Strategische Rivalität USA-China unvermeidlich?

Chef des weltweit größten Hedgefonds warnt vor Zusammenbruch des globalen Finanzsystems

Trumps Zollpolitik: Peking verspricht „Kampf bis zum Ende“


China erhöht Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent

US-Zölle gegen chinesische Waren betragen jetzt 145 Prozent

„Globalisierung zähmen und die Früchte ernten.“

Strategische Rivalität USA-China unvermeidlich?

2007: „Globalisierung zähmen und die Früchte ernten.“

„Globalisierung zähmen und ihre Früchte ernten“ 

„Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft …

Brennende Fragen der Globalisierung

    globalisierung-zaehmen.de Seite 174

  • Die Weltwirtschaft ist so sehr ineinander verflochten und dieAbhängigkeiten der Länder sind so groß, daß niemand ein Interesse daran haben kann, wenn das ganze System in sich zusammenstürzt, denn – wie es aussieht – wird es in der jetzigen Situation keine Gewinner geben.
  • Zur Disposition steht die Frage, ob eine Entflechtung der globalen Abhängigkeiten mit Abschottung und Protektionismus die Lösung bringt oder ob
  • die weiche politische Landung der multilaterale Versuch sein kann, den überschäumenden „freien Markt“ gemeinsam und kooperativ zu regulieren und im Weltfinanz- und Wirtschaftssystem Symmetrie, Ordnung und Harmonie zu schaffen, die seit der Aufkündigung vonBretton-Woods vor über 30 Jahren verloren gegangen ist.
  • Multilateral konsensfähig, weil wahrscheinlich vom derzeitigen Stand der ökonomischen Entwicklung vorgezeichnet, scheint zu sein, dass
  • die USA ihre Ausgaben vermindern und ihre Sparquote erhöhenmüsse, will heißen, dass sie ihren Lebensstandard ganz allgemein absenken müssen, um das aus dem Gleichgewicht geratene Weltwirtschaftssystem von ihrer Seite her zu stützen. 
  • Auf der anderen Seite werden vor allem die Schwellenländer Ostasiensaufgefordert, ihren Teil zur Reduzierung der globalen Ungleichgewichte beizutragen, indem sie
  • weniger für den Export, dafür
  • mehr für den eigenen Binnenmarkt produzieren und ihre hohen Sparquoten senken, um die Binnennachfrage entsprechend anzuregen. 
  • Der Beitrag der Schwellen- und Entwicklungsländer und hier besonders von China und Indien zur Korrektur der Ungleichgewichte scheint einenachhaltige Entwicklung ihrer Volkswirtschaften zu sein.

        Umleitung des Exports in den Binnenmarkt

  • Nötig ist die Umleitung des Exports in den Binnenmarkt,
  • die Anhebung der Kaufkraft der heimischen Verbraucher,
  • der Auf- und Ausbau eines sozialen Netzes und der Altersvorsorge, um so
  • die zu hohe Sparquote zu senken.
  • Das würde eine Anhebung des Lebensstandards besonders der ärmeren Schichten in diesen Länder bedeuten und somit eine allgemeineglobale Steigerung des Wohlstands der Menschen. 
  • Sollte das die Richtung sein, in die die Weltwirtschaft und die weltweite Arbeitsteilung durch die von der Globalisierung hervorgebrachten Widersprüche getrieben wird, dann hätte die

        Globalisierung Früchte getragen, die es jetzt zu ernten gilt. 

  • Auf Seiten der reichen Industrieländer und der Vereinigten Staaten scheint die Entwicklung in eine andere Richtung zu treiben, wenngleich dieenorme Dynamik und Anpassungsfähigkeit der USA nicht unterschätzt werden darf.  Insbesondere auf Seiten der USA wird als unverzichtbarer Beitrag zur Reduzierung der globalen Ungleichgewichte derAbbau eines „übertriebenen Konsums“ angeführt. Stattdessen soll die bei null stagnierende US-Sparquote gehoben werden, damit die aufgehäuften Schulden der privaten Haushalte von 11 Billionen US$ und die des Staates von über 4 Billionen US$ zurückgezahlt werden können. Des weiteren sei ein sparsamer Umgang mit knapper und damit teurer werdender Energie und die Schonung von Ressourcen nötig. All das soll zur Reduzierung des Handels-, des Haushalts-, und des Leistungsbilanzdefizits in den USA führen. 
  • Eine von der Globalisierung vorangetriebene ökonomische Wachstumsgeschichte scheint fortgeschrittene, reiche Länder und insbesondere die USA zum Abbau von „Übertreibungen“ auf ein gesundes Maß zu zwingen.
  • Ein übermäßiger, großteils fremdfinanzierter Konsum soll so reduziert werden. Nur so könne eine weitere Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer vermieden werden. 
  • In den aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungs ländern scheint dagegen eine deutliche Anhebung des Lebensstandards breiter Schichten der Bevölkerung nach oben auf der Tagesordnung zu stehen. 
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  • Wenn die mit globalen Ungleichgewichten schwanger gehende und aus dem Gleichgewicht geratene „freie Marktwirtschaft“ neoliberalen Typs auf dem Höhepunkt der Globalisierung in diese Richtung treibt, dann wird China bei diesem neuen vorgezeichneten Weg der Weltwirtschaft mit seinem Konzept einer „sozialistischen Marktwirtschaft“ vermutlich eine treibende Kraft werden. 

China hat mit seinem „neuen Fünf-Jahresplan“ von Anfang diesen Jahres 2006  seine Richtung schon eingeschlagen.

 Es hat, wie es scheint, schon jetzt die Weichen gestellt für seinen Beitrag zur Reduzierung der inneren und äußeren Ungleichgewichte, die die neoliberale Globalisierung hervorgebracht hat. 

Auf bilateraler Ebene mit den USA hat China begonnen, mit der Ausrichtung seines Wirtschaftspotentials auf den

  • Ausbau der Infrastruktur im Lande und auf den
  • eigenen Binnenmarkt seinen
  • Handelsbilanzüberschuss mit den USA zu reduzieren und einen Teil seiner
  • Währungsreserven zu verringern oder zumindest nicht übermäßig weiter zu erhöhen. 

 Im Lande hat es beschlossen, die Widersprüche

zwischen der Vergeudung von Ressourcen und einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum anzugehen und zu verkleinern. „

zwischen arm und reich,

zwischen Stadt und Land,

zwischen Umweltverschmutzung und der Gesundheit der Bevölkerung,

„neuer Fünf-Jahresplan“ vom März 2006

globalisierung-zaehmen.de Seite 168.

  • „Seit über 20 Jahren wächst die chinesische Volkswirtschaft ununterbrochen und kraftvoll.
  • Seitdem kennt die chinesische Wirtschaft keine Rezession oder Stagnation.
  • Die Asienkrise Ende der 90er Jahre hat China nicht nur gut überstanden, sondern ist infolge einer Politik, die sich nicht hat von außen unter Druck setzen lassen, gestärkt aus den Währungs- und Wirtschaftsturbulenzen hervorgegangen. 
  • Zur Zeit gibt es wenig Gründe, nicht zu erwarten, daß dieser Wachstumskurs auch in Zukunft anhalten wird…
  • In den letzten zwei Jahrzehnten ist eine chinesische Mittelklasse mit fast 300 Milliarden Menschenherangewachsen, deren Lebensstandard schon jetzt zum Teil mit dem in den reichen Industrieländern vergleichbar ist. Die chinesische Mittelklasse umfaßt in etwa so viele Menschen, wie in den USA leben. 
  • Auf der andern Seite gibt es in China noch Hunderte MillionenMenschen, die von dem Wohlstand des „chinesischen Wirtschaftswunders“ bis heute kaum etwas abbekommen haben. Diese Menschen sind größtenteils Bauern, leben in den ländlichen, wirtschaftlich noch wenig entwickelten Gebieten und über 120 Millionen von ihnen ziehen als Wanderarbeiter in die boomenden, eher städtisch geprägten Regionen an der Ostküste Chinas, um ihre Arbeitskraft zu verkaufen.
  • Sie arbeiten noch weitgehend ohne sicheres soziales Netz und überweisen ihren Angehörige in den wirtschaftlich rückständigen Gebieten einen großen Teil ihres Lohns. 
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„neuer Fünf-Jahresplan“ vom März 2006

  • Der im Rahmen des „neuen Fünf-Jahresplans“ vom März 2006 forcierte Aufbau einer modernen Infrastruktur mit Straßen, Flughäfen und Telekommunikationseinrichtungen in den ärmeren ländlichen Gebieten mit ihren vielen Millionenstädten sind eine große Herausforderung.
  • Die Schaffung von Millionen Arbeitsplätzen stellen ein ebenso riesiges Wachstumspotential der chinesischen Wirtschaft in der Zukunft dar wie
  • die Bedienung der Binnennachfrage von Millionen potentiellen Verbrauchern.
  • China besitzt heute ein ausgereiftes Potential anProduktivkräften mit einem Maschinenpark hoher Qualität und qualifizierten Arbeitskräften mit technischem Verständnis und Know-how… Mit dem schon jetzt erreichten Stand der Produktivität und Produktionskapazität ist die chinesische Wirtschaft vermutlich in der Lage, im Laufe der kommenden Jahrzehnte den
  • eigenen Binnenmarkt zu versorgen, die
  • Infrastruktur in den zurückgebliebenen Regionen aufzubauen und gleichzeitig im eigenen Lande neue Fabriken zu bauen und
  • Arbeitsplätze zu schaffen. 
  • Die Chinesen sind genügsam und hungrig nach Fortschritt und persönlichem Wohlstand…Sie sind bereit, Opfer auf sich zu nehmen, damit sich ihre Lage verbessert, während
  • im „Westen“ ein Defensivkampf gegen eine Absenkung des Lebensstandards ausgefochten wird.
  • China besitzt das Potential, die Arbeitsproduktivität noch geraume Zeit zu steigern.
  • Vor allem aber ist China dabei, Hochschulen und Forschung strategisch auszurichten und sich an den internationalen Standards zu orientieren, um die Technologien zu verbessern. 
    China bildet heute dreimal so viele Ingenieure aus wie die USA. Jedes Jahr verlassen 400 000 von ihnen die Universitäten, fast zehn Mal mehr als in Deutschland. Die bloßen Zahlen dieses Potenzials werden zwangsläufig in Zukunft neue Ideen und technologische Lösungen bringen. 
  • China verdankt sein Wirtschaftswachstum zum großen Teil seinerexportorientierten Warenproduktion in die offenen Märkte der Welt, der USA und anderer Industriestaaten. 
  • Die Öffnung des Landes im Zuge der Globalisierung für ausländische Direktinvestitionen und der Technologie- und Kapitaltransfer global operierender Unternehmen aus den Industrieländern nach China bildeten anfangs die entscheidende Grundlage für die Dynamik des Wachstums.
  • Die ausländischen Unternehmen ließen in China großenteils für den Export produzieren. Sie schöpften bei niedrigen Löhnen und Kosten enorme Gewinne ab, die sie zum Teil nicht in den Ausbau der Produktionskapazität investierten, sondern zurück ins Ausland brachten.
  • Die ausländischen Unternehmen profitieren seit Jahren von demNiedriglohnland China und jetzt zunehmend auch von dem
  • großen chinesischen Binnenmarkt. Die Kaufkraft hat vor allem in der chinesischen Mittelklasse mit über 250 Millionen Verbrauchern zugenommen.
  • Nachdem im ganzen Lande der allgemeine Lebensstandard gestiegen ist, bietet ein riesiger Binnenmarkt große Wachstumschancen für die Unternehmen.
  • Der Trend der globalen Unternehmen geht jetzt immer mehr zum Kunden und die Konzerne investieren zunehmend ihre Gewinne da, wo die Verbraucher leben, während gleichzeitig die Chinesen versuchen, immer mehr aus eigener Kraft zu produzieren und zu wachsen.
  • Sie versuchen, Kapital und Know-how ins Land zu holen und im Lande zu halten, indem sie eine enge Zusammenarbeit mit den ausländischen Unternehmen in Joint Ventures einschließlich Forschung und Entwicklung anbieten.“
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globalisierung-zaehmen.de Seite 172

mehr für den riesigen chinesischen Binnenmarkt.“

„Wenn der Lebensstandard in den ärmeren Ländern im Laufe der Zeit bei anhaltendem Wachstum und technischem Fortschritt ansteigt, werden irgendwann die Märkte dort ebenfalls gesättigt sein.

Wenn in den Industrieländern nach Absenkung der Löhne und der Lohnnebenkosten vor allem in der verarbeitenden Industrie und nach weiterer Flexibilisierung des Arbeitsmarktes die Standorte wieder attraktiver für das Kapital geworden sind, wird die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland vermutlich langsam zum Stillstand kommen. Das Zeitfenster wird sich allerdings für Jahrzehnte öffnen. 

Gemäß den ökonomischen Gesetzen von Angebot und Nachfragekann sich dann wieder ein Gleichgewicht einpendeln zwischen den

immer noch „reichen“ Ländern, in denen im Zuge einer notwendigen „Anpassung“ an die Zwänge einer globalisierten Welt Kaufkraft abgeschöpft und „Arbeit billiger“ geworden ist und den

heute noch „armen“ Ländern, in denen die Löhne und das Lebensniveau angehoben und die Kaufkraft in dem Maße steigen wird, wie die Produktivität steigt und der Kapital- und Technologietransfer anhält.“ 
 
                                            globalisierung-zaehmen.de 193 

Im Rahmen des neuen „Fünf-Jahresplans“ vom März 2006will die chinesische Regierung in Zukunft versuchen, etwas mehr Menschlichkeit und mehr soziale Verantwortung in die oft kalte und rauhe Wirklichkeit der kapitalistischen Produktionsweise in China zu bringen.

Im neuen Fünf-Jahresplan wird die Strategie einer behutsamen Verschiebung der Ziele der gesellschaftlichen Produktion von Gütern und Dienstleistungen entwickelt.

Diese sollen in Zukunft mehr den gesellschaftlichen Bedürfnissen der chinesischen Verbraucher und weniger dem Interesse des Einzelnen am Profit dienen. 

Auf der jetzigen Stufe der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung sieht sich die chinesische Volkswirtschaft von mehreren Seiten unter Druck gesetzt.

Die reichen Industriestaaten, die multilateralen globalen Institutionen IWF und Weltbank, die chinesischen Unternehmer und die eigene noch mehrheitlich arme Bevölkerung

erwarten, dass die chinesische Volkswirtschaft nicht mehr so extensiv für den US-Markt produziert, sondern 

mehr für den riesigen chinesischen Binnenmarkt.“

„Hinwendung zu den Binnenmärkten“.

globalisierung-zaehmen.de Seite 11

Vor über 30 Jahren war das bis dahin stabile Weltfinanzsystem aus den Fugen geraten, nachdem US-Präsident Richard Nixon Anfang der 70er Jahre das „Bretton-Woods-System“ von 1945 aufgekündigt hatte.

  • Die Währungen begannen zu „floaten“, wurden den freien Marktkräften ausgeliefert und zum Spielball von Währungs spekulanten gemacht, wie zuletzt während der Asienkrise 1997. Seitdem hat sich das System wieder stabilisiert, allerdings
  • um den Preis von wirtschaftlichen Ungleichgewichten, die weltweit vor allem zwischen den USA und den Schwellenländern, aber auch in den Ländern selbst entstanden sind. 
  • Dass es irgendwann zu einer Korrektur der globalen Ungleichgewichte kommen muss, darüber sind sich heute alle Ökonomen vom IWF über die Weltbank bis zu den Europäern in der OECD einig.
  • Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft wird die Binnennachfrage und der Konsum in den USA gedämpft, die Zinsen– und die Sparquoteerhöht, die Liquidität vermindert und die US-Staats-ausgaben im sozialen und auch im militärischen Bereich gesenkt werden müssen. 
  • Das Leistungsbilanz-, Handels- und Staatshaushaltsdefizit, bzw. die
  • Schulden der USA können nicht bis in alle Ewigkeit steigen und dieses amerikanische „Problem“ müssen zuerst die lösen, die es haben. Es sind zuallererst die USA, die ihr ausuferndes Ungleichgewicht korrigieren sollten…
  • Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es in Zukunft zu einer Abwertung des Dollars kommen. Die Frage ist nicht mehr, ob der Dollar an Wert verliert, sondern wann der Bedeutungsverlust des Dollars als globale Leitwährung eintritt. 

Die Frage ist, ob diese Korrektur sanft und schonungsvoll für die Völker der Welt von statten geht und ob Schadensbegrenzung möglich ist, die verhindert, dass die Weltwirtschaft in dem Strudel des Dollarverfalls mitgerissen wird…

Die Stärkung der Binnennachfrage in den Schwellenländern und die verstärkte Hinwendung zu den Bedürfnissen des eigenen Landes

  • verringern die Abhängigkeit von der Nachfrage amerikanischer Verbraucher und
  • dienen dem Aufbau der Volkswirtschaften in China, Indien und anderen Ländern.
  •  Es scheint Hoffnung zu geben für eine „weiche Landung“ des US-Dollars als globaler Leitwährung im Gefüge der Weltwirtschaft. 
  • Schwellenländer wie China haben zumindest in naher Zukunft ein ökonomisches Interesse daran, dass ihre im Gegensatz zu der US-Wirtschaftreale Werte und Reichtum produzierenden„Wachstumsmaschinen“, die seit Jahren auf Hochtouren laufen, so weiter laufen, wie bisher. 
  • Die Länder können versuchen, die Kapitalströme in die USA ganz behutsam aus der US-Währung in andere Währungen wie den Euro umzuleiten, der im chinesischen Währungskorb schon heute mit über 25 Prozent gewichtet ist entsprechend der Bedeutung der Handelsbeziehungen zu China. 
  • China kann sein Sparkapital, das seit Jahren zunehmend in Währungsreserven und amerikanischen Staatsanleihen geparkt ist, behutsam abschöpfen und noch mehr als bisher für eine
  •  nachhaltige Entwicklung der nationalen chinesischen Volkswirtschaft nutzen. 
  • China kann sich entscheiden, nicht mehr vorwiegend für den Export vor allem in die USA zu produzieren, sondern kann stattdessen das
  • Lebensniveau der eigenen Bevölkerung anzuheben, indem es vermehrt die
  • Binnennachfrage im eigenen Land bedient. 


Dann besteht vielleicht eine Chance und die Völker der Welt werden nicht zwingend in dem Strudel eines zusammen brechenden US-Weltfinanzsystems mitgerissen werden.

  • Selbst wenn es einige Experten in den Industriestaaten nicht wahrhaben wollen, scheint doch China mit einer Bevölkerung von 1,3 Mrd. Menschen und einer konstant und rasant wachsenden Wirtschaft einen großen Teil des zukünftigen Schicksals der Welt in den Händen zu halten. 
  • Die Weichen in eine neue Richtung haben die Chinesen im März 2006 in ihrem „Fünf-Jahre-Plan“ bis 2010 gestellt.

„Fünf-Jahres-Plan“ vom März 2006  

                     Beschlossen wurde darin, dass das

  • wirtschaftliche Wachstum und die industrielle Produktion in Zukunft vorwiegend den 7oo Millionen Bauern helfen sollen und nicht umgekehrt wie bisher.
  • Das Gefälle von Stadt und Land soll verkleinert und die
  • Unterschiede von Arm und Reich sollen verringert werden.
  • Die Umwelt soll geschont werden und
  • mit den Ressourcen des Landes will man behutsamer umgehen. 
  • Eine weniger exportgetriebene und dafür mehr Binnenmarkt  orientierte Produktion leitet die bisher in den Export gegangenen Güter mittelfristig zum Teil um in die nationalen Binnenmärkte.
  • Das verbraucht überschüssiges Sparkapital und übergroße Währungsreserven und setzt sie ein
  • zum Wohle der breiten Masse der Menschen in den ärmeren Ländern…

Armutsbekämpfung durch „Stimulierung der Binnennachfrage“ 

globalisierung-zaehmen.de Seite 125

  • In der Frage, wie die globalen Ungleichgewichte am Besten reduziert werden können, scheint sich ganz langsam ein Konsens…  herauszubilden. Übereinstimmung scheint darüber zu bestehen, daß China seinen behutsamen Weg gehen wird, um den Exportüberschuß im Handel mit den USA zu reduzieren und so den chinesischen Beitrag zum Abbau der globalen Ungleichgewichte beizusteuern.
  • Die Ausübung massiven Drucks auf die chinesische Regierung wird als kontraproduktiv angesehen. 
  • Unter dem Zwang der vorgegebenen globalen, ökonomischen Situation, insbesondere im wirtschaftlichen und finanzpolitischen Verhältnis Chinas zu den USA wird China seiner heute noch vorwiegend exportorientierten Produktion eine neue Richtung geben müssen. 

Rahmen des verabschiedeten Fünfjahresplans aus dem Jahre 2006

  • Im Rahmen des verabschiedeten Fünfjahresplans wurden die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet, daß ein wesentlich größerer Teil des chinesischen Exportvolumens von den US-Märkten umleitet wird in den chinesischen Binnenmarkt und in die Märkte der Schwellen- und Entwicklungsländer. 
  • China wird die Kaufkraft seiner Bevölkerung heben müssen, um einen aufnahmefähigen Binnenmarkt zu schaffen.
  • China scheint nach derzeitiger Lage der Dinge in der globalen Weltwirtschaft keine andere Wahl zu haben.
  • Nur durch möglichst konsequente Hebung des Wohlstands seiner riesigen Bevölkerung wird China seinen Handelsüber schuß mit den Vereinigten Staaten abbauen können und seine Dollarguthaben in Form von Währungsreserven und US-Staatsanleihen nicht weiter anwachsen lassen. 
  • Amerikanischer Protektionismus in Form von Strafzöllen auf alle chinesischen Waren in den USA würde
  • diese Entwicklung eher noch beschleunigen, sicher aber nicht anhalten.
  • Wenn Chinas Wirtschaft durch protektionistische Maßnahmen seitens der US-Regierung im Wachstum gebremst werden wird und schlimmstenfalls Überproduktion droht, spätestens dann werden die chinesischen Export umgeleitet werden müssen. 
  • Ein potentiell aufnahmefähiger chinesischer Binnenmarkt mit einer Bevölkerung von 1300 Milliarden Verbrauchern bietet sich geradezu an, wenn die entsprechende Kaufkraft entwickelt worden ist und China ist mit Elan dabei, diesen Markt zu entwickeln…   
  •  Die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Neuorientierung der chinesischen Wirtschaftspolitik scheinen besser zu sein als bisher angenommen… Nach der Auswertung der statistischen Erhebung trägt das Dienstleistungsgewerbe nun mit 40 Prozent, statt bisher 32 %, zur gesamten Wertschöpfung (BIP) bei…
  • Chinas Abhängigkeit von seiner Industrie ist geringer als bisher angenommen wurde. Auch das Verhältnis von Investitionen und BIP liegt jetzt bei weniger als 40 Prozent (bisher: 47 %). 
  •  Die Stimulierung der Binnennachfrage und damit die Bekämpfung der Armut einer Hunderte von Millionen zählenden Bevölkerung ist heute in China der Weg, um aus der Exportlastigkeit des wirtschaftlichen Wachstums und um aus der Abhängigkeit der chinesischen Industrie von dem amerikanischen Markt herauszukommen.
  • Das scheint der einzig gangbare chinesische Beitrag zum Abbau der globalen Ungleichgewichte zu sein. Vorraussetzung dafür wiederum ist die
  • Hebung der Kaufkraft breiter Bevölkerungsschichten. Eine angemessene
  • Anhebung der Löhne, die die steigende Produktivität berücksichtigt, und die Gestaltung eines
  • gerechten Steuerwesens, das die Reichen nicht von den Abgaben befreit und aus der Verantwortung für das Gemeinwohl entlässt, sind große Aufgaben, die in China jetzt in Angriff genommen werden. 
  • Wenn das soziale Netz, das Gesundheitswesen und die Altersvorsorge ausgebaut und zum großen Teil auch über Staatsausgaben finanziert werden, kann eine Absenkung der hohen Sparquote in China von derzeit 45% erreicht werden.
  • Die Menschen müssen dann nicht mehr so große Angst vor einer ungewissen Zukunft haben und sind nicht mehr gezwungen, so viel zu sparen, weil sie dann mehr soziale Sicherheit haben…

In China haben sich große Ungleichgewichte zwischen

  • Arm und Reich, zwischen den
  • entwickelten und zurückgebliebenen Regionen, zwischen Bedürfnissen der Bevölkerung nach einer
  • sauberen und gesunden Umwelt und einer
  • Politik unbegrenzten Wachstums herausgebildet.
  • Die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums war weder sozial gerecht noch nachhaltig genug.

Die Ursachen der entstandenen Widersprüche scheinen erkannt und die politische Korrektur der Ungleichgewichte wird hoffentlich eingeleitet… Die ökonomische Grundlage für das angestrebte Konzept des Aufbaus einer „harmonischen Gesellschaft“ scheint in China heute vorhanden zu sein. Neben einer

250 Mrd. Dollar schwere US-Staatsanleihen.

modernen, leistungsfähigen Industrie, die dynamisch wächst, sich im Wettbewerb auf den Weltmärkten erfolgreich behauptet und weltweiten Handel treibt, besitzen die Chinesen, dank einer bisher umsichtigen und soliden Wirtschafts- und Finanzpolitik, ein

hohes privates Sparvermögen von über sechs Billionen Dollar,

riesige Währungsreserven in Höhe von über 900 Mrd. Dollar und

Friedliche Entwicklung in der Welt ohne Handelskriege und Protektionismus   

globalisierung-zaehmen.de Seite 71

  • Nach Einschätzung Bernankes ist eine geordnete Rückführung des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits über einen längeren Zeitraum hinweg wahrscheinlicher als eine plötzliche Korrektur der globalen Ungleichgewichte, die beispielsweise durch einen scharfen Kursrutsch und Wertverlust des Dollars ausgelöst werden könnte. Mindestens zehn Jahre oder länger könne es aber dauern, ehe das Defizit wieder auf ein stabileres Niveau gesunken sein werde…   
  • Nach Ansicht Bernankes muss die Konsolidierung in den Vereinigten Staaten begleitet werden von einer Erhöhung der Binnennachfrage in anderen Teilen der Welt und insbesondere in China mit einer Bevölkerung von 1,3 Mrd. Menschen.
  • Dort solle nicht mehr so viel für den Export produziert werden, sondern in Zukunft mehr für den eigenen Binnenmarkt… 
  • Die Vorstellungen des Vorsitzenden der privaten amerikanischen Zentral- und Notenbank kommen den Zielen, die China mit dem neuen„Fünfjahresplan“ im März diesen Jahres in Angriff genommen hat, sehr nahe. Auch die chinesische Regierung und der Volkskongress sehen keinen anderen Weg als die
  • Stärkung der Binnennachfrage, die
  • Förderung der Verbrauchernachfrage und die
  • Hebung der Kaufkraft in China, um den Export chinesischer Waren nach Amerika und so das Handels- und Leistungsbilanzdefizit der USA zu reduzieren. 
  • Wenn die amerikanische Regierung China genügend Zeit lässt, um diesen Weg zu gehen, dann würde das für eine friedliche Entwicklung in der Welt sehr förderlich sein und Handelskriegen und Protektionismus vorbeugen.
  • Besonders China hat großes Interesse an einer weiteren friedlichen Entwicklung mit wirtschaftlichem Wachstum und Mehrung des Wohlstands der Menschen, denn in China warten Hunderte Millionen von Menschen darauf, dass sie ausreichend und sichere Arbeitsplätze bekommen, dass ihre Kaufkraft gehoben wird und sie in Zukunft verstärkt als Verbraucher auftreten können auf einem Binnenmarkt, der ihnen all das bietet, was sich eine moderne Mittelstands gesellschaft zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse wünscht. 
  • Riesige Investitionen in die Infrastruktur der ländlichen Regionen, in den Bau neuer Fabriken und Produktionsstätten, in den Schutz von Umwelt und Ressourcen werden zur Erreichung dieser Ziele aufgebracht werden müssen. 

Großes Interesse an solchen Vorhaben haben zum einen die chinesischen Beschäftigten und Verbraucher, die unmittelbar davon profitieren werden. Aber auch Chinas private Unternehmer müßten eigentlich hoch erfreut sein über diese neue Entwicklung, denn sie garantiert ihnen auf einem erweiterten chinesischen Binnenmarkt langfristig ertragreiche Geschäfte.“ 

China setzt friedlich auf ökonomische Stärke.

globalisierung-zaehmen.de Seite 208

  • „Überall da, wo China gemeinsame Interessen mit seinen Nachbarn und mit vielen andern Ländern entwickeln und ausbauen möchte, waren die USA schon vorher da…
  • Den ganzen Erdball haben sie mit einem Netz von Militärstütz punkten und Unternehmensniederlassungen überzogen.
  • Die Vereinigten Staaten lassen China oft keine andere Wahl, als immer da nachzusetzen, wo die amerikanische Position geschwächt ist oder, wo gar ein Vakuum entstanden ist, wie etwa in Afrika – dem „vergessenen Kontinent“. 
  • Vor etwa hundert Jahren betraten die aufstrebenden Wirtschaftsmächte Deutschland im europäischen Raum und Japan in Ostasien mit Macht die weltpolitische Bühne und forderten ihre Geltung gegenüber den herrschenden Mächten ein. Schon damals waren die USA eine beherrschende Weltmacht, die mit Großbritannien zusammen, neben anderen Staaten wie Russland und Frankreich, bereits ihreEinflusssphären abgesteckt hatte. 

Eine solche Situation birgt immer Gefahren für den Weltfrieden.

 Europa kann nur gewinnen, wenn es mit China und anderen Schwellenländern freundschaftliche und kooperative Wirtschaftsbeziehungen unterhält, die zu beiderseitigem Nutzen und Vorteil sind.“

Heute setzt China friedlich vorwiegend auf ökonomische Stärke, in einer Welt, in der die USA als die einzige verbliebene und unverzichtbare Supermacht aus historischen Gründen noch immer das Sagen haben.

Chinas militärische Nachrüstung wirkt im Vergleich zu dem überall präsenten Militärapparat der USA eher bescheiden. 

Ein Land aber, das wirtschaftlich mächtig ist, kann sich technologisch und auf der Grundlage der Produktivität der Wirtschaft schnell in die Lage versetzen, auch militärisch zu erstarken, wenn es sich bedroht fühlt… 

https://proximo.home.blog/2020/03/13/381/

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