Versuche, die Produktion in die USA zurückzubringen Sorry: Trumps Reparaturversuche kommen zu spaet

28 Jan. 2025 22:03 Uhr

 Sorry: Trumps Reparaturversuche kommen zu spaet

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Das Weiße Haus plant außerdem Zölle auf Medikamente und Stahl; all das in dem Versuch, die Produktion in die USA zurückzubringen. Schon die Regierung Biden hatte versucht, die Chip-Herstellung zurückzuholen, allerdings mit hohen Subventionen statt mit Zöllen.

Trump droht Taiwans Chipherstellern mit hohen Zöllen
Donald Trump

“Globalisierung zähmen und die Früchte ernten.”

Bedrohen „globale Ungleichgewichte“ das Wachstum der Weltwirtschaft?

Kann die Auslagerung von Produktion und Arbeitskräften gestoppt werden?

Verkommt die globale FinanzmachtUSA zu einem Schuldenimperium?

Verliert der US-Dollar seine Vormachtstellung als globale Leitwährung?

Wie kann der Schuldenberg der privaten US-Haushalte von 11 Billionen Dollar abgebaut werden?

Platzt dieImmobilienblase oder wird es eine sanfte Landung werden?

Wie lange sind die USA die „Wachstumslokomotive“ der Weltwirtschaft?

 Wie lange noch kann der kreditfinanzierte US-Markt die Warenproduktion der Welt absorbieren?

Wie lange ist die Welt bereit, die wachsenden Handels- und Leistungsdefizite der USA zu finanzieren?

Wohin mit den riesigen Währungsreserven der Schwellenländer?

Wird China die Warenströme in den eigenen Binnenmarkt umleiten, wenn der US-Markt nicht mehr aufnahmefähig ist?

Ist der Ausweg aus der weltweiten Überproduktion die Entwicklung der Binnenmärkte in den Schwellen- und Entwicklungsländern?

Führt Globalisierung aufgrund innerer ökonomischer Gesetzmäßigkeit zu einer Verringerung der Armut in der Welt?

Braucht der „freie“ Weltmarkt faire Regeln und Normen oder Deregulierung?

Wohin verschieben sich die wirtschaftlichen Kraftzentren in der Welt?

Sind Renditeziele, Investmentbanking und Profitmaximierung in Zukunft noch zeitgemäß ?


Während die Vereinigten Staaten immer exzessiver Kapital- und Technologietransfer betreiben, Finanzgeschäfte tätigen, Renditeziele verwirklichen, Dividendenausschütten, Investmentbanking und Profitmaximierung realisieren, setzen Länder, wie China und Indien, auf Produktion und Entwicklung ihrer Volkswirtschaften

Während die Vereinigten Staaten bis heute immer mehr Schulden anhäufen infolge von Handels- und Leistungsbilanzdefiziten, erwirtschaften viele Schwellenländer immer mehr Kapital für Investitionen in die Produktion und Infrastruktur und häufen Guthaben in Form von Währungsreserven an. 

Im Zuge einer scheinbar unaufhaltsam fortschreitenden Globalisierung und weltweiten Arbeitsteilung ziehen sie die produzierende Industrie samt Technologien und Arbeitsplätzen aus den reichen Ländern ab.

Die US-Regierung fördert nach Kräften diesen Kapital- und Technologietransfer nach Übersee und damit die Gewinne der „Global Player“. 

Die Folgen sind der Verlust amerikanischer Arbeitsplätze, ein „Ausbluten“ der amerikanischen gewerblichen Volkswirtschaft und die Entstehung einer „Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft“. 

Wirtschaftswachstum durch kreditfinanzierten Konsum und Profitmaximierung um jeden Preis ist das Glaubensbekenntnis der angloamerikanischen Neoliberalen. Der Preis, den sie dafür zahlen, wird immer höher und lässt sich ablesen an den tiefroten Zahlen der Handels- und Leistungsbilanz defizite. Die „Spirale der globalen Ungleichgewichte“ wächst mit dem US-Handelsdefizit , weil die USA viel mehr aus dem Ausland importieren, als sie dorthin exportieren. Das US-Leistungsbilanzdefizit wächst, weil die USA ihr durch Konsum getriebenes Wirtschaftswachstum mit Geld finanzieren, das sie gar nicht besitzen. Sie leben weit über ihre Verhältnisse und versinken immer tiefer in Schulden.

Während die Finanzgeschäfte von Investmentbanking , Versicherungen, Finanz-investoren, „hedge-fonds“ und von „private-equity“ blühen und die globalen Konzerne glänzende Gewinne machen, sind die Bürger in den reichen Industrieländern die Geschädigten, die Immobilien-Schulden anhäufen, Kaufkraft, Kreditwürdigkeit, soziale Sicherheit und Arbeitsplätze verlieren. 

Die Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländer dagegen gewinnen Millionen Arbeitsplätze, zunehmende Kaufkraft, soziale Sicherheit, technologisches Wissen und häufen immer mehr Reichtum und Währungsreserven an im Zuge einer globalen „new economy“ , die sich am Wachstum der Volkswirtschaften orientiert und nicht zuallererst am Profit des Einzelnen.  

Die wirtschaftlichen und politischen Kraftlinien in der Welt sind dabei, sich zu verschieben, ebenso wie die Wertvorstellungen über ökonomisches Handeln.

In der Ferne ziehen dunkle Wolken am Himmel auf. 

US-Präsident Donald Trump erklärte, dass er beabsichtige, auf importierte Computerchips und Halbleiter ausländischer Hersteller wie Taiwan Zölle von bis zu 100 Prozent zu verhängen. Er versprach zudem, auch Medikamente und Stahl mit massiven Zöllen zu belegen, um die Hersteller dazu zu bringen, ihre Produktion in die USA zurückzuverlagern.

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In einer Ansprache vor Mitgliedern der Republikaner am Montag sagte Trump, seine Regierung werde die Zölle „in sehr naher Zukunft“ verhängen, „um die Herstellung dieser essenziellen Waren in die Vereinigten Staaten von Amerika zurückzubringen“.

Der US-Präsident erklärte, die Herstellung von Computerchips und Halbleitern „hat uns verlassen und ging nach Taiwan, dabei geht es, nebenbei, um 98 Prozent des Chip-Geschäfts“.

„Und wir wollen, dass sie zurückkommen, und wir wollen ihnen nicht Milliarden Dollar geben, wie in diesem lächerlichen Programm, das Biden hat“

betonte Trump.

Er bezog sich dabei auf das Programm des ehemaligen Präsidenten Joe Biden, das Chipherstellern wie Intel Subventionen zahlte, damit sie in den USA produzieren. Bidens Chips- und Wissenschaftsgesetz, das 2022 in Kraft trat, bestimmte Subventionen in Höhe von 53 Milliarden US-Dollar für Mikrochipunternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der USA zu steigern und mit China gleichzuziehen.

Diese Bemerkungen sind nur die letzten in einer Reihe von Handelsdrohungen, die Trump in den vergangenen Tagen machte. Er hat außerdem geschworen, Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko zu erheben, sofern beide Länder nicht die US-Forderungen bezüglich der Grenzsicherung und der Fragen des Drogenhandels erfüllen.

In Erwiderung auf Trumps Zolldrohungen sagte Taiwans Wirtschaftsminister am Dienstag, dass der Handel mit Halbleitern zwischen Taiwan und den USA für beide Seiten nützlich sei, und beschrieb ihn als „Win-win-Modell“. Als Heimat von Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) ist die Insel ein entscheidender Punkt in der globalen Technologie-Lieferkette.

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Taiwan und die Halbleiter- und Technologiefirmen der USA ergänzen einander sehr gut, insbesondere das in den USA geschaffene, in Taiwan umgesetzte Modell, das ein Win-win-Geschäftsmodell für Taiwan und die US-Industrie darstellt“,

erwiderte laut Reuters der Wirtschaftsminister Taiwans.

TSMC produziert Halbleiter für die größten US-Kunden, darunter Nvidia und Apple. Im Jahr 2024 waren nach Schätzungen von Reuters nordamerikanische Käufer für 70 Prozent der Gesamteinnahmen von TSMC verantwortlich. Peking betrachtet nach dem „Ein-China-Prinzip“ Taiwan als Teil seines Staatsgebiets und lehnt ausländische Einmischung ab.

Während die USA sich offiziell zur Ein-China-Politik bekennen, was im Jahr 1979 die Voraussetzung für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen war, liefern sie dennoch weiterhin Waffen auf die Insel und arbeiten mit der Regierung in Taipeh militärisch zusammen.

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