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Die Freiheit kollidiert mit den Kosten der „Sicherheit“.
Der jüngste Schwenk von Meta Platforms in Richtung Inhaltsmoderation hat die Debatte über den übergroßen Einfluss der Werbetreibenden auf die Gestaltung der digitalen Landschaft neu entfacht. Während CEO Mark Zuckerberg kürzlich die Lockerung von Sprachbeschränkungen vorangetrieben hat, indem er die alten Medien beschuldigte, Zensur zu betreiben, und Faktenprüfer beschuldigte, das Vertrauen der Öffentlichkeit zu untergraben, ist die Realität, dass Werbetreibende die mächtigste Kraft bleiben, die diktiert, was Nutzer auf großen Plattformen wie Facebook und Instagram sehen – oder nicht sehen.

Aber lassen wir uns nicht hinreißen.
In einer Telefonkonferenz mit Werbetreibenden am 17. Januar versicherten die Meta-Führungskräfte den Marken, dass sie sich weiterhin für die „Markensicherheit“ einsetzen, und boten Tools an, die sicherstellen, dass Anzeigen nicht in der Nähe von Inhalten erscheinen, die als ungeeignet gelten. Samantha Stetson, Meta’s Advertising Lead, stellte klar: „In Bezug auf die Markensicherheit sind wir zu 100 % engagiert“. Diese Aussage steht jedoch in krassem Gegensatz zu Zuckerbergs Rhetorik, die Nutzer zu stärken und die restriktive Politik, die soziale Plattformen seit Jahren beherrscht, zurückzudrängen.
Dieses Spannungsverhältnis zwischen freier Meinungsäußerung und werbegesteuerter Zensur offenbart eine unbequeme Wahrheit: Plattformen wie Meta sind den Milliarden von Dollar verpflichtet, die von Werbetreibenden fließen, die ein sauberes Umfeld für ihre Marken verlangen. Das Ergebnis ist eine abschreckende Wirkung auf die Meinungsäußerung, da die Plattformen präventiv Inhalte unterdrücken, um die Sponsoren der Unternehmen nicht zu verärgern. Obwohl Zuckerberg von der Förderung eines offenen Dialogs spricht, fördert Metas Abhängigkeit von Werbeeinnahmen letztlich eine Form der Zensur, die weitaus weitreichender ist als staatliche Eingriffe.
Werbetreibende als Torwächter
Seit Jahren folgt die Beziehung zwischen Plattformen und Werbetreibenden einem vorhersehbaren Drehbuch: Marken fordern eine strengere Mäßigung dessen, was sie als „anstößigen Inhalt“ betrachten, und die Plattformen kommen dem nach, damit die Werbeeinnahmen fließen. Diese Dynamik explodierte während der ersten Präsidentschaft von Donald Trump, als die Plattformen sich bemühten, sich von politischen Kontroversen zu distanzieren.
Der Druck spitzte sich 2017 zu, als Anzeigen von bekannten Marken neben politischen YouTube-Videos erschienen.
Anstatt die Idee in Frage zu stellen, dass Plattformen für nutzergenerierte Inhalte verantwortlich gemacht werden sollten, fügten sich die Technologieunternehmen. Sie führten weitreichende Maßnahmen ein, um Inhalte zu filtern, zu demontieren und zu entfernen, die von den Werbetreibenden als geschmacklos empfunden wurden, unabhängig davon, ob diese Inhalte gegen Gesetze verstießen oder einfach die vorherrschenden Normen verletzten. Dies verlieh den Marken immense Macht, die Grenzen akzeptabler Sprache im Internet zu diktieren – eine Macht, die sie mit wenig Transparenz oder Verantwortlichkeit ausübten.
Die Abkehr von der strengen Zensur auf Meta ist eine kleine Kurskorrektur, aber die Werbetreibenden stellen Forderungen. Mit der Einführung von Werkzeugen wie „Community Notes“ und einem „hands-off“-Ansatz bei der Kontrolle subjektiver Begriffe wie „Hassrede“ sind Marken besorgt, dass ihre Anzeigen neben Inhalten erscheinen könnten, die sie nicht mögen. Monika Bickert, Meta’s Vice President of Content Policy, versuchte, diese Bedenken zu zerstreuen, indem sie den neuen Ansatz erläuterte. So sind beispielsweise Aussagen wie „Frauen sollten nicht im Kampf dienen dürfen“ nach den Regeln von Meta nun zulässig – eine Änderung, über die die Werbetreibenden angeblich nicht glücklich sind.
Dies zeigt jedoch nur, wie viel Kontrolle die Werbetreibenden weiterhin darüber ausüben, was die Nutzer sagen dürfen und was nicht.
Zensur im Namen der „Markensicherheit“
