Ende westlicher Dominanz
25 Jan. 2025
Musk macht westliche Staatsführer nieder
Donald Trump zieht seit seinem Wahlsieg immer mehr Milliardäre auf seine Seite. Tech-Größen wie Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg loben ihn öffentlich und unterstützen seine Politik. Experten sehen darin Opportunismus, Angst vor Vergeltung, das Streben nach wirtschaftlichen Vorteilen und vereinzelt spaetes Erwachen

Die Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten war nicht nur ein politisches Spektakel, sondern auch ein Stelldichein der mächtigsten Milliardäre der Welt.
Tech-Größen wie Elon Musk, Mark Zuckerberg, Jeff Bezos und Sundar Pichai (Google-CEO) saßen Seite an Seite – ein bemerkenswerter Wandel in ihrem Verhältnis zu Trump.
Doch was treibt diese Milliardäre in Trumps Arme? Und was bedeutet das für die Demokratie in den USA?

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Während Trumps erster Amtszeit zählten viele Technologieführer zu seinen lautstärksten Kritikern, insbesondere in Bezug auf seine restriktive Einwanderungspolitik und seine Angriffe auf die Presse.
Bezos beispielsweise geriet mit Amazon und der Washington Post häufig ins Visier von Trumps Tiraden. Nun jedoch war Bezos bei Trumps Amtseinführung anwesend und äußerte sich zuversichtlich über die kommende Zusammenarbeit.
Auch Zuckerberg, der einst Faktenprüfungs-Initiativen auf Facebook einführte, stellte diese Programme Anfang des Jahres abrupt ein – ein Schritt, den viele als Friedensangebot an den Präsidenten interpretieren. Selbst Bill Gates, der sich bei Trumps erstem Aufstieg neutral verhielt, lobt nun dessen Bereitschaft, globale Gesundheitsfragen zu diskutieren.
Die Kalkulation hinter der Unterstützung
Ein Wandel zeichnet sich ab: Immer mehr Milliardäre scheinen sich hinter Trump zu stellen. Dieser Trend lässt sich auf drei zentrale Faktoren zurückführen:
Angst, Opportunismus und Investitionschancen
und
Spaetes Erwachen
Vielleicht sind einige wieder ein bisschen zur Vernunft gekommen und haben nach jahrelanger Gehirnwaesche voller Verbloedung ein wenig dazu gelernt – sind wirklich erwacht und nicht mehr gewoked and great resetted.



Das Ende der Wokeness

In den vergangenen vier Jahrzehnten hat sich eine gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und politische Bewegung zunächst langsam entwickelt, dann zugespitzt, in Wellen aufgetürmt und sich in einer Flut über den Westen ergossen. Und weil ihr kaum Widerstand entgegengebracht wurde, hat sie in den USA und in Europa Säulen der Moderne schwer beschädigt und bisweilen zum Einsturz gebracht, insbesondere Rationalität und Wissenschaft, Individualismus und Humanismus.

Angst vor Vergeltung

Trumps rachsüchtige Natur ist bekannt. Viele Vermögende fürchten, dass öffentliche Kritik an ihm regulatorischen Druck oder gezielte Angriffe nach sich ziehen könnte. Unterstützung dient hier als Schutzschild gegen potenzielle Vergeltungsmaßnahmen.
Opportunismus
Die Politik des Ex-Präsidenten bietet erhebliche Vorteile für die Ultrareichen. Von weitreichenden Deregulierungen bis hin zu Steuersenkungen – die wirtschaftlichen Anreize für eine Zusammenarbeit liegen auf der Hand.
Investitionschancen
Trump setzt auf Zukunftsthemen wie künstliche Intelligenz und Kryptowährungen. Milliardäre, die in diesen Bereichen tätig sind, sehen in seinen Vorhaben profitable Möglichkeiten und unterstützen ihn in der Hoffnung auf lukrative Geschäftsmöglichkeiten.
Dieser Mix aus Schutz, Profitstreben, strategischen Investitionen und partieller Entbloedung macht deutlich, warum Trumps Einfluss in Kreisen der Superreichen wächst.
Welcome to the Divided States of Oligarchy:
Elon Musk Wealth 2012: $2 billion 2025: $449 billion
Jeff Bezos Wealth 2012: $18 billion 2025: $245 billion
Mark Zuckerberg Wealth 2012: $44 billion 2025: $217 billion
Federal Minimum Wage 2009: $7.25 an hour 2025: $7.25 an hour

Auch wenn die Unterstützung der Milliardäre auf den ersten Blick wie ein strategischer Vorteil für Trump wirken mag, birgt sie erhebliche Risiken. Die Konzentration von Macht in den Händen weniger ultrareicher Personen könnte die Ungleichheit verschärfen und das Vertrauen in demokratische Institutionen weiter schwächen.
Für den Moment ist es Trump, der dieses heterogene Bündnis zusammenhält. Ob diese Allianz seine Präsidentschaft stärkt oder langfristig zu internen Spannungen führt, bleibt abzuwarten.
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https://de.rt.com/international/234192-darum-scharen-sich-milliardaere-jetzt-um-trump/
Ende westlicher Dominanz: Eliten geben Trump die Schuld – Zu Unrecht
24 Jan. 2025 21:31 Uhr
Nicht die Wiederwahl von Donald Trump ist der Hauptfaktor, der den Zerfall der sogenannten liberalen Weltordnung beschleunigt. Der wahre Grund für den Niedergang des Westens besteht darin, dass er seinen grandiosen Stellvertreterkrieg in der Ukraine verliert.

Andere Menschen nach ihrer Meinung zu befragen, kann interessant sein. Aber am faszinierendsten ist es, wenn man das alles auf die eigene Meinungsbildung ausrichtet. Genau darin liegt das Geheimnis der politisierten Meinungsumfragen. Auf jeden Fall stellen hier die jüngsten Aktivitäten des Europäischen Rates für Auswärtige Beziehungen (ECFR — European Council on Foreign Relations), einem hochkarätigen Thinktank des westlichen Establishments, keine Ausnahme dar.Die unter dem poetischen Titel „Alone in a Trumpian World“ (Allein in einer Trump’schen Welt) veröffentlichte Studie untersucht die „öffentliche Meinung in der EU und der Welt nach den US-Präsidentschaftswahlen“ — also im Wesentlichen nach der Rückkehr von Donald Trump als Schreckgespenst der Mainstream-Eurozentristen und ihrer Establishment-Nomenklatura in Bürokratie, Medien, Wissenschaft und natürlich Thinktanks mit 28.549 Befragten in 16 europäischen (einschließlich Russland und der Ukraine) und acht außereuropäischen Ländern durchgeführt…
Fangen wir damit an, die eklatanteste Schwachstelle auszuräumen. Die Autoren erkennen an, dass die untergehende „liberale Weltordnung des Kalten Krieges“ durch eine neue Weltordnung ersetzt wird. Das ist erst einmal nichts Neues. Willkommen im Klub! Wir alle denken schon seit mindestens zwei Jahrzehnten darüber nach. Aber die Tatsache, dass dieser Umstand vom ECFR — eine ideologische Kommandohöhe, die vielleicht nur von seinem älteren Cousin, dem US Atlantic Council, übertroffen wird — offen anerkannt wird, ist an sich schon ein historischer Bezugspunkt.
Wirklich merkwürdig ist jedoch, wie sehr sich die Autoren bemühen, ein einfaches Wort zu vermeiden: Multipolarität. Man kann so viel suchen, wie man will, es ist einfach nicht da.
Üblicherweise sind Meinungsumfragen ein bisschen langweilig, aber diese — wenn man weiß, worauf man achten muss — ist sehr interessant.
Was die Russen betrifft, so stellt der Ukraine-Krieg natürlich die zweite große Schwachstelle dieses Berichts dar. Nicht jedoch in dem Sinne, dass er schlichtweg nicht erwähnt wurde. Er kommt vor. Wir erfahren zum Beispiel, dass in einer Reihe großer und/oder mächtiger Länder die Mehrheit der Befragten glaubt, dass es unter der Präsidentschaft von Donald Trump „wahrscheinlicher sein wird, Frieden in der Ukraine zu erreichen“: (in alphabetischer Reihenfolge) China (60 Prozent) Indien (65 Prozent), Russland (61 Prozent), Saudi-Arabien (62 Prozent), Südafrika (53 Prozent) und auch die USA (52 Prozent).

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Selbst in den Ländern, in denen diese Erwartung nicht vorherrscht, gibt es immer noch entweder eine Pluralität oder eine signifikante Minderheit von Personen, die Trump als Befürworter des Friedens in der Ukraine betrachten, wie zum Beispiel in Brasilien (45 Prozent), in den für die Umfrage konsolidierten elf EU-Mitgliedstaaten (EU11) (34 Prozent), Indonesien (38 Prozent), der Türkei (48 Prozent) und der Ukraine (39 Prozent).
Außerdem wurden die Befragten einer Reihe von Fragen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg unterzogen, die im Wesentlichen von „Wer trägt die Schuld?“ über „Was sollen wir jetzt tun?“ bis hin zu „Wer wird gewinnen?“ gingen. Darüber hinaus wurden nur die Ukrainer gefragt, welchen Konfliktausgang sie akzeptieren würden. Die Antworten sind nicht ermutigend. Wie die Autoren anmerken, „gibt es in der ukrainischen Gesellschaft keinen Konsens über die Art eines akzeptablen Kompromisses“, und „solche Meinungsverschiedenheiten könnten politischen Aufruhr schüren, falls und wann Friedensverhandlungen beginnen“.
In Erwartung des „Aufruhrs“, möchte man ergänzen: In Wirklichkeit enden derartige Ereignisse mit einer sehr kostspieligen Niederlage für die Ukraine — in Bezug auf Menschenleben, Territorium und Wohlstand. Diese Niederlage hätte vermieden werden können, wenn die falschen „Freunde“ der Ukraine im Westen ihren egoistischen und schlecht durchdachten Stellvertreterkrieg gegen Russland nicht provoziert und dann auch noch unterstützt hätten.
Die Autoren übersehen den wichtigsten Punkt: Nicht die Wiederwahl von Donald Trump ist der Hauptfaktor, der den Zerfall der sogenannten liberalen Weltordnung weiter beschleunigt. Genau auf dieser Prämisse beruht ihre gesamte Studie, und sie ist falsch.
Der wahre Grund für den Niedergang des Westens besteht darin, dass er seinen grandiosen Stellvertreterkrieg in der Ukraine verliert. Es handelte sich schließlich um das arroganteste Projekt eines Stellvertreterkriegs bzw. Regimewechsels, das der Westen je unternahm und gegen Russland — eine Großmacht mit dem größten Atomwaffenarsenal der Welt — richtete. Das Scheitern dieses Projekts war vorhersehbar. Ich weiß das, weil ich es vorausgesehen habe. Nun stellt es eine der Schlüsselfakten dieses historischen Augenblicks dar. Selbst Donald Trump — egal wie ehrgeizig und eigensinnig er ist — reagiert lediglich auf diese Realität.

Machen Sie ein Gedankenexperiment: Was würden die Autoren jetzt über die „liberale Weltordnung“ schreiben, wenn der Westen gewonnen und Russland verloren hätte? Na? Doch es ist der Westen, der verliert, während Russland gewinnt. Kurz gesagt: Was die Welt am meisten verändert, geschieht nicht im Westen. Vielmehr findet die Veränderung außerhalb des Westens statt — vor allem durch den Aufstieg Chinas, das Wiedererstarken Russlands und die zunehmende Selbstbehauptung des Globalen Südens.
Und das ist die letzte Ironie dieses Berichts. In seinem Mittelpunkt steht die an die anderen — Chinesen, Inder, Indonesier, Russen zum Beispiel — gerichtete Aufforderung, ihre Ansichten über Trumps Rückkehr und deren Auswirkungen mitzuteilen. Dies ist an sich schon ein auffallend egozentrischer Ansatz:
„Ja, bitte sprecht mit uns, dem Westen, aber nur über unseren neuen Chef!“