abhilfemaßnahmen deuten darauf hin, dass die Vormachtstellung des Unternehmens endlich infrage gestellt werden könnte.

Abhilfemaßnahmen: Beschneiden der Ränder oder Beschneiden bis zum Kern?

Nach dem Fall Epic Games haben die Gerichte Google zu etwas gezwungen, was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre: alternative App-Stores auf Android-Geräten zuzulassen und die ganze „Wenn du unsere Dienste nicht nutzt, bist du ein Niemand“-Routine aufzugeben, die die Plattform abgeschottet hatte. Das ist eine große Sache, aber wie zuvor erwähnt, wir sprechen hier von einem Unternehmen, das es sich leisten könnte, ein selbstfahrendes Auto mit dem Kleingeld zwischen seinen Sofakissen auf den Markt zu bringen.

Gleichzeitig wetzt das Justizministerium (Department of Justice, DOJ) seine Messer. Die vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen beinhalten nicht unbedingt die Zerschlagung von Google wie in einer Tech-Fantasie der späten 90er Jahre. Nein, sie schlagen keine dramatische Aufspaltung vor – YouTube und Waymo bleiben vorerst sicher unter dem Dach von Google verankert. Aber sie stellen eindeutig die Weichen für einige ernsthafte Veränderungen, die darauf abzielen, Google seine ungeheuerlichsten Wettbewerbsvorteile zu nehmen.

Das DOJ will die Festung aus restriktiven Verträgen und Hinterzimmerabsprachen einreißen, die Google an der Spitze gehalten haben. Sie haben es auf Googles Umsatzbeteiligungsmodelle mit großen Unternehmen wie Apple abgesehen, die im Grunde dafür gesorgt haben, dass kein Konkurrent bei der Suche eine Chance hatte. Vergessen Sie die müde Ausrede, „einfach die beste Option zu sein“. Das war ein abgekartetes Spiel, und jeder wusste es.

Chrome, Android, Spielen

Aber das ist noch nicht alles. Richter Mehta und das Justizministerium drängen auf die mögliche Aufteilung von Googles wertvollen Besitztümern: Chrome, Play und Android. Das Dreiergespann, das Googles eisernen Griff auf die Art und Weise ausmacht, wie wir browsen, einkaufen und kommunizieren, ist plötzlich im Fadenkreuz.

Und dann sind da noch die süßen, süßen Daten. Jahrelang hat Google Berge davon gesammelt, wie ein Goldgräber, der Nuggets in Form von Suchanfragen, Standortdaten und Kaufgewohnheiten hortet. Das DOJ schlägt nun vor, dass Google gezwungen werden sollte, diese Daten weiterzugeben – oder zumindest damit aufzuhören, sie als Schutzschild zu verwenden. Mit anderen Worten: Google kann nicht länger den Vorwand des Schutzes der Privatsphäre der Nutzer nutzen, um Konkurrenten auszusperren. Seien wir ehrlich: Google hat Ihre Privatsphäre nicht geliebt. Es liebte Ihre Daten.

Der Beginn des Endes oder nur ein Hindernis auf dem Weg?

Jetzt fragen wir uns: Ist es das? Ist dies der Moment, in dem Googles Technologiemonopol beginnt, sich Stück für Stück aufzulösen, wie ein überdehnter Pullover? Oder ist es nur eine weitere Hürde für ein Unternehmen, das gelernt hat, Hindernisse mit Leichtigkeit zu überwinden?

Richter Mehta machte deutlich, dass die Abhilfemaßnahmen nicht nur Googles illegale Handlungen betreffen sollten, sondern auch die breiteren Auswirkungen seines Verhaltens. Durch die Beendigung der Exklusivverträge, die Einschränkung der Datenkontrolle und die mögliche Abtrennung von Schlüsselbereichen wie Android oder Chrome beginnen die Machthaber, das digitale Imperium zu zerschlagen.

Aber machen wir uns nichts vor. Google wird nicht kampflos untergehen. Es hat mehr Anwälte als ein Wall Street Hedge-Fonds und genug Geld, um den Kongress in einen anhaltenden Stupor zu versetzen. Das könnte der Anfang von etwas sein.

Während das DOJ die Schrauben anzieht, ist die Reaktion von Google nichts weniger als vorhersehbar: Empörung aus vollem Halse unter dem Deckmantel der Sorge um „das Allgemeinwohl“. Die jüngsten Entwicklungen bedrohen nicht nur Googles Vorherrschaft bei der Suche, sondern auch seinen Würgegriff bei KI-gesteuerten Suchwerkzeugen und, was für Mountain View noch alarmierender ist, sein äußerst lukratives Anzeigengeschäft. Wenn man im Grunde Geld drucken kann, indem man kontrolliert, wer wo Werbung schalten darf, ist der Verlust dieser Kontrolle wie ein Schlag in die Magengrube. Aber laut Google geht es nicht um die eigene Brieftasche, sondern um Sie, den bescheidenen Nutzer. Das Unternehmen hat eine groß angelegte PR-Aktion gestartet und betont, dass die Versuche der Regierung, ihr Monopol einzuschränken, nicht nur „radikal“, sondern geradezu gefährlich für Ihre Privatsphäre und die Sicherheit Ihrer Geräte sind.
Übersetzung: „Wir sind in die Enge getrieben worden, aber wenn wir untergehen, nehmen wir Ihr Android-Telefon mit uns.“

In einem Blogpost, der so ausgefeilt ist wie eine Super-Bowl-Werbung, warnte die Google-Führung, dass die Maßnahmen des DOJ „Ihr Telefon und Ihren Browser zerstören“ könnten, als ob ihr Monopol das Einzige sei, was das gesamte digitale Ökosystem zusammenhält. Das war bisher nicht alles. Das Unternehmen zeichnete auch ein dystopisches Bild einer gelähmten US-Wirtschaft, die von einer übereifrigen Regierung gelähmt wird, in der technologische Innovationen der Vergangenheit angehören und Amerikas technologische Vorherrschaft am Leben erhalten wird. Es ist ein klassisches Big-Tech-Drehbuch: Wenn alles andere versagt, muss man den Eindruck erwecken, dass die Wirtschaft zusammenbricht, wenn man aufgefordert wird, fair zu spielen.

Medienmanipulation: Die Google-Spin-Maschine in Aktion

Hinter den Kulissen hat die PR-Maschine von Google Überstunden gemacht. Ihre Strategie? Die Medien mit sympathischen Stimmen zu überschwemmen, von denen viele bequemerweise ihre finanziellen Verbindungen zu Google verschweigen. Diese Taktik ist so alt wie die Zeit – man setzt auf Experten und Kommentatoren, die zufällig die eigenen Ansichten teilen, um sicherzustellen, dass die Schlagzeilen günstig bleiben.

Die Financial Times und der Economist sind zwei renommierte Publikationen, die immer dann Alarm schlagen, wenn Big Tech in die Kritik gerät. Es ist kein Zufall, dass diese Medien die Position von Google nachdrücklich verteidigen und argumentieren, dass der kartellrechtliche Kreuzzug der Regierung die Innovation und die globale Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen könnte. Auch wenn diese Artikel den Anschein der Unparteilichkeit erwecken, entsprechen ihre Argumente doch ein wenig zu sehr dem PR-Drehbuch von Google. Komisch, dass das passiert.

Aber das hört nicht bei der Presse auf. Googles Heer von Stellvertretern reicht bis zu Fernsehsendern wie CNBC, wo ehemalige Google-Mitarbeiter wie Bret Taylor aufmarschieren, um infrage zu stellen, ob unsere gewählten Vertreter überhaupt in der Lage sind, die Feinheiten der Tech-Regulierung zu verstehen. Das ist die klassische Herablassung des Silicon Valley: „Diese Politiker wissen kaum, wie man ein Smartphone bedient, wie können sie da wissen, was gut für die Zukunft der KI ist?“

Politisches Marionettentheater: Der Mark Cuban-Faktor

Und dann ist da noch Mark Cuban – Milliardär, Investor, Shark Tank-Star und offenbar Googles neuester politischer Killer. Cuban, der zufällig als Berater für Google tätig ist und gleichzeitig enge Beziehungen zur Harris-Kampagne unterhält, hat Schlagzeilen gemacht, indem er andeutete, dass Lina Khan, eine vom Vizepräsidentschaftskandidaten J.D Vance bevorzugte Regulierungsbehörde, ihre Koffer packen würde, wenn er Präsident wäre. Es spielt keine Rolle, dass Khan nicht einmal direkt in den Google-Kartellfall verwickelt ist; ihre Absetzung wäre das symbolische „Fick dich“, nach dem Google und seine Big-Tech-Freunde gerufen haben.
Khan repräsentiert natürlich alles, was monopolistische Giganten erschreckt – ein Vorsitzender der Federal Trade Commission, der daran interessiert zu sein scheint, den Wilden Westen des Silicon Valley zu regulieren. Cubans Kommentare hatten weniger mit Khan zu tun, als vielmehr mit einer klaren Botschaft: Wenn ihr uns in die Schranken weisen wollt, denkt noch einmal darüber nach. Wir haben Freunde in hohen Positionen, und wir haben keine Angst, sie zu benutzen.

Akademiker und Denkfabriken: Die unsichtbare Hand von Google

Als ob die Medien und die politische Macht nicht schon genug wären, dringt der Einfluss von Google über ein Netzwerk von Wirtschaftsverbänden und akademischen „Vordenkern“, die, wie Sie sicher wissen, oft von Google finanziert werden, noch weiter in das öffentliche Bewusstsein ein. Dabei handelt es sich nicht nur um zufällige Blogger, sondern um ausgewiesene Experten, Professoren und Forscher, die regelmäßig in den Nachrichten und in Meinungsbeiträgen auftauchen und die gute Nachricht verbreiten, dass ein Zusammenbruch von Big Tech das Schlimmste seit Y2K wäre.

Für den zufälligen Beobachter sieht es aus wie ein organischer Chor von Stimmen, die alle vor den Gefahren der Kartellrechtsdurchsetzung warnen. Aber wenn man an der Oberfläche kratzt, wird es offensichtlich: Google spielt den Puppenspieler und zieht die Fäden bei einer Reihe „unabhängiger“ Experten, die zufällig die Ansichten des Unternehmens über freie Märkte und Innovation teilen. Es ist eine Echokammer, die sich als Debatte tarnt.

Googles Nobel-Verteidigung: Ein fadenscheiniger Schutzschild für ein Monopol?

Die jüngste Strategie von Google, sich gegen die Flut von Kartellklagen zu verteidigen, ist eine allzu bekannte: der Mythos der Unverzichtbarkeit von Big Tech. Ihr Hauptargument? Ohne große, zentralisierte Technologieunternehmen gäbe es nicht die Art von technologischen Durchbrüchen, die die Gesellschaft voranbringen. Als Beweis wird die Tatsache angeführt, dass ein Wissenschaftler eines von Google übernommenen Unternehmens gerade den Nobelpreis gewonnen hat – sehen Sie? Wie können Monopole schlecht sein, wenn sie uns Nobelpreisträger bescheren?

Doch dieses Argument ist zwar auffällig, hält aber einer historischen Prüfung nicht stand. Große technologische Sprünge – wie die Erfindung des Transistors, der die Grundlage für das moderne Computerzeitalter legte, oder die Entwicklung des Personalcomputers – gingen nicht von Monopol-Supermächten aus. Sie entstanden oft gerade deshalb, weil Monopole abgebaut wurden und so Raum für Innovationen geschaffen wurde. Der eiserne Griff von AT&T auf die Telekommunikation führte nicht zum Transistor, sondern zu Bell Labs, nachdem AT&T aufgrund von Kartellklagen gezwungen war, sich zu öffnen. Das Benzin-Cracking-Verfahren, das die Ölindustrie revolutionierte, wurde nach dem Zusammenbruch von Standard Oil entwickelt. Die Geschichte scheint monopolistischen Würgegriffen nicht wohlgesonnen zu sein. Sie legt nahe, dass sie Innovationen eher ersticken als fördern.

Der Rundumschlag des DOJ

In diesem ideologischen Kampf glaubt das DOJ nicht an Googles eigennützige Märchen. Ihr Argument ist klar: Es reicht nicht aus, Google einen Klaps auf die Hand zu geben und zu sagen: „Macht das nicht noch einmal“. Das DOJ weiß, dass Google mit seinen grenzenlosen Ressourcen und seiner Intelligenz einfach neue Wege zur Monopolisierung von Märkten erfinden könnte. Dies ist schließlich das Silicon Valley – der Ort, an dem der „Pivot“ erfunden wurde. Die Lösung, so das DOJ, besteht nicht nur darin, Google für vergangene Verfehlungen zu bestrafen, sondern dem Unternehmen die immensen Vorteile zu nehmen, die es durch diese Zwangspraktiken erlangt hat. Das bedeutet, dass die Strukturen, die es Google ermöglicht haben, diese marktbeherrschende Stellung einzunehmen, abgerissen und dem Unternehmen strenge Beschränkungen auferlegt werden müssen, wie es in Zukunft arbeiten soll.

Google hält dies vorhersehbarerweise für übertrieben. Sie argumentieren, dass ihr Erfolg nichts mit dubiosen monopolistischen Praktiken und alles mit einem überlegenen Produktdesign zu tun hat. Aber das DOJ – und seien wir ehrlich, jeder, der aufpasst – weiß es besser. Die Frage ist nicht, ob Google großartige Produkte entwickelt hat; die Frage ist, ob diese Produkte aufgrund ihrer eigenen Verdienste erfolgreich waren oder weil Google die Karten zu seinen Gunsten gestapelt hat, indem es Exklusivverträge und wettbewerbsfeindliche Taktiken einsetzte, um jeden potenziellen Wettbewerb zu ersticken.

Die Uhr tickt: Was kommt als Nächstes?

Die nächsten sechs Monate werden ein entscheidendes Kapitel in dieser Saga sein. Das DOJ hat bereits seinen Plan für Rechtsmittel dargelegt, und in der bevorstehenden Offenlegungsphase werden die internen Dokumente von Google einer noch genaueren Prüfung unterzogen. Erwarten Sie eine Fülle von E-Mails und Memos, die wahrscheinlich ein weit weniger schmeichelhaftes Bild von Googles Strategien zeichnen werden, als es dem PR-Team lieb ist. Dann kommt der Miniprozess, bei dem Zeugen in den Zeugenstand treten werden, weitere Details ans Licht kommen und Google versuchen wird zu argumentieren, dass seine „Lösungen“ ausreichen, um das Gericht zufrieden zu stellen.

Aber vergessen Sie nicht: Dies ist nicht das einzige rechtliche Problem, das Google zu bewältigen hat. Es droht ein weiterer kartellrechtlicher Prozess, in dem es um die Werbesoftware des Unternehmens geht. Was steht auf dem Spiel? Weitere potenzielle Monopolisierungsvorwürfe. Diese Fälle sind miteinander verknüpft, und die Ergebnisse könnten einander beeinflussen, was bedeutet, dass ein Sieg oder eine Niederlage in einem Fall auf den anderen übergreifen könnte. Und während Googles Strategie darin bestehen könnte, jeden einzelnen Kampf weiterzukämpfen und auf eine Aufhebung durch höhere Gerichte zu hoffen, beginnen diese miteinander verknüpften Fälle ein Netz rechtlicher Gefahren zu bilden, das selbst Googles enorme Ressourcen nur schwer entwirren könnten.

Lobbying, politische Verbündete und das lange Spiel von Google

Natürlich lehnt sich Google nicht einfach zurück und wartet darauf, dass sein Schicksal in den Gerichtssälen entschieden wird. Seine politischen Manöver sind in vollem Gange, und das Unternehmen arbeitet unermüdlich daran, das Umfeld zu beeinflussen, in dem diese Rechtsstreitigkeiten ausgetragen werden. Die Berater von Vizepräsidentin Kamala Harris haben enge Verbindungen zu Google, und das Unternehmen genießt erheblichen Einfluss bei den Republikanern im Senat, die die Ernennungen von Richtern bestätigen. Googles Hoffnung? Dass es die regulatorische und gerichtliche Landschaft auf subtile Weise zu seinen Gunsten umgestalten kann, bevor die Gerichte zu hart durchgreifen.

Aber wir leben nicht mehr in den 2010er Jahren. Der Mantel der Unbesiegbarkeit von Google franst aus. Der Kongress ist trotz seiner Funktionsstörungen nicht ganz untätig, und die Öffentlichkeit hat begonnen, sich über die unkontrollierte Macht von Big Tech zu ärgern. Die Bemühungen des Justizministeriums werden von beiden Parteien unterstützt, und jedes offensichtliche politische Manöver, um den Fall zu entschärfen, könnte spektakulär nach hinten losgehen – vor allem bei den Richtern, die seit Jahren knietief in diesem Fall stecken und plötzliche Versuche, die Waage zu kippen, nicht schätzen werden.

Die unumkehrbaren Verschiebungen: Das Wiederaufleben des Kartellrechts und Googles angeschlagenes Erbe

Egal, wie sehr sich Google wehrt, es gibt zwei tektonische Verschiebungen, die es nicht rückgängig machen kann. Erstens ist das Kartellrecht wieder en vogue. Jahrzehntelang operierte Big Tech in einer Art regulatorischem Niemandsland und ging davon aus, dass niemand seine Vormachtstellung jemals ernsthaft infrage stellen würde. Doch diese Zeiten sind vorbei. Ob Google, Facebook, Amazon oder Apple – die Ära des ungehinderten Monopolwachstums wird infrage gestellt, und künftige monopolistische Praktiken werden einer intensiven Prüfung unterzogen werden.

Zweitens, und vielleicht noch schädlicher für den langfristigen Ruf von Google, wird das Unternehmen für immer als illegaler Monopolist abgestempelt werden. Für ein Unternehmen, das sich einst als rauflustiger, ethischer Emporkömmling mit dem Motto „Sei nicht böse“ vermarktete, ist dies die bitterste Pille, die es zu schlucken gilt. Unabhängig von seinen technologischen Errungenschaften oder zukünftigen Innovationen ist Googles Marke beschädigt worden. Die Öffentlichkeit, die Gerichte und sogar einige in der eigenen Branche sehen in Google jetzt weniger einen bahnbrechenden Innovator als vielmehr einen räuberischen Riesen, der seine Marktmacht ausnutzt, um Konkurrenten zu vernichten und Innovationen zu unterdrücken.
In gewisser Weise ist dies die ultimative Ironie. Das Unternehmen, das sich einst durch seine moralische Überlegenheit definierte, findet sich nun in der gleichen Liga wieder wie die Raubritter von einst. Google wird vielleicht nicht zeitnah verschwinden, aber der Mythos seines ethischen, demokratischen Ethos schon. Es hat sich gezeigt, dass selbst Tech-Giganten nicht über den Schatten ihres eigenen monopolistischen Verhaltens hinweggehen können.

Quelle: Google’s Empire Cracks

An diverse Deutsche Verlage betrifft die Vorstellung eines Manuskripts mit dem Titel „Globalisierung zähmen und die Früchte ernten“

Bremen, den 02.08.2006

An

diverse Deutsche Verlage

Betrifft:     Vorstellung eines Manuskriptvorschlags mit dem Titel

„Globalisierung zähmen und die Früchte ernten“

Sehr geehrte Damen und Herrn,

gern möchte ich Ihnen mein Buchmanuskript vorstellen, das den Titel tragen soll

„Globalisierung zähmen und die Früchte ernten“

Nicht schon wieder, könnten Sie denken; denn vermutlich gehen bei Ihnen, auch unangefordert, viele Angebote zu diesem Thema ein, die sich dann zum Ab-arbeiten auf Ihrem Schreibtisch stapeln.

Globalisierung kann alles und gleichzeitig Banales beschreiben, wie den Um-stand, dass sich die Weltwirtschaft global und stürmisch entwickelt und bis in die hintersten Winkel der Erde vordringt. Es gibt glühende Verfechter von Globalisierung und ebenso überzeugte Gegner, betroffen aber sind beide. Sicher ist, dass Globalisierung stattfindet und eine Stufe der technischen Entwicklung darstellt, die nicht zurückgeschraubt werden kann. Sie ist allgegenwärtig und durchdringt alle Lebensbereiche. Sie birgt Chancen und Gefahren.

In Kürze sollen aktuelle Bücher zum Thema Globalisierung auf den Markt kommen: „Der Crash kommt“ von Max Otte und „Das Schuldenimperium“ von Bill Bonner/Addison Wiggin beschwören die drohenden Gefahren. „Chancen der Globalisierung“ von Joseph E. Stiglitz und „Wohlstand durch Globalisierung“ von Thomas Apolte betonen die erfreulichen Perspektiven.

In meinem Manuskript habe ich versucht, beide Aspekte der weltweiten Entwicklung als die zwei Seiten derselben Medaille der sogenannten „globalen Ungleichgewichte“ der Weltwirtschaft darzustellen, die im Zuge der Globali-sierung entstanden sind und auf Korrektur drängen.

Im Laufe der letzten Jahre hat sich eine globale Arbeitsteilung zwischen den fortgeschrittenen Industriestaaten und den zurückgebliebenen Niedriglohnlän-dern entwickelt, die zunächst einmal für beide Seiten von Vorteil ist und das Wachstum der Weltwirtschaft bis heute am Laufen hält.

Gleichzeitig aber haben sich dadurch sogenannte „globale Ungleichgewichte“ in der Weltwirtschaft herausgebildet, von denen nur diejenigen wissen, die die Debatten unter Wirtschaftswissenschaftlern und Politikern aufmerksam in den Wirtschaftsteilen seriöser Berichterstattung verfolgen. Das beherrschende globale Thema auf Treffen im IWF, in der OECD, in Davos unter Politikern und Wirtschaftsexperten weltweit ist der bedauerliche Umstand, daß die Handels- und Leistungsbilanzdefizite und die Schulden der privaten Haushalte in den USA immer größer werden und schon jetzt bedrohliche Ausmaße angenommen haben.

Während der Dollar an Wert verliert und als weltweite Leitwährung immer mehr ins Wanken gerät, droht ein Einbruch des privaten Konsums in den USA und ein Ausfall der amerikanischen „Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft“.

Leider stehen derzeit keine geeigneten Finanzinstrumente oder administrative Maßnahmen zur Verfügung, um diese Dynamik zu stoppen. Die Weltwirtschaft scheint unaufhaltsam auf eine mehr oder weniger sanfte Korrektur dieser Fehlentwicklungen zuzusteuern.

Wirtschaftsexperten sind sich weltweit einig:

Ein „Trendwende“ in der wesentlich vom Konsum getriebenen US-Wirtschaft ist unvermeidlich und steht in nächster Zukunft bevor. Wird es eine harte oder eine weiche Landung geben? Zu lange haben die Amerikaner über ihre Verhältnisse gelebt.

Wenn die vom Konsum getriebene „Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft“ ausfallen sollte, dann wird auch unweigerlich die exportorientierte „chinesische Wachstumsmaschine“ ins Stocken geraten. Ist die Welt darauf vorbereitet?

Da sind auf der einen Seite die noch Niedriglohnländer wie China und Indien, die zunehmend Kapital und Wertschöpfung anziehen und einen großen Teil ihrer Güter für den Weltmarkt und hier insbesondere für den US-amerikanischen Markt produzieren. Dabei häufen sie technisches Wissen, gesellschaftlichen Reichtum  und riesige Dollarguthaben an in Form von Währungsreserven oder US-Staatsanleihen und wachsen zusehends zu ernstzunehmenden globalen Mit-spielern heran.

Auf der anderen Seite lagern vor allem die USA einen immer größeren Teil ihrer Industrieproduktion in Niedriglohnländer aus und wandeln sich dabei immer mehr zu einer konsumorientierten Dienstleistungsgesellschaft. Die Vereinigten Staaten absorbieren einen Großteil der weltweit produzierten Güter und halten so die Weltwirtschaft in Gang, ohne allerdings dauerhaft das Geld dafür zu haben. Mit billigem Geld von der US-Notenbank FED, die die Zinsen fast bis auf  Null gesenkt hatte, finanzieren sie seit Jahren ihren Konsum auf Kredit. Das wird in dem wachsenden Handels- und Leistungsbilanzdefizit immer deutlicher und ist der Preis, den sie für ihr von Schulden getriebenes Wirtschaftswachstum zahlen.

Die USA leben immer offensichtlicher über ihre Verhältnisse und allein die privaten Haushalte haben einen Schuldenberg von 11 Billionen US-Dollar angehäuft, davon 5 Billionen Immobilien- und Hypothekenschulden. Defizite im Handel und in der Leistungsbilanz und zunehmende Verschuldung vor allem der USA wachsen Besorgnis erregend, während in den Schwellenländern der Berg von Dollarguthaben auf über 3 Billionen Dollar angeschwollen ist, wobei allein China Währungsreserven in Höhe von 900 Mrd. Dollar besitzt.

Eine Trendwende der US-Wirtschaft scheint unausweichlich.

Dennoch:

Schon heute werden überall in der Welt vielfältige Wege beschritten, um eine möglichst sanfte Landung der Weltwirtschaft zu ermöglichen, um dann möglichst bald wieder durchzustarten, um die Früchte der Globalisierung zu ernten. Eine bessere Welt scheint möglich. Davon handelt mein Manuskriptvorschlag, den ich hiermit wärmstens empfehle.

Mit freundlichen Grüßen

Franz Nolte

Lieber Zerberus,

die diversen deutschen Verlage wissen´s nicht besser. Prima. Da bleibt dann nur das Internet. Alles andere ist zu teuer oder die lassen einen da nicht rein. Namenlos und unzensiert und ohne Garantie für hohe Auflagen oder Werbeeinnahmen, versteht sich. Auch gut. Es bleibt immerhin das Internet, in dem ich meine Ideen verbreiten kann – zum Beispiel über die

These „Eine bessere Welt ist möglich.“

oder: Noch nie sind in so kurzer Zeit so viele Menschen der Armut entkommen, ehrlich: Ich meine das wörtlich in absoluten Zahlen, mit sieben Nullen dahinter, ausgedrückt, nicht im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt und unter Berücksichtigung der weltwirtschaftlichen Wachstumsdynamik. Millionenfache Armut kann beseitigt werden. Jede für sich.

Und wenn ja, dann frage ich mich, wer sind die Gewinner, die die „Früchte ernten“ und wo stecken die Verlierer von Globalisierung? Ist vielleicht eine neue Art von „New Economy“ im Entstehen mit Wachstumsstaaten wie Brasilien, Russland, Indien und China an der Spitze, die einen immer größeren Beitrag zum weltweiten Wirtschaftswachstum leisten und dabei nicht immer zuallererst dem Gewinnstreben oder der Gier nach Profiten huldigen, so wie es neoliberale Finanzinvestoren und Kapitaleigner angloamerikanischer Prägung meistens tun.

Ist es das politische Wesen dieser „new economy“ , dass sie vor allem den Aufbau der Volkswirtschaften zum Ziel hat, was Arbeitsplätze und Wohlstand schafft? Im Rahmen einer neuen Art von „new economy“ kann die soziale und materielle Infrastruktur der Schwellen- und Entwicklungsländer der „Dritten Welt“ ausgebaut und entwickelt werden. Dafür werden in Indien zur Zeit 300-500 Milliarden Dollar veranschlagt.

Was sollte daran falsch sein, dabei zu helfen und obendrein noch längerfristig solide erwirtschaftete Gewinne einzustreichen? Das schafft Arbeitsplätzen. Internationale Unternehmen können ihren Wissensvorsprung, ihre ausgefeilte Hochtechnologie und ihre eingeübte Innovation gewinnbringend einbringen und zu einem angemessenen Preis verkaufen in einem gesunden Wettbewerb. Ohne feindliche Übernahmen. Ohne Wachsen durch Größe und kreditfinanzierte Akkumulation von Kapital. Vielmehr nachhaltiges und dynamisches Wachstum durch Leistung und fairen Wettbewerb. Ohne Hedgefonds und deren unmoralische Finanzinstrumente zum Erreichen von immer höheren, zum Teil wahnwitzigen Renditezielen. Ohne den Druck von Aktionären, die auf schnelles Geld aus sind. Stattdessen: Langfristige, nachhaltige, die Umwelt und die Ressourcen schonende und gewinnbringende Investitionen überall in der Welt fair geregelt und zu allseitigem Nutzen, am besten in Form von Direktinvestitionen in diesen Ländern.
Das kann langfristige Arbeitsplätze auch zu Hause schaffen in innovativen, weltoffenen und der Zukunft zugewandten, auch mittelständischen Unternehmen, wie bei der Umwelt- und Ressourcen schonenden Energiegewinnung. Langfristig angelegtes (nicht kurzfristiges, spekulatives) Kapital in Form von Direktinvestitionen ist in vielen, insbesondere noch unterentwickelten Ländern hoch willkommen. Deshalb heißen die ja „Entwicklungsländer“, weil die sich entwickeln wollen und auch können, das beweisen sie seit Jahren. Ist doch prima, wenn weltweit die Kaufkraft der Verbraucher durch produktive Arbeit und Produktivitätssteigerung wächst und wenn fairer Handel in sich entwickelnden Binnenmärkten entsteht. Davor muss man keine Angst haben.

Das kann man auch als Chance sehen, so wie viele Schwellenländer der Meinung sind, dass ihnen nie zuvor in der Geschichte die seltene Möglichkeit geboten wurde, in so kurzer Zeit und mit Aussicht auf so großen Erfolg zu den fortgeschrittenen Industriestaaten aufzuschließen. Und diese einmalige Gelegenheit nutzen viele Schwellen- und Entwicklungsländer seit Jahren mit Wachstumsraten von über 10% in China und fast neun Prozent in Indien.
Meistens greifen sie aktiv und zielorientiert ein in das kapitalistisch organisierte Wirtschaftsgeschehen, so wie bei der Energiesicherung und Rohstoffbeschaffung und überlassen das Wohl des Ganzen nicht allein den naturwüchsigen und unberechenbaren „Marktkräften“. Für den Aufbau ihrer Volkswirtschaften übernehmen sie Verantwortung und überlassen die Geschicke nicht dem rauhen Spiel entfesselter neoliberaler „Kräfte des Marktes“. Warum sollte das nicht erlaubt sein, wenn es in geregelten Bahnen verläuft?

Diese neue Art von Ökonomie gibt den Länder die Hoffnung, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft die Schwelle zu den entwickelten, reichen Industriestaaten überschreiten können, um teilzuhaben am Reichtum und Wohlstand in einer globalisierten Welt. Das ist doch nur natürlich in Zeiten von Internet, Hollywoodfilmen, Telekommunikation, Satellitenübertragung. In einer globalisierten Welt haben alle Anspruch auf Teilhabe und fairen Umgang miteinander.

Ist das alles nur Wunschdenken und Spekulation?
Ich frage mich: Warum ist das Wachstum in China seit zwanzig Jahren so stabil? Immerhin stehen allein China und Indien vor der Aufgabe mindestens jedem dritten Erdenbewohner zu Brot und Arbeit zu verhelfen, die ansonsten an Hunger und Armut leiden, unter Ausnutzung des scharfen Wettbewerbs international aufgestellter Unternehmen, die bei Strafe des Untergangs Gewinne machen und immer weiter wachsen müssen:

„Globalisierung (wie ein wildes Tier) zähmen und die Früchte ernten.“

lautet der Titel des Buches, das ich für jedermann frei zugänglich und kostenlos zum Durchblättern ins Internet gestellt habe, da es den theoretischen Hintergrund bietet für die von mir ebenfalls im Internet vorgetragenen Diskussionsbeiträge in Form von Kommentaren oder Leserbriefen.
Ist das verbotene Werbung für ein Produkt und eigentlich kostenpflichtige Vermarktung einer Ware mit dem Zweck, Gewinne zu erzielen oder ist das viel eher die geschickte Nutzung des Internets und anderer moderner Medien, um politische Meinungen und Inhalte zu transportieren zu wichtigen aktuellen Themen am Beginn des 21.Jahrhunderts, wobei die Werbung im Internet für gute Ideen und Diskussionsbeiträge noch finanziell einigermaßen erschwinglich ist.

Besonders wichtig aber ist mir aber dennoch die Botschaft, die mit dem Buch transportiert wird:

Es besteht Hoffnung auf eine bessere Welt, wenn „Globalisierung gezähmt“ wird. Wie das im Einzelnen funktioniert demonstriert China seit Jahren mit buchstäblich wachsendem Erfolg und mit Wachstumsraten von 10 Prozent jedes Jahr, ohne gravierende wirtschaftliche Einbrüche und ernsthafte wirtschaftliche Turbulenzen seit mehr als 20 Jahren. Da könnte doch mehr dran sein, als Produktpiraterie, Internetpolizei, Währungsmanipulation, Technologieklau so vorgeben.

Der Vorwurf von Technologieklau ist erst möglich geworden, seitdem auf dem ungeregelten, neoliberalisierten Weltmarkt ein unbarmherziger Wettbewerb herrscht, den die Chinesen als Marktteilnehmer ebenso erbarmungslos nutzen wie bei dem Kopf an Kopf- Rennen zwischen Boeing und Airbus geschehen. So läuft das Geschäft nun mal im „real existierenden Neoliberalismus“ angloamerikanischer Prägung.

Das ist kein „freier Weltmarkt“ mehr. Eher Anarchie in der Wirtschaft, wenn der Starke buchstäblich den Schwachen auffrisst oder wenn sich drei Kleinere zusammen tun, um den Großen zu schlucken, wobei sie vorher schon den Braten unter sich aufgeteilt haben, wie bei der niederländischen AMRO-Bank geschehen. Fressen und gefressen werden. Nirgends sonst auf der Welt so naturwüchsig und triebhaft, wie auf dem globalisierten und neoliberal deregulierten Weltmarkt des 21. Jahrhunderts. Das Prinzip der „natürlichen Auslese“ in einer neoliberalisierten Welt angloamerikanischer Prägung, wobei die Finanzströme im Spanungsfeld zwischen New York und London fließen. Neoliberale Theorie fordert, dass der Staat sich raushalten soll aus dieser wirtschaftlichen Dynamik, auch wenn die Großen immer größer und gefräßiger werden und die Kleinen immer kleiner und mehr.

Warum eigentlich darf der Staat nicht schützend eingreifen in das Wirtschafts-, Finanz- und Währungssystem.
Alles das sind Fragen und Inhalte, für die ich im Internet und mit geschriebenen Worten werbe.
Natürlich tue ich das.
Wofür habe ich denn sonst wohl das Buch überhaupt geschrieben.
Ob mein Buch in Massenauflage ein begehrtes Objekt literarischer Begierde von Hunderttausenden wird, kann ich mir gar nicht so recht vorstellen.
Wenn es aber die Wissbegierde eines politisch interessierten Menschen stillt, der sich ernsthaft Gedanken macht um unsere Zukunft und die unseres Planeten, dann – denke ich – hat das Buch seinen allerersten Zweck erreicht – mit oder ohne verbotene „Werbung“.

Beste Grüße

Franz Nolte

Bremen, den 29.07.06

An

diverse Lektorate deutscher Verlage

Sehr geehrte Damen und Herrn,

ich möchte Ihnen einige Sätze frei zitieren aus einem aktuellen Bericht von Torsten Rieke, der im „Handelsblatts“ vom 31. Juli diesen Jahres erschienen ist: “Die Konjunktur in Amerika hat sich eindeutig abgekühlt“, kommentierte Jan Hatzius…der Chefvolkswirt von Goldmann Sachs…und machte dafür vor allem die Abschwächung auf dem Immobilienmarkt verantwortlich… „Wir rechnen damit, daß sich dieser Trend fortsetzt.“… „Gebremst wurde das Wachstum vor allem von der Konsumschwäche.“… „Der private Verbrauch generiert zwei Drittel aller erzeugten Güter und Dienstleistungen in den USA.“…„Die wichtigste Stütze der US-Konjunktur hat an Kraft verloren.“… Mit dem  Rückgang der Hauspreise sind viele Amerikaner vorsichtiger geworden, wenn es um größere Anschaffungen geht. Zuvor hatten viele US-Bürger ihre Immobilien mit günstigen Krediten finanziert und den gewonnenen finanziellen Spielraum für Großeinkäufe genutzt.“

Der Artikel ist überschrieben: „Ökonomen werten die neuen Konjunkturdaten als eine Trendwende der US-Wirtschaft.“ Das fließt leicht aus der Feder.

Sollte die „Trendwende“ in den USA aber tatsächlich eingetreten sein, dann wird das wahrscheinlich uns alle betreffen. Jeden Einzelnen und die Weltwirtschaft als Ganzes.

Seit zwei Jahren dreht die amerikanische Zentralbank FED die Leitzinsschraube sukzessive nach oben, nachdem sie zuvor jahrelang mit historisch niedrigen Zinsen, die lange bei Null lagen, den kreditfinanzierten Konsum der Amerikaner so massiv angeheizt hat, dass eine sogenannte „Immobilienblase“ entstanden ist, die wie die Nasdeq- und Internetblase um die Jahrhundertwende zu platzen droht.

Heute beschreiben Ökonomen die US-Wirtschaft als die„Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft“ neben der „chinesischen Wachstumsmaschine“, die seit fast zwanzig Jahren jedes Jahr hochtourig mit einer Quote von durchschnittlich 10% wächst. Das amerikanische Wirtschaftswachstum wird zu zwei Drittel vom privaten Konsum getrieben, der mit Krediten finanziert wird, gesichert durch die völlig überhöhten Häuserpreise, die einzubrechen drohen.

Die amerikanische Wirtschaft ist fast symbiotisch mit der exportorientierten und Güter produzierenden Wirtschaft Chinas verflochten. Chinas Wirtschaft wächst mit der Produktion von hochwertigen Gütern, die auf dem US-Markt zu günstigen Preisen abgesetzt werden.

Wenn in den USA die lange befürchtete „Trendwende“ jetzt tatsächlich eintritt und mit dem Immobilienmarkt der kreditfinanzierte Konsum einbricht, dann ist zu befürchten, dass das amerikanische Wachstum als Lokomotive der Weltwirtschaft ausfällt, die bisher die überhitzte weltweite Güterproduktion absorbiert hat. In dem Fall droht eine globale Überproduktionskrise mit nicht abzusehenden Folgen.

Verschlimmert kann die ganze Sache dadurch werden, dass der Konsum, der zwei Drittel des US-Wachstums triebt, mit Schulden finanziert wurde. Davon zeugt das riesige Leistungsbilanzdefizit der USA. Der in den letzten Jahren von Amerika beschrittene Weg, durch Schulden aus der Krise zu kommen ist jetzt ausgereizt und es droht im schlimmsten Fall eine dramatische Korrektur der sogenannten „globalen Ungleichgewicht“. Im September diesen Jahres soll ein Buch von Bill Bonner und Addison Wiggin auf den Markt kommen mit dem Titel: „Das Schuldenimperium“ Die Autoren kommen in ihrem Buch zu der Erkenntnis, dass in den USA „…die gewaltige Spekulationsblase…kurz vor dem Zerplatzen (ist). Während die Wirtschaft in asiatischen Staaten boomt, befinden sich die USA in einem Prozess des Niedergangs, der sich aus Dekadenz, Selbstüberschätzung und der Aushöhlung ursprünglich demokratischer Werte speist.“

Es entsteht der Eindruck, dass die Autoren ein düsteres Szenario von der Zukunft entwerfen, das allerdings nur die eine Seite der sogenannten „globalen Ungleichgewichte“ sein kann, die zweifellos die Weltwirtschaft bedrohen. Während sich die Vereinigten Staaten vermutlich eher auf der Verliererseite der weltweiten Entwicklung wiederfinden werden, nutzen viele Schwellen- und Entwicklungsländer die Globalisierung zum Aufbau ihrer Volkswirtschaften und sind dabei, die ersten Früchte zu ernten. Im August diesen Jahres soll ein Buch von Max Otte auf den Markt kommen mit dem Titel: „Der Crash kommt“

Es entsteht auch hier der Eindruck oder zumindest die Vermutung, daß der Autor in seinem Buch ein eher düsteres Szenario von der Zukunft entwerfen wird. Nach Lage der Dinge in der Welt wird der kommende „Crash“ aber vor allem die USA betreffen und den amerikanischen Dollar. Es scheint nicht mehr die Frage zu sein, ob der Dollar an Wert verliert, sondern nur noch, wann das sein wird und wie groß der Schaden für die Völker der Welt sein wird. Die Defizite und der Schuldenberg der Amerikaner wächst unaufhörlich und es kann einem Angst und Bange werden.

Nicht alles ist düster, wenn man in die Zukunft schaut. Selbst wenn der Prozess des Niedergangs in den USA fortschreiten sollte, scheint es nicht unvermeidlich, dass die gesamte Weltwirtschaft mit in den Strudel eines abstürzenden Dollars gerissen werden wird. Während in den USA kreditfinanzierter Konsum die Wirtschaft am Laufen hält, setzen viele Schwellenländer auf Wertschöpfung durch Industrieproduktion und haben bis heute Guthaben in Höhe von insgesamt über 3 Billionen Dollar Währungsreserven angehäuft, die Ihnen Schutz vor Turbulenzen im weltweiten Finanzsystem bieten. Allein China besitzt über 900 Mrd. US-Dollar Devisenreserven. Erfolgreich sind sie besonders in den letzten Jahren dabei, ihre Volkswirtschaften aufzubauen, häufen soliden Reichtum an und sind viel weniger krisenanfällig als in der Vergangenheit. Es gibt die Angst vor einem kommenden Crash, aber es gibt auch Hoffnung.

Davon vor allem handelt mein Manuskript, das ich Ihnen gerne vorstellen möchte. Ich denke, daß es eine fruchtbare Ergänzung und Vertiefung der Thematik von höchstaktuellen Büchern wie „Das Schuldenimperium“ von Bill Bonner und Addison Wiggin und „Der Crash kommt“ von Max Otte sein kann, die bald auf den Markt kommen sollen.

In meinem Manuskript, das den Titel tragen soll:

„Globalisierung zähmen und die Früchte ernten“

habe ich versucht, die wachsenden Handels-, Leistungsbilanz- und zum Teil auch Haushaltsdefizite der Vereinigten Staaten in den Gesamtkontext der „globalen Ungleichgewichte“ zu stellen, denn dem „Schuldenimperium“ USA steht eine „Dritte Welt“ gegenüber, die es immer besser versteht, solide zu produzieren und zu nachhaltig zu wirtschaften. Während die angloamerikanische Zukunft leider gar nicht so rosig aussieht, ist nicht zu übersehen, wie die Chancen der Globalisierung schon heute fruchtbringend in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern zum Wohle von Millionen bisher benachteiligter Menschen genutzt werden. Es besteht Hoffnung trotz einer weit verbreiteten depressiven Grundstimmung überall im Lande.

Eine bessere Welt scheint tatsächlich möglich. Ausgerechnet die oft so verteufelte „Globalisierung“ scheint der ökonomische Hebel für mehr Wohlstand und weniger Elend in der Welt zu sein. Globalisierung verändert das Antlitz der Erde in atemberaubendem Tempo aus einer inneren ökonomischen Dynamik heraus. Global aufgestellte Unternehmen bringen die Segnungen der industriellen Fertigung, von Hochtechnologie und Telekommunikation in die entferntesten Gegenden der Erde, immer auf der Suche nach Standortvorteilen, Märkten und gewinnträchtiger Kapitalanlage. Sie können gar nicht anders, denn sie müssen immer ein bisschen schneller und besser als die Konkurrenz sein bei Strafe des Untergangs.

Angezogen werden sie von den sogenannten „Niedriglohnländern“ mit einem Heer von „billigen Arbeitskräften“, mit verlockenden  Standortvorteilen und der Aussicht auf riesige Gewinne in den sich  entwickelnden Binnenmärkten. Viele bedeutende Schwellen- und auch Entwicklungsländer lernen es immer besser, die „Globalisierung“ in den Dienst ihrer Volkswirtschaften zu stellen und nützliche und qualitativ anspruchsvolle Güter selbst herzustellen wie Kleidung, Waschmaschinen und Computer.

Unaufhaltsam wandert die „produzierende Industrie“ der reichen Industrieländer und ihr zusehends nachfolgend auch „Forschung und Entwicklung“ in die Schwellenländer, die mit China und Indien den weitaus größten Teil der Weltbevölkerung darstellen und bisher gegenüber den Industriestaaten immer benachteiligt waren. Zunehmend wandern die Unternehmen aber auch zu ihren künftigen „Kunden“ und zu den riesigen Binnenmärkten in den noch Niedriglohnländern, die nur darauf warten, entwickelt zu werden.  Mit steigender Produktivität werden die Löhne, die Kaufkraft und der allgemeine Wohlstand steigen. Es werden Binnenmärkte entstehen, die riesigen Absatz und Gewinne für die Konzerne, aber auch Wohlstand für die Menschen versprechen.

Neben meinen Recherchen und der Materialsammlung aus Bücher habe ich wertvolle und immer wieder höchst aktuelle Informationen und neuste Wirtschaftsdaten in den Wirtschafts- und Finanzseiten seriöser überregionaler Zeitungen gefunden.

Das hat dazu geführt, dass mein Manuskript den aktuellen  Stand der Entwicklung in der Welt wiederspiegelt und wie ein Fortsetzungsroman darauf wartet, durch neuste Entwicklungen bestätigt zu werden, so durch den neuen chinesischen „Fünfjahresplan“ vom März diesen Jahres oder auch das Scheitern der Doharunde der WTO vor kurzem. Die Einzelteile habe ich wie in einem Puzzlespiel zusammengesetzt. Dabei ist zu meiner Freude das Bild entstanden von einer sich entwickelnden Welt, deren Antlitz sich im Zuge einer „gezähmten“ Globalisierung verschönern kann, wenn die vielfältigen Chancen genutzt werden.

Für viele Menschen, besonders in den Industrieländern ist der Begriff der „Globalisierung“ als Ganzes mit negativ besetzt, denn sie sehen natürlich zuerst und vor allem den Verlust der eigenen Arbeitsplätze oder den Abbau staatlicher Transferleistungen im sozialen Bereich. Sie fühlen, dass Verwerfungen der Globalisierung auf ihren Schultern abgeladen werden sollen. Sie sind es, die Auswirkungen von Globalisierung erleiden.

Diese verzweifelten Menschen drohen anfällig zu werden für die Suche nach Schuldigen und Schuldzuweisungen zum Beispiel gegenüber dem „polnischen Klempner“ und dem „chinesischen Drachen“. Neid, Missgunst und Hass können entstehen zwischen den Völkern.

Globalisierung ist Fakt. Es gibt kein Zurück. Sie birgt Gefahren, aber auch Chancen. Wir sollten die Globalisierung weder glorifizieren noch dämonisieren. Stattdessen sollten wir die Globalisierung zähmen und ihre Früchte ernten. Das ist der Titel und das Anliegen meines Manuskripts. In den letzten Jahren ist immer deutlicher geworden, dass Globalisierung global gesehen ein Segen für die Menschheit sein kann, wenn die Auswüchse beseitigt und die Chancen genutzt  werden,

Deshalb empfinde ich es wie eine „frohe Botschaft“, die weitergetragen werden will, daß eine bessere Welt möglich ist, die von mächtigen ökonomischen Kräften getrieben, weniger Armut und Elend und mehr Verständigung, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit bringen kann.

Die Kräfteverhältnisse in der Welt sind in der Tat dabei,  sich auf ökonomischem und in Ansätzen auch auf politischem Gebiet zu verschieben. Die Schwellen- und Entwicklungsländer scheinen immer mehr den naturwüchsigen ökonomischen Prozess der Verschmelzung zu einer globalisierten Weltwirtschaft zu nutzen für den Aufbau ihrer Volkswirtschaften. Sie beginnen auch politisch immer mehr, mit einer Stimme zu reden, wie beim Scheitern der Doha-Runde der WTO in diesen Tagen. Diese Länder setzen auf Produktion und Entwicklung und nutzen die Vorzüge der Globalisierung nicht nur zur Bereicherung einiger Weniger. Telekommunikation, Internet, die weltweite Vernetzung von Millionen von Menschen ermöglichen gemeinsames politisches Handeln von Vielen. Es ist in den letzten Jahren eine Stimmung entstanden in der Welt, die nicht nur den maximalen Gewinn und individuellen Vorteil einzelner Individuen betont, sondern mehr das Wohl des Großen und Ganzen im Auge hat. Ganz anders die USA, die zunehmend über ihre Verhältnisse leben und Schuldenberge auftürmen. Analog zur verblichenen „new-economy“ – und „Internet- blase“ Ende der 90er Jahre droht in naher Zukunft eine „Immobilienblase“ in den USA zu platzen.

Wirtschaftswissenschaftler befürchten, dass das Ende der „Liquiditätsschwemme“ in den USA den Kredit finanzierten Konsum und das konsumorientierte Wirtschaftswachstum in Mitleidenschaft ziehen wird und die amerikanische „Wachstumslokomotive“ der Weltwirtschaft ausfallen könnte. Ein Zusammenbruch der Dollarsystems könnte die Folge sein. „Sollte den Dollar eine Kernschmelze erfassen, könnten die Folgen wirklich brutal sein. Eine globale Depression vom Ausmaß der 30er Jahre ist nicht ausgeschlossen.“ schreibt Clyde Prestowitz 2005 in seinem neuen Buch „Three Billion New Capitalist. The Great Shift of Wealth and Power to the East”. Der Autor leitet seit 1989 das Economy Strategy Institut und war Berater Präsident Reagans.

Jedenfalls wachsen die amerikanischen Handels- und Leistungsbilanzdefizite und das Haushaltsdefizit unaufhörlich und dieser Prozess ist kurzfristig nicht zu stoppen. Sie bilden den Negativsaldo der so genannten „globalen Ungleich-gewichte“, die nach Meinung von Wirtschaftsexperten das Wachstum der Weltwirtschaft massiv bedrohen.

Auf der anderen Seite wiederum haben die Schwellenländer riesige Guthaben von mehr als 3 Billionen Dollar in Form von Währungsreserven angehäuft. Allein China besitzt Devisenreserven in Höhe von über 900 Milliarden US-Dollar und Staatsanleihen der amerikanischen Regierung von über 250 Milliarden Dollar. Das bringt diesen Ländern Sicherheit und Stabilität für den Fall, dass der US-Dollar eines Tages ins Strudeln und das  weltweite Finanz- und Wirtschaftssystem in Turbulenzen gerät.

Ein Ende des Wachstums der Volkswirtschaften mit steigender Kaufkraft und größerem Wohlstand für die Menschen in vielen Schwellen- und

Entwicklungsländern ist derzeit nicht abzusehen. Viele Länder scheinen auf dem richtigen Weg und es scheint Hoffnung zu geben für die Benachteiligten dieser Welt.

Am meisten aber hat mich die Einsicht gefreut, dass die oben beschriebene Entwicklung zu mehr Wohlstand der Menschen, größerer Kaufkraft, höheren Löhnen und größeren Binnenmärkten führen wird. Wachsende industrielle Produktion, verfeinerte Produktionstechniken, Technologietransfer und der Aufbau von Stätten der Forschung, die Entwicklung der Binnenmärkte, die Anhebung von Kaufkraft und Löhnen  und die allgemeine Wohlstandsförderung in den bisher zu kurz gekommenen Ländern scheint ökonomisch vorgegeben, geradezu zwangsläufig zu sein scheint, denn nur so scheint sich die Weltwirtschaft weiter entwickeln zu können. Diese Ideen dürften vielen Menschen gefallen und wie mich faszinieren.

Von immer mehr bedeutenden Wirtschaftsexperten überall in der Welt und Repräsentanten einflussreicher Institutionen, besonders auch in den reichen Industriestaaten, wird die „Entwicklung der Binnenmärkte“, (will heißen: die Anhebung von Löhnen und Kaufkraft in den noch Niedriglohnländern ! ) als der einzig gangbare Weg (mangels Alternativen und anderer Optionen) angesehen zur Überwindung der viel beschworenen sogenannten „ globalen Ungleich-gewichte“, die nach Meinung vieler Experten die Stabilität des globalen Finanz- und Wirtschaftssystems zunehmend bedrohen und naturwüchsig auf eine Lösung drängen. Zuletzt forderte sogar der Chairman der amerikanischen Federal Reserve Bank Mr. Bernanke im Gefolge gleichlautender Statements seitens des IWF und der OECD China eindringlich dazu auf, die „chinesische Binnennachfrage zu steigern“ und damit die Löhne und Kaufkraft von Millionen Menschen in China. Wenn selbst der hoch angesehene und einflussreiche Chef der amerikanischen Zentral- und Notenbank und Nachfolger des finanzpolitischen Urgesteins Allan Greenspan  nach gründlichen Studien und kontroversen multilateralen Diskussionen zu dem gleichen Schuss kommt wie meine Wenigkeit, dann kann das, was ich in meinem Manuskript versuche, mit Zahlen- und Datenmaterial im Einzelnen und sorgfältig zu belegen, gar nicht so falsch und uninteressant sein, (wenn da nicht das Problem der Vermittlung wäre).

Diese scheinbare „Machbarkeit“ und nicht nur der Wunsch nach einer besseren Welt hat mich so fasziniert, dass ich vielleicht sogar aus einer Art „Sendungsbewusstsein“ heraus nicht anders konnte als dieses Manuskript zu schreiben. Dabei habe ich mich ernsthaft bemüht, hochkomplexe und  dynamische ökonomische Materie, wie es zum Beispiel ein

„Leistungsbilanzdefizit“ ist, in einfachen Worten einzufangen und abzubilden, so dass auch ein interessierter Normalbürger die Möglichkeit hat, meine Botschaft zu verstehen.

Mich selbst haben die Ideen so fasziniert, dass der Funke sicher auch auf viele andere interessierte Leser überspringen wird, vorausgesetzt, sie sind durch harte Daten und Fakten belegt, in sich stimmig und gedanklich nachvollziehbar.

Das kann man aber nur herauskriegen, wenn man sich wirklich die Mühe macht und das Buchmanuskript sorgfältig liest bis zum Schluss. Es ist kein Roman, der einen beim Lesen davon schwimmen lässt, leider. Eine Menge harter Fakte von der OECD, von der BIZ, vom IWF oder auch aus „Davos“ lassen sich nicht vermeiden und bringen den Leser immer wieder zurück auf den Boden der Realität, der nun einmal hart ist.

Ökonomie und Finanzen sind trockene Materie und es ist gar nicht so einfach für einen Anfänger wie mich, die dynamischen und mächtigen Kräfte einzufangen und sichtbar zu machen, die da meist diskret im Hintergrund in den Chefetagen, Kreditinstituten oder Zentralbanken zu Hause sind bis ihre Auswirkungen eines Tages naturwüchsig sichtbar und fühlbar werden und viel Elend aber auch Wohlstand verursachen können.

Gegen Ende der Clinton-Ära mit dem Triumpf von Wallstreet, Finanzmärkten, neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, „New Economy“, Nasdaq und Internet in den USA gab es viele Amerikaner, die nach dem Zusammenbruch des „Kommunismus“ die Vereinigten Staaten als die einzig verbliebene und unverzichtbare Supermacht feierten, sogar das „Ende der Geschichte“ verkündeten und den „american way of life“ zum Maß aller Dinge überhöhten, in einer Zeit als die USA auf dem Höhepunkt ihrer Macht angekommen schienen.

Dann aber kam plötzlich alles anders: Aktienkursstürze, Nasdaq-Crash, Zusammenbruch von World-com und Enron, das Platzen der Internetblase, eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise um die Jahrhundertwende mit der Vernichtung von riesigen Vermögenswerten, Asien-, Russland- und Südamerikakrise, der 11.September 2001, die Ausrufung des US-Kriegszustandes in den USA gegen den „internationalen Terrorismus“ und der Einmarsch hundert-tausender amerikanischer Soldaten in den Irak.

Die Aussichten wurden immer trüber. Viele Menschen wurden zutiefst verunsichert. Auch in Deutschland breitete sich über Jahre eine depressive Grundstimmung aus, an der wir bis heute leiden. Oft wird der „Globalisierung“ die Schuld gegeben an Verwerfungen und Ungerechtigkeiten und sie wird erlitten wie ein gewaltiges Naturereignis, vor dem man sich in Acht nehmen muß, da man ihr ausgeliefert ist. Das Gefühl ist verbreitet, sich warm anziehen zu müssen, um „fit“ für die Globalisierung zu sein. Es wurde gespart und konsumgetriebenes Wirtschaftswachstum, wie in den USA, will bei uns einfach nicht in Gang kommen. Die Zukunft sieht für viele Menschen eher trüb und düster aus.

Dennoch: In den letzten Jahren sind aber auch viele positive Entwicklungen zu beobachten, die Mut und Hoffnung machen. Die versuche ich in meinem Manuskript darzustellen. Vielleicht ist mein Anspruch zu hoch und die Welt zu groß und komplex. Dennoch scheinen mir die Themen zu wichtig, um sie beiseite zu legen. Zu groß ist ihr Einfluss auf unser tägliches Leben.

Und tatsächlich: Beim Weiterlesen fügen sich die Bausteine dann wie in einem Puzzle zu einem Ganzen und der Leser wird für seine Mühen belohnt: Zum Schluss erscheint wie das Licht am Ende des Tunnels die Vision einer „Globalisierung“, die „gezähmt“ und in den Dienst der Menschen gestellt, ein „Geschenk des Himmels“ sein kann zur Verringerung von Armut und Elend in der Welt.

Sehr geehrte Damen und Herren Lektoren,

Sie merken, wie ich ins Schwärmen gerate. Sie merken, wie hartnäckig ich argumentiere. Die Variante einer raffinierten Strategie zur Vermarktung meines Manuskripts, könnten Sie meinen.

Natürlich würde ich mich über ein üppiges Autorenhonorar freuen, auch als Allgemeinarzt und Psychologe, der seit zwei Jahrzehnten in eigener Praxis niedergelassen ist. Auf jeden Fall aber ist es mir ein großes Anliegen, vielen Menschen und auch mir selbst (berechtigterweise?) Hoffnung zu machen und dabei mit zu helfen, die Welt besser zu verstehen und zum Guten zu verändern.

Denn überall lauern Gefahren: Der „chinesische Drache“ wird beschworen. Von „Erpressung“ und der „Drohung“ mit Auslagerung von Arbeitsplätzen seitens der Konzerne ist die Rede, von chinesischem „Foulspiel“ und „Währungsmanipulationen“, vom „Ausverkauf“ von Hochtechnologie und von „Markenpiraterie“.

Angst verbreiten „globale Ungleichgewichte“ und die amerikanischen Defizite in der Handels-, Haushalts- und Leistungsbilanz, die sich ständig vergrößern, ebenso, wie das „ungebremste chinesische Wachstum“ mit einem Berg von  Währungsreserven in Höhe von über 900 Mrd. US-Dollar. „Hedgefonds“ und andere „Heuschrecken“ residieren in „Steueroasen“, treiben weltweit ihr Unwesen und gefährden die globale Finanzstabilität. Eine amerikanische „Immobilienblase“ droht zu „platzen“……für manche liest sich Ökonomie wie ein Krimi, ist spannend aber zähflüssig zugleich.

All diese Themenbereiche, ein ganzes „Sammelsurium“, fügen sich im Laufe der Lektüre des Manuskripts wie die Bausteine eines Puzzles zusammen und verkünden am Ende glücklicherweise die „frohe Botschaft“: Es besteht Hoffnung für die Welt trotz oder dank einer Globalisierung, die für die einen Elend, für die meisten aber ein Segen zu sein scheint. Globalisierung durchdringt weltweit und alle Lebensbereiche. Das ist ihr Wesen Buchstaben getreu.

Globalisierung betrifft jeden und überall. Das große Interesse sehr vieler Mensche an diesem Thema ist von Natur aus vorhanden. Es muss nur geweckt werden. Das ist das eigentliche Problem, besonders für einen „nobody“ wie mich.

Natürlich ist Auflagenhöhe entscheidend. Bücher transportieren aber auch Inhalte und Verleger tragen auch gegenüber den Lesern Verantwortung.

Seien Sie so nett und lesen Sie mein Manuskript einmal in Ruhe bis zur bitteren Neige. Dabei werden Sie über viele Daten und Fakten stolpern. Lassen Sie sich ruhig Zeit damit, selbst wenn Sie keine haben. Vielleicht finden Sie jemanden, der die Zeit und die Kraft aufbringt, die Sie zur Zeit gerade nicht zur Verfügung haben. Die Entwicklung, die ich in meinem Manuskript beschreibe, ist in vollem Gange und ich lese täglich mit großem Interesse die Zeitung, um zu sehen, ob der Wert des Dollars einbricht, ob die Immobilienblase in den USA tatsächlich platzt, ob China den Yuan aufwertet, wie vehement gefordert. Das bearbeitete Thema ist brandaktuell und lebendig, wie das Leben, wenn man den Zugang dazu gefunden hat.

Herzlichen Dank, dass Sie mir so lange und geduldig zugehört haben.

Über eine Stellungnahme zu meinem Expose und zu diesem Brief würde ich mich sehr freuen. Vielleicht darf ich Ihnen auch einmal das ganze Manuskript auf Diskette oder auch in kopierter Form zusenden.

Mit freundlichen Grüßen

Franz Nolte

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