Reuters spekuliert über eingefrorenes russisches Vermögen
Die EU hat unmittelbar nach Beginn der militärischen Spezialoperation russisches Vermögen im Umfang von rund 300 Milliarden eingefroren. Die Zinserträge stellt die EU der Ukraine zur Verfügung. Vor der kompletten Beschlagnahmung schreckt die EU bisher noch zurück.

Meinung
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Laut einer der drei Quellen, auf die sich Reuters beruft, sei Russland bereit, auf zwei Drittel des eingefrorenen Vermögens zu verzichten, wenn Russland im Gegenzug Garantien erhält. Das letzte Drittel soll in die Unterstützung des Wiederaufbaus in den neuen russischen Regionen fließen.
Eine andere Quelle sagte Reuters, es sei noch zu früh, um genauere Aussagen über eine etwaige Aufteilung des Vermögens zu treffen. Die dritte Quelle äußerte, Russland würde weiterhin auf die vollständige Rückgabe des Vermögens bestehen.
Unterdessen liegt ein Gesetzentwurf über die Beschlagnahmung von Vermögen von unfreundlichen Ländern in der Duma zur Abstimmung vor. Bei der russischen Zentralbank lagern Vermögenswerte aus der EU im Wert von 207 Milliarden Dollar, 67 Milliarden an US-Vermögenswerten und britisches Vermögen im Wert von 37 Milliarden US-Dollar.
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Das Goldlager in Fort Knox
21 Feb. 2025 20:48 Uhr
Das Goldlager in Fort Knox ist seit seiner Errichtung Mittelpunkt von Mythen und Gerüchten. Jetzt ist, nachdem Elon Musk die Frage aufgeworfen hat, ernsthaft im Gespräch, die dort gelagerten Goldreserven zu überprüfen. Etwas, das offenkundig noch nie geschehen ist.

In den letzten Tagen tauchte ein Thema in den Tweets von Elon Musk auf, das spätestens seit der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 immer wieder im Gespräch ist – nur diesmal könnte es ernst werden: eine Überprüfung der US-amerikanischen Goldreserven. Bisher ist vor allem von Fort Knox die Rede, wo mit 4.175 Tonnen etwas mehr als die Hälfte der gesamten Goldreserven in Höhe von 8.130 Tonnen lagern (andere Teile finden sich in Denver und West Point). Dieser großteils unterirdische Goldspeicher auf Militärgelände wurde ab dem Jahr 1936 gebaut; zur damaligen Zeit war die US-Währung noch goldgedeckt und die Reserven betrugen ein Vielfaches der heutigen – im Jahr 1941 beispielsweise wurden in Fort Knox 12.956 Tonnen Gold gelagert, aus einer Gesamtreserve von 19.757 Tonnen.

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Fort Knox jedoch wurde in seiner ganzen Geschichte erst dreimal von Personen betreten, die nicht Teil des Personals waren: im Jahr 1943 vom damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, 1948 vom damaligen Finanzminister, 1974 von zehn Mitgliedern des US-Kongresses und 2017 durch eine Delegation von Kongressmitgliedern samt dem damaligen Finanzminister Steven Mnuchin.
Der Besuch Mnuchins führte zu einem kleinen Skandal, um nachzusehen, ob die Barren noch vorhanden seien.
Seit Musk begonnen hat, über Fort Knox zu twittern, ist eine Überprüfung auch in den US-Medien zum Thema geworden. In der New Yorker Fed wurde zuletzt im Jahr 2012 eine Überprüfung durchgeführt, bei der auch die Reinheit der einzelnen Barren mit einbezogen wurde.
In den Kellern der New York Fed lagern nach Angaben der Bundesbank auch 36,6 Prozent der deutschen Goldreserven, also noch 1.236 Tonnen des Gesamtbestands von 3.374 Tonnen, den zweitgrößten Goldreserven weltweit nach den USA. Zwischen den Jahren 2013 und 2016 wurden 300 Tonnen dieses Goldes aus New York nach Frankfurt gebracht, wo inzwischen 51 Prozent der deutschen Reserven lagern. Die nach wie vor in New York lagernden Bestände sind aber ebenso unüberprüft wie die US-Goldbestände in Fort Knox.

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Der Besuch der Kongressdelegation im Jahr 1974 war übrigens eine Reaktion auf Gerüchte, das Gold sei nicht mehr vorhanden. Damals war der Auslöser die Abkopplung des US-Dollars von Gold, die Richard Nixon 1971 vollzogen hatte. Seit der Finanzmarktkrise gibt es abermals entsprechende Gerüchte, und der Besuch Mnuchins im Jahr 2017 genügte nicht, sie zu beenden. Sollte es diesmal zu einer Inspektion kommen, dürfte sie sich nicht auf eine Ablichtung eines Ministers vor Goldbarren beschränken, sondern eine physikalische Überprüfung mit einschließen.
Die US-Goldreserven werden übrigens mit einem Buchwert von 42,22 US-Dollar je Unze geführt, im Gegensatz zu den ansonsten in den USA üblichen Bilanzrichtlinien, die eine Bewertung nach Marktwert vorschreiben. Der liegt aktuell bei knapp unter 3.000 US-Dollar je Unze.
Mehr zum Thema – Handelskonflikt zwischen den USA und China treibt Goldpreis auf Rekordniveau
https://de.rt.com/nordamerika/237326-werden-goldreserven-in-fort-knox/
Trumps geopolitischer Wirrwarr
20 Feb. 2025
Donald Trumps Äußerungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts sind widersprüchlich. Auch wenn sein Streben nach einer Normalisierung der Beziehungen zu Russland durchaus rationale Gründe hat, sollte er nicht anhand seiner Worte, sondern anhand seiner Taten beurteilt werden.

Von Dmitri Jewstafjew
Die Friedensrhetorik von US-Präsident Donald Trump sorgt manchmal für Verwunderung: Einerseits demonstriert er den Willen, das Blutvergießen zu beenden; andererseits kündigt er – manchmal fast im gleichen Atemzug – an, bereit zu sein, trotz der Einstellung von direkten Waffenlieferungen an Kiew, US-Waffen an Europa für eine anschließende Übergabe an Kiew zu verkaufen. Trump scheint selbst in diesen Ankündigungen keinen Widerspruch zu sehen, doch für Außenstehende sieht ein solcher geopolitischer Wirrwarr merkwürdig aus.
Diese Merkwürdigkeiten bei politischer Kommunikation bringen die Widersprüchlichkeit der Aufgaben der neuen US-Administration zum Ausdruck, die durch die Besonderheiten der Weltanschauung des Präsidenten selbst verstärkt wird.
Das soll nicht verwundern: Wir sind bloß gewohnt, dass die USA seit George Bush Junior kollektiv regiert werden – ein Modell, das in der Periode des kollektiven Biden ihren destruktiven Höhepunkt erreicht hatte. Inzwischen kehrt die Lage zur US-amerikanischen politischen Normalität zurück. Die Persönlichkeit des Präsidenten hat ihre Bedeutung zurückerlangt, und im Hinblick auf die Systemkrise der politischen Verwaltung in den USA hat sie sogar eine große Bedeutung.
Oberflächlich gesehen verfolgen die USA das Ziel, maximale Handlungsfreiheit in ihrer Außenpolitik zu erreichen. In dieser Hinsicht erscheint es nur natürlich, zu versuchen, aus dem Rahmen von formellen und informellen Verpflichtungen auszubrechen. Das Ausmaß an Verpflichtungen, die sich angesammelt haben, als die Idee einer zentralen Rolle des Euroatlantiks für die USA vorherrschte, ist immer noch nicht ganz zu überblicken. Die zweite offensichtliche Priorität der US-amerikanischen Politik ist der fast ausgeformte überparteiliche Konsensus, dass es notwendig sei, die Ressourcen für eine Konfrontation mit China zu bündeln.

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Doch für die Lösung dieser beiden vorrangigen Aufgaben ist es außerordentlich wichtig, die Verwicklung in den Ukraine-Konflikt zu minimieren. Denn faktisch verwandelte sich dieser Konflikt in ein Instrument, mit dessen Hilfe US-Ressourcen den Interessen einer von gesichtsloser Bürokratie regierten euroatlantischen Welt unterworfen werden. Hier liegt der Hauptwiderspruch der USA zu ihren europäischen Verbündeten beziehungsweise Satelliten: Letztere wollen die Verwicklung der USA in den Konflikt erhalten und am besten sogar verstärken, weil sie verstehen, dass sie die Konfrontation mit Russland nicht selbstständig bewältigen können. Dies bewies der Pariser „Gipfel der Erschrockenen„, der mit einer ohrenbetäubenden Abwesenheit jeglicher Entscheidungen endete.
Heben wir noch zwei prinzipielle Momente hervor.
Erstens ist es für Trump essenziell, den Abfluss von Ressourcen aus den USA über das „Ukraine-Projekt“ zu stoppen. Noch besser wäre es, zum Ende des Jahrzehnts Nullausgaben zu verzeichnen. In der Perspektive strebt er natürlich danach, dass das gesamte System der militärisch-politischen Beziehungen im Euroatlantik, das jahrzehntelang aus dem US-Haushalt finanziert wurde, für die USA wieder profitabel wird. Das Ausmaß des parasitären Nutzniesens der EU an der US-Hilfe für die Ukraine, das in den letzten Regierungsjahren des kollektiven Biden praktisch unkontrolliert stattfand, ist bis heute nicht gänzlich klar. Klar ist allerdings, dass sich etwa die von Elon Musk unternommene Wirtschaftsprüfung des Systems der Staatsverwaltung der USA eindeutig gegen das seinem ganzen Wesen nach parasitäre liberal-globalistische euroatlantische Politikum richtet.
Zweitens ist es Trumps wichtigste Aufgabe, den Einfluss von verfeindeten Kräften auf die US-Politik auszuschließen. Er versteht, wie tief in den euroatlantischen Institutionen jene Kräfte verwurzelt sind, die ihm die erste Amtszeit als US-Präsident vermiest und den Wahlsieg im Jahr 2020 gestohlen haben. Das Thema der Einmischung von diversen Kräften Europas in die US-Wahlen kam auch bei Trumps erfolgreicher Wiederwahl im Jahr 2024 mehrfach auf.

Analyse