BRICS-Währung – Zahlungs- und Handelsabrechnung

Nichtaufnahme Venezuelas und Nicaraguas in die BRICS aufgrund des Vetos Brasiliens.

Eindrücke vom Gipfel in Kasan und ein zwielichtiges Brasilien

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Regierung des „linken“, „fortschrittlichen“, „Arbeiter“-Präsidenten Lula da Silva ein Veto gegen die Aufnahme Nicaraguas, in die BRICS eingelegt hatte.

Die erste politische Spaltung der BRICS wird von der „fortschrittlichsten Regierung“ desjenigen Kontinents herbeigeführt, der die BRICS am dringendsten benötigt, Lateinamerikas.

Nichtsdestotrotz wurde ein wichtiger Präzedenzfall für politische Konflikte innerhalb der BRICS geschaffen, wahrscheinlich nicht der letzte oder größte. Konflikte sind völlig normal und unvermeidlich, und deshalb ist es heute sehr wichtig, wie die Organisation damit umgehen wird.

https://de.rt.com/meinung/223669-eindruecke-vom-gipfel-in-kasan/

BRICS: Wie China und Indien in Kasan Russland das größte Geschenk gemacht haben

SOZ lobt Kasan: „Symbol für Einheit und kulturelle Vielfalt“

Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ)ist eine internationale Organisation, die 2001 gegründet wurde. Mitglieder sind Indien, Iran, Kasachstan, China, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan, Pakistan und Usbekistan. Am 4. Juli 2024 trat Weißrussland auf dem Gipfeltreffen im kasachischen Astana offiziell der Organisation bei.

Beobachterstaaten sind Afghanistan und die Mongolei. Dialogpartner der SOZ sind Aserbaidschan, Armenien, Bahrain, Ägypten, Kambodscha, Katar, Kuwait, die Malediven, Myanmar, Nepal, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, die Türkei und Sri Lanka.

BRICS wird Nordamerikas Getreide-Hegemonie zerstören

https://rtde.podbean.com/e/wie-russland-den-usa-einen-riesigen-knuppel-%e2%80%93-und-noch-ein-kornchen-%e2%80%93-zwischen-die-beine-warf/

BRICS-Gipfel fordert Aufklärung zu Nord Stream


Die Spalter: Deutschland will Keil zwischen Indien und BRICS-Staaten treiben

Rainer Rupp: Die Ukraine brennt, aber für Top-US-Politiker ist sie dabei, den Krieg zu gewinnen

Anfang der Woche, am Montag, den 21. Oktober, traf US-Kriegsminister Lloyd Austin zu einem unangekündigten Besuch per Eisenbahn in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein.

Hassan Nasrallah, der Anführer der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah

und Hamas-Politbüromitglied Ismail Haniyya wurden durch israelische Terrorangriffe getoetet.

Auf Videos zu sehen, stellt Selenskij munter und genuesslich seinen irrwitzigen Siegesplan im ukrainischen Parlament vor.

Laut US-Kriegsminister: „Wir glauben, dass sie gewinnen können!“ US-Außenminister: „Russland ist gescheitert. Die Ukraine ist erfolgreich.“ 

US-Kriegsminister Lloyd Austin und der bearbokische US-Außenminister Antony Blinken können immer weniger zwischen Wunschdenken und Realität unterscheiden, oder sie lügen sich absichtlich selbst in die Tasche, um die Öffentlichkeit zu Hause in den USA zu täuschen.

Bei seiner Ankunft in Kiew sagte Austin:

„Es ist absolut bemerkenswert, dass die Ukraine in der Lage war, das zu tun, was sie getan hat. Das war natürlich nur möglich, weil wir sie von Anfang an unterstützt haben, und wir haben rund 50 Länder dazu gebracht, sich an dieser Unterstützung zu beteiligen.“

„Der erste Schritt zum Sieg ist der Glaube daran, dass man gewinnen kann. Und sie (die Ukrainer) glauben, dass sie gewinnen können. Wir glauben, dass sie gewinnen können, wenn sie die richtige Ausrüstung und die richtige Unterstützung haben.“

US-Außenminister Antony Blinken sagte:

Russland ist gescheitert. Die Ukraine ist erfolgreich. Russland hat versucht, die Ukraine vollständig zu unterwerfen und dem Land seine Souveränität und Unabhängigkeit zu nehmen. Das ist gescheitert.“

BRICS-Währung – Zahlungs- und Handelsabrechnungs

Von Peter Hänseler  – 21.10.2024  

Ich gehe nicht davon aus, dass BRICS eine Einheitswährung herausgeben wird, die dem Euro ähnelt. Der 1999 als Buchgeld und 2002 als Bargeld ausgegebene Euro ist eine Geschichte des Scheiterns. Wer seit 1999 Euro hält, hat gegenüber Gold 93% verloren. Ein Trauerspiel für eine Währung. Dazu kommt, dass eine Einheitswährung für eine heterogene Gemeinschaft wie die EU oder auch BRICS nicht funktioniert. Auf eine solche Idee können nur Politiker kommen, welche ihre Inkompetenz mit Grössenwahn ausgleichen.

Ich persönlich schliesse aus, dass es eine solche Gemeinschaftswährung geben wird.

Der UNIT wäre eine Währung, welche zu 40% mit Gold gedeckt wäre und zu 60% aus dem Währungskorb der Mitgliedsländer bestünde. Damit wird auch der starke Anstieg des Goldpreises begründet.

Diese Währung haben sich ein Russe (Alexey Subbotin) und ein Chinese (Ji LUO) ausgedacht und sie haben dazu ein white paper publiziert. Das ist kein offizielles Dokument.

Einer der gescheitesten Experten, die ich kenne, Alastair Macleod, äusserte sich negativ über den UNIT und seine Argumente sind einleuchtend. Er schreibt, dass die 40% Unterlegung mit Gold Sinn mache, aber der Währungskorb mit 60% ohne Goldkonversion das Problem nicht löse.

Aus diesen Gründen gehe ich nicht davon aus, dass der UNIT von BRICS eingeführt wird.

Eine Währung, die mit Gold und anderen Rohstoffen unterlegt wird

Viel wird auch über eine Währung geschrieben, welche mit Gold und anderen im BRICS-Raum vorkommenden Rohstoffen unterlegt wird. Das tönt auf den ersten Blick gut, hat aber einen grossen Haken.

Die meisten Rohstoffe sind nicht fungibel, was auf Deutsch «austauschbar» heisst. Beispiel: Erdöl ist nicht Erdöl, es gibt über 30 Sorten, welche weltweit angeboten werden. Sie haben verschiedenste Charakteristika und somit auch Preise (Beispiele: West Texas Intermediate, Brent Crude, Dubai Fateh, Urals etc). Damit sind sie nicht fungibel und somit meines Erachtens ungeeignet, als Unterlegung für eine Währung zu verwenden. Dasselbe gilt für Erdgas und viele andere Rohstoffe.

Gold und Silber sind fungibel

Dass Gold und Silber seit tausenden von Jahren als Geld genutzt werden, hat unter anderem mit der Fungibilität dieser Rohstoffe zu tun. 24 Karat Gold (9999) ist fungibel, dasselbe gilt für Silber (999,9). Diese beiden Edelmetalle eignen sich sehr gut für die Unterlegung einer Währung. Das ist ein Umstand, welcher in der heutigen Zeit immer wieder ausgeblendet wird, denn bis 1971 war Gold der Garant für die Wertbeständigkeit des US-Dollars, bevor Präsident Nixon mit der Schliessung des Goldfensters den Untergang des US-Dollars einleitete.

BRICS-Mitglieder und BRICS-Interessenten kaufen viel Gold

Bemerkenswert ist, dass in den letzten Jahren viele Zentralbanken von BRICS-Mitgliedern und solchen, welche es werden wollen, sehr viel Gold kaufen.

Diese Graphik zeigt die offiziellen Käufe in den letzten Jahren; die Steigerung seit 2022 ist atemberaubend.

Die folgende Graphik zeigt die offiziellen Goldkäufe pro Land.

Quelle: World Gold Council

Offizielle Goldreserven der Zentralbanken

Die nachfolgende Graphik zeigt die offiziellen Goldreserven der Top 11 Länder.

Quelle: Voronio

Gold überholt EURO als Reservewährung

Gemäss Gainesville Coins hielten die Zentralbanken dieser Welt bereits 2023 mehr Gold als EURO als Reserven. Dieser Trend wird sich selbstredend auch gegenüber dem US-Dollar beschleunigen, falls der US-Dollar weiter so schnell an Wert verliert. Zinssenkungen und Gelddrucken weisen darauf hin, dass es bei diesem Trend keine Umkehr geben wird.

Was heisst «offiziell»?

Es ist ein offenes Geheimnis, dass China und Russland viel mehr Gold halten, als es die offiziellen Zahlen zeigen. Da wird nicht gelogen, sondern geschummelt, weil lediglich die Zentralbankreserven gemeldet werden. In Russland und China kaufen jedoch andere staatliche Institutionen und Fonds Unmengen von Gold. Man kann davon ausgehen, dass der Chinesische Staat über mindestens 25’000 Tonnen und Russland über mindestens 12’000 Tonnen Gold halten.

Zum amerikanischen Goldschatz ist folgendes zu sagen. Zwar behaupten die Amerikaner, über Goldreserven von 8’133 Tonnen verfügen, aber es gibt viele Stimmen, die behaupten, die Amerikaner hätten ihr Gold nicht mehr und gäben einfach vor, die offiziellen Bestände zu besitzen. Mehr noch, es gibt sogar Stimmen, welche behaupten, dass sich die Amerikaner sogar an Goldbeständen, welche die USA für befreundete Staaten halten, vergriffen hätten.

Es gibt zwei Hinweise dafür, dass diese Zweifler, welche selbstverständlich als Verschwörungstheoretiker verschrienen werden, Recht haben könnten. Erstens, seit 1953 wurde kein umfassendes Audit der amerikanischen Goldreserven mehr durchgeführt. Damals war Eisenhower Präsident der Vereinigten Staaten. Das stimmt nachdenklich, denn einen Goldhaufen, auch wenn er gross ist, durchzuzählen, ist beileibe keine grosse Sache. Zweitens, als die Deutschen 2013 500 Tonnen ihres in den USA gelagerten Goldes repatriieren wollten, warteten Sie drei Jahre darauf. Ob die USA ihr eigenes Gold oder sogar das Gold, das sie für andere Länder treuhänderisch halten, noch haben, ist somit nicht gesichert.

Grund der Gold- und Silberkäufe

Wenn man die Meinung vertritt, dass ein Trend zur Spaltung der Welt besteht, bei dem sich der Globale Süden vom Kollektiven Westen distanziert, so macht es für Staaten des Globalen Südens durchaus Sinn, ihre US-Dollarreserven anders anzulegen und somit Gold als Reserve zu wählen. Denn Gold ist das, was der US-Dollar   – zumindest bis 1971   – einmal war: Erstens, eine Währung, welche für sämtliche staatlichen und privaten Ausgaben eingesetzt werden kann. Mit dem US-Dollar ist dies aufgrund der Sanktionierungspolitik der USA nicht mehr für alle Länder möglich.

Zweitens, Gold ist ein Wertspeicher wogegen der US-Dollar seit 1971 über 98% seiner Kaufkraft eingebüsst hat.

Diese beiden Argumente sind ein sehr guter Grund für alle Länder   – somit auch für westliche Länder   – mehr Gold zu kaufen, ohne dass diese Käufe etwas mit BRICS zu tun hätten.

Sieht man sich jedoch die Liste der Länder an, welche sehr aktiv Gold kaufen, so zeigt sich, dass es sich dabei mehrheitlich um BRICS-Mitglieder handelt oder um Länder, welche BRICS nahestehen.

Das sind gute Indikatoren dafür, dass diese Goldkäufe sehr wohl etwas mit den Absichten von BRICS zu tun haben.

Keine BRICS-Währung, sondern Abrechnungssystem

Freitag (18. Oktober 2024) Präsident Putin:

“Was die gemeinsame Währung der BRICS-Staaten angeht, so ziehen wir diese Frage nicht in Betracht. Die Zeit dafür ist noch nicht gekommen. Wir müssen sehr vorsichtig sein und schrittweise vorgehen

BRICS-Pay als Zahlungsmittel

Am 18. Oktober 2024 wurde ebenfalls BRICS-Pay in Moskau vorgestellt. Die Idee ist, mit diesem Zahlungsmittel   – etwa für die Ferien   – Zahlungen in Ländern zu tätigen, welche von SWIFT abgeschnitten sind. Wie weit dieses Projekt tatsächlich fortgeschritten ist und welche Länder dieses System in naher Zukunft verwenden werden, ist noch nicht klar.

BRICS-Abrechnungssystem

Wir haben in diesem Beitrag erarbeitet, dass das vordringlichste Anliegen der BRICS-Mitglieder darin besteht, eine Lösung für die Glattstellung der Handelsdefizite zu finden, um zu verhindern, dass Mitglieder, welche im bilateralen Verkehr Handelsüberschüsse haben, auf Währungen sitzenbleiben, welche sie nicht weiterverwenden können (z.B. Russland und seine Rupien).

Wir gehen davon aus, dass die BRICS-Währung (noch) nicht kommt.

Eine Währung ist auch noch gar nicht nötig, da sich ein Zahlungsmechanismus an und für sich über ein elektronisch vereinheitlichtes System relativ einfach bewerkstelligen lässt. Die chinesischen und russischen Systeme CIP und MIR bestehen bereits. Diese zu verbinden beziehungsweise auf andere Mitglieder und Partner auszuweiten, ist kein politisches, sondern ein technisches Problem.

Die grösste Herausforderung sind nicht die technischen Hürden der Zahlungen, sondern die oben erwähnte Glattstellung der Handelsdefizite unter den BRICS-Mitgliedern.

Es ist im Übrigen nicht nötig, das Rad neu zu erfinden, wenn es fungible Edelmetalle gibt, welche bereits seit Jahrtausenden als Universalwährung eingesetzt werden und viele BRICS-Mitglieder und eventuelle Partner entweder bereits über Goldreserven verfügen oder diese aufbauen.

Fazit

Zu erwarten ist ein Zahlungssystem, das sehr wahrscheinlich auf den bereits bestehenden chinesischen und russischen Plattformen CIP und MIR aufbauen wird, da diese Systeme bereits funktionieren. Das wird das Handling der Zahlungen unter den Mitgliedern vereinfachen, löst jedoch das Problem der Glattstellung von Handelsdefiziten noch nicht.

Dafür braucht es keine neue Währung, sondern ein System, das auf etwas Fungiblem und Werterhaltendem beruht. Die substantiellen Edelmetallkäufe, vor allem Gold, von BRICS-Mitgliedern und nahestehenden Ländern des Globalen Südens, sind Indikatoren dafür, dass dieses Abrechnungssystem auf Gold (möglicherweise mit einem Silberanteil) beruhen könnte.

Am 24. Oktober wissen wir mehr.

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