Donald Trumps Handelskrieg mit US-Zöllen

Schwerer Schlag für die chinesische Wirtschaft: Trumps Zölle treffen Kern der Handelsstrategie

Der chinesische Möbelhersteller Jin Chaofeng hat im Juli letzten Jahres eine Fabrik in Vietnam eröffnet, um höheren US-Zöllen zu entgehen. Jetzt will er sie schließen, weil Washington Hanoi und dem Rest der Welt hohe Zölle auferlegt.

„Von unserem ältesten Verbündeten im Stich gelassen“ – Ursula von der Leyen zu Trump-Zöllen

Kein anderes Land kommt auch nur annähernd an Chinas jährliche Verkäufe von Waren im Wert von mehr als 400 Milliarden Dollar an die Vereinigten Staaten heran. Präsident Donald Trump hat gerade die Zölle auf diese Waren um weitere 34 Prozentpunkte im Rahmen seiner umfassenden Strafzölle erhöht.

Indien wird sich dem Westen nicht beugen

Seine weltweiten Zölle treffen den Kern der beiden wichtigsten Strategien chinesischer Exporteure, um die Auswirkungen des Handelskriegs abzumildern: Verlagerung eines Teils der Produktion ins Ausland und Steigerung des Absatzes auf Nicht-US-Märkten.

China ist dem Risiko eines schrumpfenden Welthandels stärker ausgesetzt als jedes andere Land, da das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr in hohem Maße von einem Handelsüberschuss in Höhe von einer Billion Dollar abhing.

Man geht davon aus, dass die neuen Zölle die chinesischen Exporte in die USA um 30 Prozent reduzieren und das Wirtschaftswachstum um 1,3 Prozentpunkte verringern könnten.

Bereits vor der Wiederwahl Trumps hatten viele chinesische Hersteller einige Produktionsstätten nach Südostasien und in andere Regionen verlagert.
Nun sind ihre neuen Fabriken mit Zöllen von 46 Prozent in Vietnam, 36 Prozent in Thailand und mindestens 10 Prozent überall sonst konfrontiert.

Trump verschärft Zölle – Schweiz reagiert empört

Als Trump im Februar und März die Zölle auf China um 20 Prozentpunkte anhob, befand sich der weltweite Absatz der chinesischen Hersteller in einem Wettlauf um neue Exportmärkte in Asien, Lateinamerika und anderswo.

Die neuen Importzölle sollen zum 9. April in Kraft treten. Von Anfang Mai an sollen auch die Ausnahmen für Kleinstimporte mit einem Warenwert von unter 800 Dollar, von denen vor allem chinesische Billighändler profitiert hatten, aufgehoben werden. In der Vergangenheit hatte China unmittelbar mit Inkrafttreten der Zölle seine Gegenmaßnahmen bekannt gegeben.

Analysten zufolge könnten die neuen Maßnahmen Washingtons Chinas Wirtschaftswachstum und seine Bemühungen im Kampf gegen die Deflation aus der Bahn werfen.

Laut einer Studie der Investmentbank Jefferies treiben 2023 etwa 145 Länder mehr Handel mit China als mit den Vereinigten Staaten, was einem Anstieg von fast 50 Prozent gegenüber 2008 entspricht.

https://rumble.com/v6rl98v-sie-tun-es-uns-an-wir-tun-es-ihnen-an-trump-kndigt-umfassende-neue-zlle-an.html

https://de.rt.com/international/241476-schwerer-schlag-fuer-chinesische-wirtschaft/

Putin: Trump’s Politik besteht darin, die Produktion in den USA anzusiedeln.

Ausländische Firmen sollten ihre Produktionsstätten in die USA verlagern.

Donald Trumps Handelskrieg mit US-Zöllen

Mit einem umfassenden Zollpaket stellt die US-Regierung unter Präsident Donald Trump die Spielregeln des Welthandels infrage. Jetzt liegt ein Maßnahmenkatalog vor, der in seinem Umfang bisher einmalig ist.

Ab sofort gelten auf alle Importe in die USA pauschale Zölle in Höhe von 10 %. 

Die Idee ist, dass wir andere Länder so behandeln, wie sie uns behandeln.“ Damit meinen die USA nicht nur Zölle im klassischen Sinne, sondern auch andere Handelsbarrieren wie Subventionen, komplizierte Einfuhrvorschriften oder Manipulationen von Wechselkursen. Solche nicht-tarifären Handelshemmnisse werden in der neuen Zollpolitik ebenfalls berücksichtigt.

Die US-Regierung hat für jedes Land einen Gesamtwert ermittelt, der die Belastung für US-Produkte im jeweiligen Land abbilden soll – einschließlich versteckter Barrieren. Der daraus resultierende Zollsatz entspricht etwa der Hälfte dieses errechneten Wertes. 

Die EU-Mitgliedsstaaten müssen mit einem pauschalen Zollsatz von 20 % auf ihre Exporte in die USA rechnen. 

Am härtesten trifft das neue Zollregime kleinere Länder, deren Handelsvolumen mit den USA eher gering ist. Staaten wie Lesotho oder Saint-Pierre müssen mit Zöllen von 50 % rechnen. 

Länder wie Kambodscha, Laos und Madagaskar liegen bei über 45 %. China wird mit einem zusätzlichen Zoll von 34 % belegt. Das kommt zu bereits bestehenden Strafabgaben hinzu.

Trump begründet die Maßnahmen mit einem wirtschaftlichen Notstand. Ziel sei es, die Handelsdefizite zu reduzieren und wirtschaftliche Abhängigkeiten abzubauen. Die Zölle sollen so lange in Kraft bleiben, bis die Regierung die Bedrohung als behoben ansieht.

Russland taucht auf der aktuellen Liste der 185 betroffenen Handelspartner nicht auf. Die Begründung der US-Regierung: Die bestehenden Sanktionen gegen Russland lassen kaum noch Handel zu. Die Ukraine steht auf der Liste und muss künftig mit einem 10 %-Zoll rechnen.

Betroffen ist Japans Hightech-Industrie: Hier greifen Sonderzölle von 24 %

Im Gegensatz zur Europäischen Union reagiert Großbritannien mit deutlich mehr Zurückhaltung auf die neuen US-Zölle. Die Regierung in London hält weiter an dem Ziel fest, ein bilaterales Handelsabkommen mit den USA abzuschließen. Die britischen Exporte in die USA werden nicht mit 20 %, sondern lediglich mit 10 % Zoll belegt. Das liegt auch daran, dass das Vereinigte Königreich seit Anfang 2021 nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion ist. Damit kann es eigenständig über seine Handelsbeziehungen verhandeln.

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle könnten das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch in diesem Jahr um 0,3 % verringern, warnt das Münchener ifo Institut. Die Wirtschaftsforschenden sehen gleich drei Ursachen für die zu erwartenden Belastungen: Erstens brechen direkte Exporte in die USA weg. Zweitens sinkt durch die Schwächung der chinesischen Wirtschaft auch der deutsche Absatz in China. Drittens weichen betroffene Länder wie China auf andere Märkte aus und erhöhen dort den Konkurrenzdruck für deutsche Firmen.

Fuest bezeichnet die US-Zölle als „größten Angriff auf den Freihandel seit dem Zweiten Weltkrieg“. Besonders kritisiert wird die willkürliche Festlegung der Zollhöhe. Die Verhängung eines pauschalen EU-Zolls von 20 % sei kaum nachvollziehbar.

Fuest äußert sich zudem kritisch zur wirtschaftspolitischen Logik hinter Trumps Vorgehen. Produktivität, nicht Handelsbilanzen, sei der entscheidende Maßstab für Wettbewerbsfähigkeit. Zölle hingegen würden langfristig die Produktivität senken.

https://www.ingenieur.de/wirtschaft/donald-trumps-handelskrieg-der-grosse-ueberblick/

Internationale Reaktionen auf Trumps Zoll-Ankündigung

3 Apr. 2025 09:47 Uhr

US-Präsident Donald Trump sorgt mit der Ankündigung weitreichender Zollpläne für kontroverse Reaktionen bei seinen weltweiten Handelspartnern. Die Einschätzungen lauten von einem beginnenden „Handelskrieg“ bis zu der Ankündigung von Gegenmaßnahmen.

Internationale Reaktionen auf Trumps radikale Zoll-Ankündigung
US-Präsident Donald Trump verkündet im Rosengarten des Weißes Hauses vor Mitarbeitern und der Presse seine neuesten Zoll-Pläne, Washington, 03.04.25

US-Präsident Donald Trump setzt mit der gestrigen Ankündigung weitreichender Zölle für Waren aus Europa und Asien seinen offensiven Konfrontationskurs zum Thema wirtschaftspolitischer Entscheidungen fort. Am gestrigen Abend erklärte er seine Pläne während einer Presseveranstaltung in Anwesenheit von Regierungsmitgliedern im Rosengarten des Weißen Hauses im Rahmen des von ihm deklarierten „Liberation Day“ („Tag der Befreiung“).

Trump drohte mit einem Basiszoll von 10 Prozent auf alle Importe in die USA und der Erhebung von parallelen höheren Zöllen auf Waren der größten Handelspartner des Landes. Laut der Ankündigung aus den USA sollen dabei zukünftig auf Einfuhren aus der Europäischen Union, Japan und Südkorea Zölle von 20 Prozent oder mehr erhoben werden. Für Einfuhren aus Vietnam soll ein Zollsatz von 46 Prozent und für Einfuhren aus Taiwan ein Zollsatz von 32 Prozent gelten.

Am heutigen Folgetag berichten Medien über erste Reaktionen und Mitteilungen der internationalen Partner und der Politik. Die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sprach vor Journalisten von einem „schweren Schlag für die Weltwirtschaft„. Die angekündigten Zölle hätten „entsetzliche Konsequenzen für Millionen Menschen auf der Erde„. Von der Leyen erläuterte die Reaktionen der EU auf die Pläne Washingtons:

Handelskrieg: Trump kündigt umfassende neue Zölle an

Handelskrieg: Trump kündigt umfassende neue Zölle an

„Wir finalisieren bereits das erste Maßnahmenpaket als Reaktion auf die Stahlzölle und bereiten nun weitere Maßnahmen vor, um unsere Interessen und Unternehmen zu schützen, falls die Verhandlungen scheitern.“

Der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange von der SPD, erklärte in den ARD-Tagesthemen, die Ankündigungen seien eine „Kampfansage“. Lange erwartet für die EU einen Schaden „in einem hohen zweistelligen Milliardenbereich“. Trumps Zölle seien eine „Kampfansage“ an Europa.

Der kommissarische Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis90/ Die Grüne) ließ auf der Webseite des Ministerium mitteilen:

Dirk Jandura, der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), wird mit den Worten zitiert:

„Ich sage es ganz offen: Das werden wir spüren. Die Zölle werden wir in Preissteigerungen umsetzen müssen, und das bedeutet in vielen Fällen einen Umsatzrückgang.“

Bei kleineren Unternehmen, die schon geschwächt aus den letzten schwierigen Jahren gekommen seien, „kann das auch das Aus bedeuten“. Die Präsidentin des Deutschen Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, erklärte:

„Es ist die Abkehr der USA von der regelbasierten globalen Handelsordnung – und somit die Abkehr von der Grundlage für weltweite Wertschöpfung und entsprechendes Wachstum und Wohlstand in vielen Regionen der Welt. Das ist kein America first, das ist America alone.

Trump wird den globalen Automarkt bis zur Unkenntlichkeit umgestalten

Analyse

Trump wird den globalen Automarkt bis zur Unkenntlichkeit umgestalten

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick, bezeichnete die neuen US-Zölle als „einen schweren Schock für den Welthandel“. Auf europäischer Ebene erklärte der deutsche CSU-Politiker Manfred Weber, Präsident der EVP, der größten Partei des Europäischen Parlaments:

„Für unsere amerikanischen Freunde ist heute nicht der Tag der Befreiung, sondern der Tag des Grolls. Donald Trumps Zölle verteidigen nicht den fairen Handel, sie greifen ihn aus Angst an und schaden beiden Seiten des Atlantiks. Europa steht geeint da, bereit, seine Interessen zu verteidigen, und offen für faire, entschlossene Gespräche.“

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisierte über die sozialen Medien die US-Pläne und hält die Zölle „für einen falschen Ansatz“. Meloni betonte in ihrer Mitteilung:

„Wir werden alles tun, was wir können, um eine Einigung mit den Vereinigten Staaten zu erzielen und einen Handelskrieg zu verhindern, der den Westen unweigerlich zugunsten anderer globaler Akteure schwächen würde.“

Der spanische Premierminister Pedro Sánchez kündigte an, „entschlossen zu reagieren“, um auszuführen: „Europa wird sich verteidigen, wir werden schnell, verhältnismäßig und mit Einigkeit handeln“.

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson machte seine Betroffenheit in einer Mitteilung auf der Webseite der Regierung öffentlich:

„[…] deshalb bedauere ich zutiefst den Weg, den die USA eingeschlagen haben, um den Handel durch höhere Zölle zu begrenzen. Wir wollen keine wachsenden Handelsschranken. Wir wollen keinen Handelskrieg. Das würde unsere Bevölkerungen ärmer und die Welt auf lange Sicht gefährlicher machen.“

Der polnische Premierminister Donald Tusk schrieb auf X:

„Freundschaft bedeutet Partnerschaft. Partnerschaft bedeutet wirklich und wahrhaftig wechselseitige Zölle. Es sind angemessene Entscheidungen erforderlich.“

Neue Hammerzölle: Trump will Handelskonflikt anheizen

Neue Hammerzölle: Trump will Handelskonflikt anheizen

Die BBC zitierte den britischen Premierminister Keir Starmer mit einer ersten Reaktion, dass es nun darauf ankomme „sich nicht in einen Handelskrieg zu stürzen“. 

Das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) ließ in einer offiziellen Mitteilung am Donnerstag erklären, Peking werde „entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Interessen zu schützen“. Weiter heißt es:

Modis Parteisprecher: Indien wird sich dem Westen nicht beugen

„In einem Handelskrieg gibt es keinen Gewinner, und Protektionismus führt zu nichts. China fordert die USA auf, die einseitigen Zölle unverzüglich aufzuheben und die Differenzen mit den Handelspartnern im Dialog zu lösen.“

Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba kündigte laut Tokyo Weekender an, Tokio werde „alle Optionen auf den Tisch legen“, um auf die Pläne Washingtons entsprechend zu reagieren. In einer Erklärung vor dem Parlament heißt es:

„Japan ist ein Land, das die meisten Investitionen in den Vereinigten Staaten tätigt, sodass wir uns fragen, ob es für (Washington) sinnvoll ist, einheitliche Zölle auf alle Länder anzuwenden. Das ist ein Punkt, auf den wir hingewiesen haben und weiterhin hinweisen werden.“

Der chilenische Präsident Gabriel Boric warnte auf einem Wirtschaftsforum in Indien, dass Trumps Maßnahmen nicht nur zu wirtschaftlichen Unsicherheit führen werden, sondern auch „gegenseitig vereinbarte Regeln“ und „Grundsätze des internationalen Handels“ infrage stellten.

Australien wird laut Ministerpräsident Anthony Albanese zufolge auf Vergeltungszölle verzichten. „Wir werden weiterhin mit Nachdruck dafür eintreten, dass diese ungerechtfertigten Zölle für unsere Exporteure aufgehoben werden“, so die Stellungnahme vor Journalisten. Die von den USA angekündigten Aufschläge seien für Albanese „nicht die Tat eines Freundes“.

Russland ist von den Plänen aus Washington ausgenommen. Russische Experten begründen das damit, dass der Handel mit den USA aufgrund der Sanktionen in den zurückliegenden Jahren stark zurückgegangen ist. Zudem bemühen sich die USA gerade um die Verbesserung und einen Neuanfang der Beziehungen zu Russland.

Internationale Reaktionen auf Trumps radikale Zoll-Ankündigung

https://rumble.com/v6retyg-handelskrieg-der-usa-25-prozent-zoll-auf-autoimporte-schlag-fr-deutsche-her.html

https://de.rt.com/nordamerika/241435-internationale-reaktionen-auf-trumps-radikale/

Hinterlasse einen Kommentar