Wem Europa sich als Juniorpartner unterordnet ist nur ein Teil der US-amerikanischen Elite.

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Neues Propaganda-Märchen aus Brüssel: EU – einig und stark gegen Trump

26 Feb. 2025 

Von Dmitri Jewstafjew

Eskalierende polemische Debatten zwischen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump und europäischen Politikern über „euro-atlantische Werte“ und ihrer Verzerrung in der praktischen Anwendung lassen – wenn sie auch zugleich die Spaltung des Westens ziemlich genau dokumentieren – viele Fragen offen. Zur zentralen Frage wird hierbei:

„Wie konnte es dazu kommen, dass Satellitenstaaten, die sowohl in sicherheitspolitischer Hinsicht (was nie verheimlicht wurde) als auch in geo-ökonomischer Hinsicht (was in den vergangenen vier, fünf Jahren offensichtlich wurde) völlig von den USA abhängig sind, es sich heute erlauben, dem Hegemon den Gehorsam zu verweigern?“

Die Aufstellung der euro-atlantischen Verbündeten der USA blieb im Kampf gegen Russland in eine geschlossene Kolonne, mit ganz wenigen Ausnahmen wie Viktor Orbán und dann Robert Fico. So geschehen etwa in Deutschland im Zusammenhang mit der Sprengung der Erdgaspipelines Nord Stream.

Heute aber ist von der einstigen Einigkeit nichts mehr zu spüren.

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Daher stellt sich nicht nur die Frage, warum es dazu kam, sondern auch, welche Instrumente zum Erzwingen der Einheit des „vereinigten Westens“ sich überhaupt noch in den Händen der USA befinden. Können die USA die europäischen Länder erpressen, indem sie deren Gold- und Devisenreserven als Geiseln nehmen? Diese sind, zur Erinnerung, in Fort Knox gelagert, wo Elon Musk eine Betriebsprüfung durchführen will.

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Symbolbild, KI-erstellt.

Wird es den USA jemals gelingen, im gleichen Ausmaß die Kontrolle über den berüchtigten „vereinten Westen“ zurückzuerlangen, wie sie sie einst innehatten?

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Die Hauptbeschwerde europäischer Politiker und Experten über die Rede des US-Vizepräsidenten J.D. Vance bestand darin, dass er die Existenz eines gemeinsamen Werterahmens der USA und Europas in Frage stellte.

Bei den euro-atlantischen Beziehungen handelte es sich nicht einfach um ein System der Unterordnung der europäischen Länder unter die Interessen der USA.

Wem Europa sich da als Juniorpartner unterordnete, war nur ein Teil der US-amerikanischen Elite. Jener Teil, der gemeinhin „radikale Globalisten“ genannt wird und der sich organisatorisch größtenteils um die Demokratische Partei der USA sammelt.

Einige europäische Eliten schlossen sich völlig ungeniert mit den US-amerikanischen Demokraten zusammen. In der Praxis war der gesamte europäische politische Mainstream gerade mit den US-amerikanischen Euro-Atlantikern verbunden.

Die Loyalität der Europäer zu den USA wurde durch ideologische Faktoren bestimmt und galt eben nicht automatisch für jeden Herrn des Weißen Hauses. Trump und sein Team etwa sind der modernen euro-atlantischen Welt ideologisch fremd und werden von ihr abgelehnt.

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Zweitens. Die Verschärfung der antirussischen Hysterie im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt und insbesondere mit der Gefahr einer geografischen Ausbreitung und Eskalation dieses Konflikts war ein Spielzug, mit dem man versuchte, die Bedeutung Europas innerhalb der euro-atlantischen Region zu steigern. Nicht mehr nur das Image, sondern auch die Funktion ganz Europas als eines Frontiers der USA. Insbesondere mit der Ukraine als Symbol westlicher geopolitischer Macht. Sie waren es, die eine entscheidende Rolle sowohl bei der Konsolidierung der Mehrheit der europäischen Eliten spielten als auch bei der Förderung der Idee in der US-Politik, dass die USA für die Sicherheit der Ukraine und Europas genauso bezahlen sollten, wie für die eigene.

Trumps Team versucht nun, diesem Ansatz die Gültigkeit und Wirksamkeit zu entziehen. Für europäische Eliten war die Umwandlung Europas in ein östliches Frontier der westlichen Welt zwar mit beträchtlichen Einbußen verbunden, brachte aber noch weitaus beträchtlichere Vorteile.

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Man hatte damit die Möglichkeit, den Gesellschaften in ihren jeweils eigenen Ländern nahezu totalitäre Regierungs- und Kontrollmethoden aufzuzwingen und so ganz nebenbei jegliche Fragen nach den Gründen für die Verschlechterung der sozio-ökonomischen Lage auszuräumen. Somit sind diese Europäer auch keine Opfer. Vielmehr sind sie Komplizen bei der Eskalation der Kriegshysterie in Europa und sie handeln auch im Interesse ihres Machterhalts. Washingtons jegliche Maßnahmen zur Reduzierung der Spannungen in Europa sind für sie deswegen inakzeptabel, weil sie den Verlust einer ihrer wichtigsten Machtsäulen bedeuten.

Drittens. Trotz der aktiven Maßnahmen des Trump-Teams im Zusammenhang mit der Prüfung des US-Regierungssystems kann festgestellt werden: Das derzeitige Weiße Haus hat noch nicht alle Hebel in der Hand, über die die euro-atlantische Region von Washington aus zuvor gesteuert wurde. Ob es der gegenwärtigen US-Regierung gelingen wird, diese Kräfte zu kontrollieren und wirksam einzusetzen, ist noch immer eine offene Frage. Vielleicht wird Team Trump es schaffen, das US-Regierungssystem von „liberalen Globalisten“ zu säubern sowie die Kontrolle über die Geheimdienste und vor allem über das das Finanzsystem wiederherzustellen. Dann wird auch die europäische Elite zunehmend nachgiebiger werden.

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Vor dem Hintergrund des politischen und organisatorischen Chaos, das derzeit in den USA im Zusammenhang mit der „Prüfung“ der Aktivitäten des Staatsapparats herrscht, versuchen die europäischen Eliten, das entstandene Zeitfenster zu nutzen, indem sie härter vorgehen und sich eine offene Rebellion erlauben. Nicht nur um die schwierigen Zeiten auszusitzen, in denen Trump im Weißen Haus ist, sondern auch um ihre Positionen innerhalb des Systems zu stärken. Mit Blick auf kommende Zeiten, in denen, wie sie hoffen, ihnen ideologisch nahestehende radikale Globalisten in den USA an die Macht zurückkehren werden.

Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst speziell für RT am 20. Februar 2025.

Dmitri Jewstafjew ist ein russischer Politologe und Amerikanist. Er ist Doktor der Politikwissenschaften und lehrt am Institut für Medien der Wirtschaftshochschule Moskau.

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