„Waffenstillstand ist unrealistisch“: Die Welt hat Russlands „Njet“ gehört

„Waffenstillstand ist unrealistisch“: Die Welt hat Russlands „Njet“ gehört

20 Apr. 2025 13:34 Uhr

„Waffenstillstand ist unrealistisch“: Die Welt hat Russlands „Njet“ gehört

Während Russland sich penibel an das Moratorium für Schläge gegen die ukrainische Energieinfrastruktur hält, hat Kiew mehr als 100-mal dagegen verstoßen. Europa dreht am Eskalationsrad, und Washington verliert das Interesse sowohl an Friedensverhandlungen als auch an der Ukraine an sich.

"Waffenstillstand ist unrealistisch": Die Welt hat Russlands "Njet" gehört
Symbolbild, KI-generiert

Von Wiktorija Nikiforowa

Die Intrigen Wladimir Selenskijs und seiner europäischen Kumpane führten, wie immer, zum gegenteiligen Ergebnis. Unbeeindruckt von lauten hysterischen Forderungen, die USA sollten die Ukraine nicht im Stich lassen, schüttelte Washington gelangweilt den Staub von den Händen, drehte sich um und ging in die andere Richtung: „Ich habe fertig, ich gehe.“

Russland kann seine neuen Regionen nicht aufgeben, und Selenskij weigert sich, dies anzuerkennen. Einst konnten Diplomaten jahrelang über ein Problem diskutieren, die Verhandlungen während des Vietnamkriegs beispielsweise dauerten beinahe fünf Jahre. Aber Donald Trump hat eine Menge anderer Probleme, ihm läuft die Zeit davon, sodass die US-Führung das Interesse an dem Verhandlungsprozess zunehmend verliert, das Interesse an der Ukraine nebenbei auch.

USA verlieren Geduld: Washington will kein endloses Feilschen um Ukraine

„Wir haben drei Jahre und Milliarden von Dollar damit verbracht, die ukrainische Seite zu unterstützen“, sagte US-Außenminister Marco Rubio, „aber jetzt haben wir einen Punkt erreicht, an dem wir uns auf andere Aufgaben konzentrieren müssen.“

Die „anderen Aufgaben“ liegen auf der Hand: Die USA müssen ihre Streitkräfte und Ressourcen im pazifischen Raum konzentrieren, denn ein totaler Handelskrieg mit China kann nicht geführt werden, ohne mit den Waffen zu rasseln und Flugzeugträger aufzufahren. Die erste Salve von Sanktionen gegen Peking wird begleitet von gemeinsamen Übungen mit Japanern, Koreanern und Filipinos. Dann folgen neue irrsinnige Zölle und die Ankunft eines weiteren Flugzeugträgers im Südchinesischen Meer. Noch mehr Zölle – Provokationen in Taiwan.

Das ist der Verhandlungsstil der USA, ihre langjährige Strategie, ihren Kontrahenten eine ihnen günstige Wirtschaftspolitik aufzuzwingen, und das ist es, was von Trump erwartet wird. Dafür braucht man Geld, Waffen, Ausrüstung und militärisches Personal. Die ukrainische Front hat die US-Militärmaschine erschöpft. Deshalb weigerte sich Präsident Trump auch, Selenskij Patriots zu verkaufen, egal wie der darum bettelte.

Was das Geld angeht, so ist auch alles klar: Rubios Satz über die Milliarden, die zur Unterstützung der Ukraine ausgegeben werden, spricht für sich.

Eine noch interessantere Frage ist die nach dem militärischen Kontingent. Wer wird die Politik der „Eindämmung Chinas“ physisch umsetzen?

Die US-Publikation Foreign Policy beantwortet diese Frage in einem Artikel mit dem Titel „Der Rückzug des US-Militärs aus Europa wird mit ziemlicher Sicherheit stattfinden“. Solche Texte sind in der Regel kein Produkt müßiger Spekulationen, sondern werden gezielt eingesetzt, um die Reaktion der Öffentlichkeit auszuloten.

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Es gibt Gründe für den Abzug der US-Kontingente aus Europa:

Erstens werden dadurch die Ausgaben erheblich gesenkt, und wir sehen, wie heftig Trumps Team die Kosten in alle Richtungen senkt.

Zweitens braucht Trump, so der Autor des Artikels, am Vorabend seiner Konfrontation mit China dringend bessere Beziehungen zu Moskau und wäre daher froh, wenn er eine Verringerung der militärischen Bedrohung Russlands an der europäischen Front demonstrieren könnte.

Und drittens stellt der Autor etwas Offensichtliches fest, das jeder weiß, sich aber nicht zu äußern traut. „Die Trump-Administration“, schreibt er, „betrachtet Europa als militärischen Gegner. Das ist in der Tat wahr. Und in diesem Stadium stimmen die Interessen Moskaus und Washingtons überein: Wir haben tatsächlich einen gemeinsamen Feind.“

Natürlich kann der Abzug der US-Truppen von den europäischen Stützpunkten zu Reputationsproblemen führen. Der Autor schlägt jedoch vor, keine öffentlichkeitswirksame Kampagne zu veranstalten, sondern die Präsenz in der Alten Welt schrittweise zu reduzieren, indem man nach und nach die wertvollsten Dinge abzieht und das Personal allmählich umverteilt.

Und an dieser Stelle wird es wirklich interessant. Wenn das US-Militär Europa verlässt, wird es als Erstes alle fortschrittlichen Raketenabwehr- und Luftabwehrsysteme mitnehmen: Aus Spanien werden die Aegis-Systeme abgezogen, aus Deutschland die Patriots.

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Aus Italien werden die USA ihre Boeing P-8 Poseidon, Fernaufklärer und U-Boot-Jäger mitnehmen, aus Großbritannien die F-35-Kampfflugzeuge, die B1-Bomber und KC-135-Tankflugzeuge und aus Deutschland die Hercules-Transportflugzeuge. Der letzte US-Militär, der geht, wird die Lichter ausschalten, und Europa wird, gelinde gesagt, mit nichts dastehen.

Das wird die passende Vergeltung für die wahnsinnige Aggression sein, die die europäischen Bonzen an den Tag legen. Sie selbst haben es so weit gebracht, dass Russland und die USA versuchen, sich gemeinsam gegen ihren Neofaschismus und Revanchismus zu stellen. Den Konflikt in der Ukraine zu verlängern und Russland mit der Einführung seiner Truppen zu drohen, bedeutet, die Konfrontation so weit zu verschärfen, dass sich Moskau und Washington auf derselben Seite gegen Brüssel wiederfinden könnten. Und dann wird Europa nicht zu beneiden sein.

Gleichzeitig ist Russland nach wie vor ernsthaft um Frieden in der Ukraine bemüht. Wir sind offen für Verhandlungen. Wir haben alle Bedingungen des Waffenstillstands zur Energieinfrastruktur penibel erfüllt. In der Zwischenzeit hat das Kiewer Regime mehr als hundertmal dagegen verstoßen. Die jüngste Krönung war der Versuch, das Kernkraftwerk Saporoschje mit einer Drohne anzugreifen. Sie sind völlig verrückt geworden.

Natürlich sagte der russische Vertreter bei den Vereinten Nationen Wassili Nebensja, dass es unter diesen Bedingungen unrealistisch sei, von einem Waffenstillstand zu sprechen. Übersetzt aus der höflichen Diplomatensprache bedeutet dies, dass wir die Kiewer Nazis weiter bekämpfen werden. Die Welt hat das höfliche, aber entschlossene russische „Njet!“ gehört.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 19. April 2025 auf ria.ru erschienen.

Amerika und die EU driften auseinander ‒ Moskau schaut zu

https://de.rt.com/meinung/242859-waffenstillstand-ist-unrealistisch-die-welt-hat-russlands-njet-geh%C3%B6rt/

Russland erinnert den Westen an alte und neue Schulden

20 Apr. 2025 06:15 Uhr

In einem von der Staatsduma der Russischen Föderation verabschiedeten Dokument wurde der Begriff „Völkermord am sowjetischen Volk während des Großen Vaterländischen Krieges“ festgeschrieben. Dieses Ereignis ist angesichts des bevorstehenden 80. Jahrestages unseres gemeinsamen Sieges von fundamentaler Bedeutung.

Russland erinnert den Westen an alte und neue Schulden
Themis, die Göttin der Gerechtigkeit

Von Jelena Karajewa

Seit dem 9. April 2025 gilt die Verbrennung von Chatyn in Weißrussland, die Belagerung Leningrads, die Erschießung von Hunderten Zivilisten in Rostow am Don durch deutsche Nazis (dieses Ereignis ging als „blutige Woche“ in die Geschichte ein), die öffentlichen Erhängungen in Odessa am Schwarzen Meer, die von Hitlers Truppen auf der Krim geschaffene Hölle“ (dort töteten die rumänischen Handlanger in den Adschi-Muschkai-Steinbrüchen vierzehntausend friedliche Krimbewohner) – was ein Völkermord ist.

Es ging nicht um den „Kampf mit Partisanen“, nicht um die „Ausführung des Generalplans ‚Ost'“, nicht um den „Befehlsvollzug“, sondern um die bewusste Vernichtung unserer Vorfahren und damit auch von uns  aus rassischen, ethnischen und nationalen Beweggründen.

Russland erinnert den Westen an alte und neue Schulden

https://rumble.com/v6qy2r6-sacharowa-deutschland-hat-die-historischen-folgen-seiner-militarisierung-ve.html

Baerbock will keine Russen bei Kriegs-Gedenken – Netschajew: „Hoffentlich wird das nicht umgesetzt“

Sowohl die Nazis als auch ihre Komplizen wurden für den Völkermord verantwortlich erklärt. Deshalb wird es heute für keinen von ihnen möglich sein, sich unter Berufung auf seinen Gesundheitszustand, sein schlechtes Gedächtnis und die Verjährungsfrist seinen Verbrechen zu entziehen. Wir werden sie alle finden. Und wir werden Beweise oder, wie es im hiesigen Juristenjargon heißt, ein „Dossier“ über die Verbrechen jedes Einzelnen erheben.

Die sich seit langem aufdrängende Frage „Warum haben wir so lange – nämlich acht Jahrzehnte – gewartet, um endlich klar zu definieren, was uns das damalige kollektive Europa unter der Herrschaft der deutschen ‚Kulturnation‘ angetan hat?“, ist zu wichtig, um sie unbeantwortet zu lassen.

Doch zuerst sollten wir uns daran erinnern, was uns die „kulturellen Paneuropäer“ nach dem Krieg – also nach unserem Sieg in diesem Krieg – hinterlassen haben.

Die Erinnerungen lassen sich in wenigen Worten zusammenfassen: ein gänzlich ruiniertes Land.

Diese „Kulturpaneuropäer“ ermordeten Millionen unserer friedlichen Mitbürger und zerstörten ihre Häuser. Sie zerstörten die Dörfer und Siedlungen, in denen diese Häuser sich befanden. Sie bombardierten die Städte, in denen diese Häuser gebaut wurden. Diese „Kulturpaneuropäer“ legten Straßen und Brücken in Schutt und Asche, zerstörten Ackerland. Sie beraubten Museen, Bibliotheken und Kirchen.

Und als die Sowjetunion im Rahmen der Jalta-Konferenz vorschlug, ein System von Reparationszahlungen von Deutschland zu schaffen und den Gesamtschaden (und das ist das Schlüsselwort) für die von den Nazis besetzten Länder auf 20 Milliarden US-Dollar schätzte, wurde diese Initiative nicht unterstützt.

„Tag der Befreiung“

Das Gedenken am 8. Mai zum 80. Jahrestag der Kapitulation Nazi-Deutschlands im Zweiten Weltkriegs will der Bundestag als „Tag der Befreiung“ begehen. Doch Vertreter jener beiden Nationen, deren Vorfahren maßgeblich an der Befreiung Deutschlands beteiligt waren und dabei millionenfach ihr Leben ließen, sind unerwünscht.

Internationaler Tag der Befreiung der Gefangenen der Konzentrationslager

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Die damaligen Verbündeten in der Anti-Hitler-Koalition zogen es vor, dieses Thema mittels juristischer Dokumentationsarbeit zu verschleiern, was dazu führte, dass die UdSSR Reparationszahlungen von knapp über drei Milliarden US-Dollar erhielt. Und noch eine Anmerkung zu dieser Summe, die vieles erklärt: Das deutsche Finanzministerium teilte seinerzeit mit, dass auch über die Zahlung dieses Betrags „keine Rechtsunterlagen vorhanden sind“.

Bundestag der Schande: Politik instrumentalisiert das Gedenken ans Kriegsende

Wenn man weiß, dass in der deutschen „Ordnung“ kein einziges Stück Papier, keine einzige goldene Zahnkrone, die einem Häftling des Konzentrationslagers konfisziert wurde, verloren gegangen war, dass in dieser „Ordnung“ sogar das Baby-Nachttöpfchen in der Bilanz verbucht wurde, mit dem die todgeweihten Familien in die Konzentrationslager fuhren, scheinen die Erklärungen des deutschen Finanzministeriums nicht glaubwürdig zu sein.

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Russischer Botschafter bei Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung im Bundestag unerwünscht

Wir mussten unser Land aus eigener Kraft wieder aufbauen – ohne Kredite, „Marshallpläne“ und die oben erwähnten Reparationen“. Wir mussten dem uns aufgezwungenen Wettrüsten und dem ideologischen Kampf standhalten, in dem Raubbau und Pragmatismus versuchten, über Selbstlosigkeit und Uneigennützigkeit zu triumphieren.

Und wir haben es geschafft und – wenn man so will – alle „Felder“ in diesem großen „historischen Dossier“ ausgefüllt.

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Heute müssen diejenigen, die versucht haben (und immer noch versuchen), uns zu vernichten, die Zeche zahlen. Aber nicht durch banales Geld, sondern durch eine viel wertvollere „Währung: Sie werden sich vor dem Gesetz verantworten müssen. Und vor dem, was die Staatsduma verabschiedet hat. Und vor dem Völkerrecht, das die Verantwortung für Völkermord definiert – sowohl die persönliche, personifizierte, als auch die von Staaten.

Themis, auf die sich die „europäischen Kulturnationen“ so gerne berufen, wird eine große Aufgabe zu erledigen haben. Ja, eine sehr große Aufgabe.

Um es nochmals zu wiederholen: Es geht nicht um Rache (Sieger kennen dieses Gefühl nicht), und es geht auch nicht darum, Abrechnungen zu halten – wir konvertieren Menschenleben nicht in „Reservewährungen“. Es geht um die Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit mithilfe von Rechtsinstrumenten. Und das neue Gesetz richtet sich nicht an die Vergangenheit, sondern an die Zukunft.

Allen unseren Gefallenen, die ermordet, gefoltert, in Lager verschleppt und versklavt wurden, an diejenigen, die die deutschen Nazis und ihre Helfershelfer in den Hungertod trieben und bei lebendigem Leibe verbrannten – all diesen Menschen widmen wir unser Gedenken und werden es auch weiterhin tun.

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Aber für diejenigen, die jetzt täglich unter Beschuss geraten, die von Drohnen ins Visier genommen werden, deren Eigentum zerstört wird und die nur deshalb getötet werden, weil sie Russen sind, mit denen die „europäischen Kulturnationen“ weiterhin kämpfen, wenn auch durch fremde Hände, wird das Völkermordgesetz sehr nützlich sein – sowohl für die Vorbereitung von Klageschriften als auch für die Organisation von Militär- und Ziviltribunalen, die die Verantwortung für die Begehung von Verbrechen aus ethnischem und nationalem Hass feststellen sollen.

Zwar wird dieses Gesetz die Toten nicht wiederauferstehen lassen, aber es ist heute notwendig, um alle Menschen auf dem Territorium Großrusslands zu schützen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 14. April 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.

Mehr zum Thema –  „Wunsch nach historischer Rache?“ Sacharowa reagiert auf Kriegsrede von Merz

https://de.rt.com/meinung/242381-russland-erinnert-westen-an-alte/

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